Dienstag, 30. Juni 2020

Natur- und Artenschutz - Eine Zwischenbilanz zum Runden Tisch zur Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg

 
Artenschutz geht uns alle an - für uns im Landratsamt beginnt er zum Beispiel bei unseren Flächen: blühende, artenreiche Flächen statt Rasen!

Der Runde Tisch zur Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg




Erstes Treffen im Mai 2019


Erstmals hatte ich gemeinsam mit meinem damaligen Stellvertreter Thomas Zöller und dem Leiter der Umweltabteilung Im Landratsamt, Stefan Pache, für den 7. Mai 2019 in den Kleinen Sitzungssaal im Landratsamt Miltenberg zu einem Runden Tisch zum Thema „Erhalt der Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg eingeladen. Es trafen sich in der ersten Runde. Erschienen waren u.a. vom Bayerischen Bauernverband Josef Schiepeck, vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Eberhard Heider, vom Verband für landwirtschaftliche Fortbildung Marcus Link, von der Initiative des Volksbegehrens u.a. Steffen Scharrer, Willi Stritzinger, Christina Ulshöfer und Nina Schüßler sowie Thomas Staab, vom Kreis-Imkerverband Matthias Meidel sowie aus dem Kreistag mit beruflich landwirtschaftlichem Hintergrund Ulrich Frey,  Matthias Ullmer und Kreisbäuerin Monika Schuck.        
Das Main-Echo hatte es auf Seite 2 formuliert - "Was tun?" - Der Runde Tisch gibt die Antwort: Wir alle können etwas tun: jeder für sich und gemeinsam!

Gemeinsame Zielsetzung aller Beteiligten


Intention der Initiative des Landrats zu einem ersten Austausch von Persönlichkeiten aus den Bereichen der Landwirtschaft und des Naturschutzes soll der Aufbau eines Dialogs miteinander sein. Dies wurde nach vielen Einzelgesprächen für sinnvoll erachtet, da im Zuge des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ die Debatte teilweise sehr kontrovers und trennend, Gräben schaffend verlaufen sei. Ein Wirken zum Erhalt der Artenvielfalt ist, so Auffassung von Landrat und vielen Bürger*innen, jenseits gesetzgeberischer Möglichkeiten nur im gemeinsamen Wirken von Politik und Gesellschaft, von Landwirtschaft und Naturschutz möglich. Bayernweit unterstützten 1,7 Millionen Bürger*innen das Volksbegehren, welches im Juni 2019 mit großer Mehrheit vom Bayerischen Landtag als Gesetz angenommen wurde. Im Landkreis Miltenberg hatten 18.246 Bürger*innen das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ unterstützt.
Langjährig wirkende Initiativen und Projekte wie der Landschaftspflegeverband im Landkreis Miltenberg (www.lpv-miltenberg.de) zeigen, dass im Landkreis Miltenberg der Weg des Miteinanders ein bewährter und erfolgreicher Weg sei.
Beim ersten Runden Tisch gab es abseits aller unterschiedlichen Wahrnehmungen einen Konsens,
  • dass das Artensterben ein drängendes Problem ist und Maßnahmen zur Gegensteuerung umgehend notwendig sind.
  • dass gemeinsam und nicht gegeneinander gearbeitet werden soll.
  • dass Regionalität einen hohen Stellenwert haben soll.
  • die Landwirtschaft unter enormem Druck steht (u.a. gesetzliche Vorgaben bei der Vermarktung von Produkten & wenig Rücksicht auf kleine Betriebe, veröffentlichte Meinung, Fokussierung auf negative Themen).

In den Sitzungen im Juli und im November 2019 wurden konkrete Projektansätze erarbeitet:

  1. Projekt „Flächenkataster“ unter Leitung von Steffen Scharrer. Projektziel ist die öffentlichkeitswirksame Darstellung positiver Bewirtschaftungsbeispiele in Form eines Blühflächenkatasters mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit.
  2. Das Thema „Grundwasser“ wurde in Form eines gemeinsamen Besuchs der Wasserausstellung der Regierung von Unterfranken im Foyer des Landratsamtes auf Vorschlag von Willi Stritzinger diskutiert und bearbeitet. Sehr gut nachgefragt wurde diese Ausstellung von den Schulklassen des Landkreises Miltenberg. Hierzu musste das Sachgebiet 43 sogar Zusatzführungen organisieren.
  3. Das Thema „Förderung regionaler landwirtschaftlicher Produkte“ zur Unterstützung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Flächen im Landkreis Miltenberg soll über ein symbolträchtiges und identitätsstiftendes Produkt angegangen werden. Unter Leitung der Arbeitsgruppe durch Matthias Ullmer wurde Hr. Vollhardt von der Ottenmühle in Eichenbühl sowie Bäckerinnungsmeister Hr. Mayer gewonnen, um ein Landkreisbrot zu entwickeln. Die Rohstoffe hierzu sollen regional und nach den Kriterien des Volksbegehrens erzeugt werden. Ergänzend zum Landkreisbrot sollen geschmacklich und unter Artenschutzaspekten passende Genussprodukte wie ein Weißwein, passende Wurst- und Käseprodukte angeboten werden.


Konkrete Projekte sind das Ziel des Runden Tischs: Hier die erste öffentliche Präsentation des MainLandBrotes, präsentiert mit meinem Kreistagskollegen Matthias Ullmer und dem Innungsmeister des Bäckerhandwerks Volker Mayer.




Ferner wurde in den ersten vier Sitzungen des Runden Tischs ein gemeinsames Ziel und sechs verschiedene Handlungsfelder ermittelt sowie priorisiert. Pandemiebedingt stockt seit März 2020 die Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen, ebenso tagte der Runde Tisch zuletzt im Februar 2020 zur Erstpräsentation des Landkreisbrotes.
Auch am Landratsamt summt es seit Sommer 2019

Der für April in Miltenberg geplante bezirksweite „Tag der Bienen“ musste ebenso pandemiebedingt abgesagt werden.

Hier wird diskutiert, und zwischen den Treffen intensiv an einzelnen Projekten gearbeitet!

Die nächste Sitzung des Runden Tisches findet auf Einladung von Landrat Scherf am 15. Juli 2020 um 18.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes statt.










 
 
 
 








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