Liebe Bürgerinnen und Bürger,
wenn ich schon am frühen Morgen des 17. Juni von einem Bürger mit dem Vergleich der unterdrückten Freiheit in der DDR und den Schutzmaßnahmen vor dem Corona-Virus konfrontiert werde, dann, ja dann, muss ich aus innerem Antrieb her Stellung nehmen zum Gedenktag "17. Juni 1953"!
Schon vier Jahre nach ihrer Gründung, von vielen Menschen mit großer Hoffnung nach dem 2. Weltkrieg, dem Nationalsozialismus, dem Holocaust begleitet, steht die DDR schon kurz vor ihrem Ende: Nur mit Hilfe sowjetischer Panzer gelingt es dem SED-Regime, einen Volksaufstand niederzuschlagen und damit Rufe nach freien Wahlen und mehr Rechten für die Bevölkerung zu ersticken.
Bis 1990 ist der 17. Juni deshalb in der Bundesrepublik Deutschland Feier- und Gedenktag: der Tag der Deutschen Einheit. Als am 3. Oktober 1990 die Wiedervereinigung Wirklichkeit wird, gerät der 17. Juni etwas in den Hintergrund.
Doch ist es unsere gemeinsame Aufgabe, Demokratie und Freiheit auch dadurch zu stärken, dass wir an ihre Wurzeln und an ihre Bedrohung erinnern. Wir im Landkreis Miltenberg pflegen deshalb in besonderer Weise auch die Wurzeln der Mainzer Republik, der ältesten Republik auf deutschem Boden! Mehr zur Mainzer Republik und zum Erinnern im Landkreis Miltenberg erfahren Sie hier.
Lassen Sie uns gemeinsam für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft engagieren, lassen Sie uns das Miteinander und die gemeinsame Verantwortung auch in der Eindämmung des Corona-Virus leben. Und setzen wir uns in besonderer Weise auch an Gedenktagen wie diesem dafür ein, dass antidemokratische Strömungen wie im Rechtsextremismus oder in politischen Morden gegen freiheitsverteidigende Politiker wie den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke verharmlost werden durch Vergleiche der Schutzmaßnahmen gegen Corona mit einem "Putsch" gegen die Demokratie und die Freiheit!
Mehr zum 17. Juni 1953 erfahren Sie hier.
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