Famulatur-Premiere im Landkreis
Miltenberg
Die Gesundheitsversorgung gehört zu den fünf Top-Themen der Kreisentwicklung (neben Mobilität, Bildung, Digitalisierung und dem Klima- und Artenschutz). Und ganz wichtig ist die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Landkreis Miltenberg. Im Rahmen der Main.Landarzt-Initiative haben wir gemeinsam in der Gesundheitsregion plus viele Bausteine entwickelt, und ein ganz besonderer hat im August 2020 Premiere: Das Famulatur-Programm im Landkreis Miltenberg.
Zur Premiere
im Landkreis Miltenberg habe ich schon am Sonntagnachmittag die Medizinstudierenden begrüßt: Erstmals absolvieren sechs Medizinstudierende bei uns einen
Teil ihrer Famulatur. Organisiert von der Gesundheitsregion plus in Kooperation
mit Ärzten, Helios-Klinik, Ärztlichem Kreisverband, Ärztenetz Untermain und
Bayerischem Hausärzteverband, sind die Fünft- und Sechstsemester noch bis
Anfang September im Landkreis. Danke an all die Kooperationspartner - das ist das Fundament der Arbeit in der Gesundheitsregion plus - die Zusammenarbeit!
Was ist Famulatur?
Unter
Famulatur versteht man das Praktikum im Medizinstudium, das jeder Studierende
abzuleisten hat. Insgesamt müssen vier Famulaturen im Umfang von jeweils 30
Tagen geleistet werden: zwei in der stationären und jeweils eines in der
ambulanten sowie der hausärztlichen Patientenversorgung. Um jungen Studierenden
den Landkreis Miltenberg als attraktiven Wohnort mit interessanten beruflichen
Perspektiven näher zu bringen, war von der Gesundheitsregion plus und den
beteiligten Partnern ein kostenloses 30-tägiges Programm konzipiert worden, das
aber über die Arbeit in den jeweiligen Praxen und der Klinik hinausgeht.
Das Besondere an der Famulatur im Landkreis Miltenberg
Jeweils
an den Mittwochnachmittagen treffen sich die Studierenden etwa in einem medizinischen
Versorgungszentrum, einer orthopädischen Klinik, einer Kinderarztpraxis sowie in
der Helios-Klinik zu Seminaren und Workshops. Aber auch die Freizeit kommt
nicht zu kurz mit Sportangeboten (Golf, Bogenschießen, Klettern) oder Kultur
wie einer Besichtigung der Amorbacher Abtei. Untergebracht sind sie im
Jugendhaus St. Kilian in Miltenberg, von wo aus sie in ihre Praxen – unter
anderem nach Wörth, Niedernberg, Sulzbach und Kleinheubach – sowie in die
Helios-Klinik Erlenbach gelangen.
Persönliche Begrüßung am Montag
Landrat
Jens Marco Scherf war es am Montag ein großes Anliegen, die Studierenden im
großen Sitzungssaal zu begrüßen und ihnen den Landkreis Miltenberg
vorzustellen. In seiner Präsentation zeigte Scherf das Leben inmitten
wunderschöner und waldreicher Natur auf, gleichzeitig aber die Nähe zur
Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main. Er ging auf die florierende und innovative
Wirtschaft ein, zeigte das hohe bürgerschaftliche Engagement im Kreis auf,
verwies auf den hier gelebten Fairtrade-Gedanken und ging in der Folge auf
Mobilität, Arten- und Naturschutz, Kunst und Kultur sowie Sport ein. Auch lobte
der Landrat die herausragende Arbeit in der Gesundheitsregion plus, listete die
Arbeitsgruppen und ihre Schwerpunkte auf.
Studierende aus ganz Süddeutschland
In
einer Gesprächsrunde erklärten die Studierenden, wo sie herkommen und wie sie
auf das Angebot aufmerksam wurden. Dabei wurde klar, dass die Studierenden aus
ganz Süddeutschland hierher gefunden haben. Sie kommen unter anderem aus
Freiburg, München, Erlangen und aus Jena. Auf das Famulatur-Programm sind sie
in der Mehrzahl durch Aushänge und Artikel auf den Internetseiten der jeweiligen
Fachschaften aufmerksam geworden. Die Beschreibung des Programms sei sehr
interessant gewesen, fand eine Studentin, so dass sie sich gleich beworben
habe. Das wertete Landrat Jens Marco Scherf als Zeichen, dass die
Gesundheitsregion plus mit der Werbung für ihr Angebot auf dem richtigen Weg
ist. „Wenn das sogar in München gelesen wird, haben wir etwas richtig gemacht“,
so der Landrat. Er beantwortete den Studierenden noch zahlreiche Fragen zum
Landkreis Miltenberg und versprach, zum gemeinsamen Abschluss des Programms im
September zu kommen.
Wo wenn nicht hier? Perspektiven im Landkreis Miltenberg
Vielleicht sind die Studentinnen und Studenten bis dahin
auf den Geschmack gekommen, so dass man sie später im Berufsleben im Landkreis
Miltenberg wiedersehen wird. Mit dem Weiterbildungsverbund wartet schon der nächste
Baustein auf die zukünftige Hausärztegeneration im Landkreis Miltenberg. Eine
in der Großstadt geborene und aufgewachsene Teilnehmerin des Programms äußerte
klar, dass sie sich ein Leben als Landärztin gut vorstellen könne.
Famulatur1:
Mit Landrat Jens Marco Scherf stellten sich die Teilnehmer*innen des
Famulatur-Programms dem Fotografen.
Famulatur2:
Im großen Sitzungssaal des Landratsamts stellte Landrat Jens Marco Scherf den
Studierenden den Landkreis Miltenberg vor und beantwortete Fragen.