Montag, 19. September 2022

Kreisfeuerwehrverband Miltenberg wählt Funktionsteam neu


Liebe Bürgerinnen und Bürger,

während Weihbischof Boom in Miltenberg gepredigt hat, war ich als Landrat in Eisenbach und habe die Wahlen des Kreisfeuerwehrverbandes gemeinsam mit Bürgermeister Dietmar Fieger geleitet. Mein Dank gilt allen Kameradinnen und Kameraden für ihr Engagement!

Die im Kreisfeuerwehrverband Miltenberg organisierten Feuerwehren des Landkreises Miltenberg haben in der Sport- und Kulturhalle in Eisenbach das Funktionsteam des Kreisfeuerwehrverbandes neu gewählt. Als von den Kommandantinnen und Kommandanten gewählter Kreisbrandrat ist Martin Spilger automatisch Verbandsvorsitzender.

Bürgermeister Dietmar Fieger begrüßte die versammelten Feuerwehrleute und verwies unter anderem auf einen in Obernburg stationierten Einsatzleitwagen und Wechsellader des Landkreises Miltenberg neben einem weiteren der Stadt Obernburg. Gemeinsam mit Erlenbach, Elsenfeld und der Werkfeuerwehr des Industriecenters Obernburg werde eine Drehleiter beschafft, hob der Obernburger Bürgermeister die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor. Gute Rahmenbedingungen für die örtlichen Wehren in den Stadtteilen Obernburg und Eisenbach seien laut Fieger eine wichtige Daueraufgabe der Stadt Obernburg und des Stadtrats. Auch bei aktuellen Krisen- und Gefahrenlagen sei die Einsatzkraft der Freiwilligen Feuerwehren unverzichtbar.

Auf Basis der aktuell viel diskutierten Szenarien wie eine Erdgasmangellage oder einen mehrtägigen Stromausfall war es mir wichtig hervorzuheben: Wir brauchen unsere Wehren inzwischen bei einer großen Vielfalt von Schadensereignissen und Krisenlagen. Über die unmittelbare Leistung in den umfangreichen Einsätzen ist für mich bedeutend, dass unsere Wehren die Mentalität des Anpackens vorleben!

Bei den Wahlen wurde Kreisbrandinspektor (KBI) Hauke Muders ohne Gegenstimme als stellvertretender Vorsitzender bestätigt wie auch Kreisbrandmeister (KBM) Helge Killinger und Schatzmeister Johannes Becker. Kassenprüfer sind Kommandant Michael Grundmann und Florian Herbert. Die Feuerwehren Nord vertritt anstelle von Silvia Wüst nun Felix Zimmermann, im Bereich Süd bleibt diese Funktion bei Kommandant Udo Neuberger. Die Feuerwehrvereine Nord werden anstelle von Florian Herbert nun von Matthias Lüft vertreten, während die Vertretung im Südlandkreis weiter von Roland Schuhmann sichergestellt wird.

Damit stehen Vorstand und Verbandsausschuss für die nächsten sechs Jahre fest:

Verbandsvorsitzender: Kreisbrandrat Martin Spilger, Stellvertreter KBI Hauke Muders
Schatzmeister: Johannes Becker
Schriftführer: KBM Helge Killinger
Kreisjugendfeuerwehrwart: KBM Joao Lopes Meira
Frauenbeauftragte: Laura Schachner
Vertreter Feuerwehren Nord: Kommandant Felix Zimmermann
Vertreter Feuerwehren Süd: Kommandant Udo Neuberger
Vertreter Vereine Nord: Matthias Lüft
Vertreter Vereine Süd: Roland Schuhmann
Vertreter der Werkfeuerwehren: Kommandant Jürgen Dietz
Kreisfeuerwehrärztin: Dr. Jutta Weimer
Kreiskinderfeuerwehr: noch nicht besetzt

Die Versammlung bestätigte die Bewerbung der Feuerwehr Altenbuch als Gastgeber für die nächste ordentliche Kommandantendienstversammlung mit anschließender Verbandsversammlung am 12. März 2023 um 8.30 Uhr.

Der nächste Kreisfeuerwehrtag findet im Jahr 2024 in Wörth statt.

Hausärztliche Versorgung der Zukunft - Gesundheitsregion kooperiert mit BeLa


Famulaturprogramm Summer School 2022 erfolgreich – Zahlreiche Medizinstudierende im Landkreis Miltenberg


Im Rahmen des Famulaturprogramms hat über die Gesundheitsregion plus MIL in dieser Woche ein Austauschtreffen mit Studierenden des vom Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) geförderten Projekts “Beste Landpartie Allgemeinmedizin” (BeLA, go.uniwue.de/bela) stattgefunden. Das Programm soll die Brücke zwischen Medizinausbildung und Hausarztpraxis schlagen und Medizinstudierenden einen Einblick in das Fach Allgemeinmedizin sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen in den entsprechenden Regionen ermöglichen. Ziel ist es, die Studierenden im Anschluss an Studium und Facharztausbildung für eine Niederlassung oder angestellte Tätigkeit in einer ländlichen Hausarztpraxis zu gewinnen. Koordiniert wird das Programm in Unterfranken durch das Institut für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Würzburg. „Dies ist ein wichtiger Baustein für die hausärztliche Versorgung des Landkreises Miltenberg, denn nur mit dem Engagement aller Akteure gelingt uns der Generationenwechsel bei unseren Hausärztinnen und Hausärzten“, betont Landrat Jens Marco Scherf die Bedeutung des Werbens um Medizinstudierende.

Hierfür ist die zuständige Be-La-Projektkoordinatorin Frau Pamina Hagen am vergangenen Mittwoch in Begleitung von sechs Studierenden aus Würzburg angereist. Unter anderem stammen sie aus den Regionen Wertheim und Kitzingen und haben große Interesse im Anschluss an Studium und Weiterbildung als Allgemeinmediziner:in tätig zu sein. Laut einzelnen Aussagen der Studierenden hat sich der Wunsch für eine künftige Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt nach einer Famulatur – ein Praktikum, das Studierende der Medizin oder Pharmazie im Rahmen ihrer Ausbildung ableisten müssen - noch verstärkt oder gar erst entwickelt. Gerade derartige Äußerungen zeigen, wie wichtig die praktischen Erfahrungen und ersten Berührungspunkte zur Allgemeinmedizin bereits während des Studiums sind. Insgesamt müssen von den Medizinstudierenden vier Famulaturen im Umfang von jeweils 30 Tagen geleistet werden: zwei in der stationären und jeweils eines in der ambulanten sowie der hausärztlichen Patientenversorgung. Positive Eindrücke und überzeugende Lebensgeschichten erfahrener Ärzte/ Ausbilder können während dieser Zeit eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Wahl der Fachrichtung Ihrer Auszubildenden einnehmen.

Durch die Teilnahme an einem der diesjährigen Programmnachmittage der Summer School im Landkreis Miltenberg haben die angehenden Ärzt*innen ebenfalls die Möglichkeit erste Kontakte zu niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Raum Miltenberg zu knüpfen, sich mit den am Famulaturprogramm teilnehmenden Studentinnen und Studenten auszutauschen und die Region sowie deren Ausbildungsmöglichkeiten kennen zu lernen.

Zu Beginn stand am besagten Tag ein Besuch in der Praxis Dr. Kriegbaum in Kleinheubach auf dem Programm. Dr. Gunther Kriegbaum gab allen Teilnehmenden eine Führung durch die seit 2015 bestehende Gemeinschaftspraxis und nahm sich Zeit für Fragen, Austausch und ein persönliches Kennenlernen. Er berichtete authentisch und realitätsnah von seinem Praxisalltag und stellte weiterhin auch den im Rahmen der Gesundheitsregion plus MIL gegründeten Weiterbildungsverbund für Allgemeinmedizin vor. Als einer der Ansprechpartner für den Weiterbildungsverbund berichtet Kriegbaum davon, dass Medizinstudierende während des Studiums hier bei uns im Landkreis die Möglichkeit haben ihre praktischen Ausbildungen sowie die anschließende Facharztweiterbildung zu absolvieren und sich später als Hausärztin oder Hausarzt im Landkreis Miltenberg niederzulassen.

Auch Landrat Jens Marco Scherf war es ein großes Anliegen, die Studierenden des BeLA Programms zusätzlich zu den aktuell im Landkreis tätigen Famulantinen und Famulanten zu begrüßen, weshalb er ebenfalls am Austauschtreffen teilnahm und weitere Vorzüge des Landkreises Miltenberg wie die Nähe zu Frankfurt, die gute Infrastruktur und die hohe Lebensqualität und Möglichkeiten für angehende Hausärztinnen und Hausärzte aufzeigte. Auch die Familienfreundlichkeit, die guten Vernetzungsstrukturen im Gesundheitswesen und die Schönheit der Natur mit den vielfältigen Freizeitangeboten stellte er in den Vordergrund.



Von der besagten schönen Region durften die jungen Frauen und Männer sich im Anschluss an den Praxisbesuch, bei einem Schnuppergolfkurs ein eigenes Bild verschaffen. Den Abschluss des Tages bildete ein anschließendes gemeinsames Abendessen, zu dem ebenfalls alle am Programm beteiligten Ärztinnen und Ärzte für Austausch und Vernetzung eingeladen wurden.


 

Als Resümee des Programmnachmittags ging hervor, dass Programme wie BeLA und die Summer School im Landkreis Miltenberg gute Ansätze darstellen, um die Vernetzung zwischen Hausärztinnen und Hausärzten auf dem Land mit angehenden Medizinerinnen und Medizinern zu fördern. Die Investition in Ausbildung und vor allem die praktischen Erfahrungen sind von enormer Bedeutung für die Nachwuchsfindung auf dem Land. Aus diesem Grund sollen auch zukünftig weitere gemeinsame Aktionen von Gesundheitsregionplus und BeLA bei uns im Landkreis Miltenberg stattfinden, um Medizinstudierende mit Interesse für die Allgemeinmedizin für unsere Region gewinnen zu können!


Freitag, 9. September 2022

Hausärzteversorgung sichern - Famulaturprogramm "Summer School" zum dritten Mal

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

eines der vielen Projekte, die mir ganz besonders am Herzen liegen, ist das Famulaturprogramm „Summer School“; dieses geht im Landkreis Miltenberg im Jahr 2022 weiter und schon zum dritten Mal an den Start, allen Hürden der Pandemie zum Trotz! Im Jahr 2014 hatten wir im Landratsamt die Idee, uns am Projekt Gesundheitsregion plus zu beteiligen – einer der Hauptgründe war die Erkenntnis, dass wir uns selbst auf die Hinterbeine stellen müssen, um die hausärztliche Versorgung in Zukunft sicherzustellen.

So ist es für uns ein Erfolg, dass vier Studentinnen in dieser Woche ihre vierwöchige Famulatur begannen, in der kommenden Woche stoßen ein weiterer Student und eine Studentin dazu. Sie verbringen einen Monat in Arztpraxen im Landkreis Miltenberg, dazu kommen Visitationen in Arztpraxen und der Helios-Klinik in Erlenbach. Ergänzt wird ihr Aufenthalt durch mehrere Freizeitaktionen. Bereits zum dritten Mal organisiert das Landratsamt mit der Gesundheitsregion plus und vielen Kooperationspartnern dieses Angebot, um hausärztlichen Nachwuchs zu unterstützen und den Landkreis Miltenberg als Standort für die berufliche Zukunft der Medizinstudierenden zu bewerben. Das ist einer von mehreren Bausteinen, um den anstehenden Generationenwechsel bei den Hausärztinnen und Hausärzten im Landkreis Miltenberg.

Die Famulatur – ein Praktikum innerhalb des Medizinstudiums – wird mit zusätzlichem Programm im Landkreis Miltenberg von der Gesundheitsregion plus, der Helios-Klinik, dem Ärztlichen Kreisverband Aschaffenburg-Untermain, dem Ärztenetz Untermain, dem Bayerischem Hausärzteverband, dem Hartmannbund, den Hausärzten und dem Landkreis Miltenberg gemeinsam organisiert. Auch die Krankenkassen – Akzo Nobel Obernburg sowie AOK Bayern (Geschäftsstelle Aschaffenburg) – sowie das BRK sind beteiligt. Ziel des Programms ist es, dass möglichst viele Medizinstudierende nach ihrem Studium wieder als Ärztinnen und Ärzte in den Landkreis Miltenberg zurückkehren oder kommen für ihre berufliche Zukunft.

Die vier jungen Frauen, die am Mittwoch, 1. September, in Begleitung von Alica Bachmann (Geschäftsstellenleiterin Gesundheitsregion plus) die Allgemeinarztpraxis von Dr. Cathrin Adderson-Kühner besuchten, studieren an den Universitäten Würzburg, Heidelberg und Gießen. Erfahren von der Summer School im Landkreis Miltenberg haben sie zumeist über ihre jeweiligen Fachschaften, aber auch über Mitbewohnerinnen. Die Studentinnen befinden sich im Studium zwischen dem fünften und zehnten Semester und freuen sich, dass nach mehreren Online-Semestern nun das Studium wieder in Präsenz beginnt.

In Cathrin Adderson-Kühner fanden die jungen Frauen eine Allgemeinärztin, die für ihren Beruf brennt und die darum warb, diesen tollen Beruf zu ergreifen. Die 41-Jährige hat in Miltenberg im Januar 2021 eine Praxis neu gegründet und konnte den Studentinnen aus erster Hand berichten, welche Niederlassungsmöglichkeiten es für Ärztinnen und Ärzte gibt: mit Praxisneugründungen, Praxisübernahme oder als Ärzte in Praxisgemeinschaften, Gemeinschaftspraxen und Medizinischen Versorgungszentren. „Ich kann die Allgemeinmedizin nur empfehlen“, verwies die Ärztin auf ihr breites Betätigungsfeld. „Hier fühle ich mich als richtige Ärztin und nicht als Apparatemedizinerin“, sagte sie und verwies auf ihre Patientinnen und Patienten, die sie wirklich „von der Wiege bis zur Bahre“ begleitet. Die Menschen seien „total dankbar“, fand sie und sprach von engen, langjährigen Beziehungen und nahezu familiären Verhältnissen. Sie zeigte ihre Praxis und erklärte, welche umfangreichen Leistungen Allgemeinmediziner*innen anbieten: Labor, EKG, Belastungs-EKG, Sonographie, Impfungen, Hausbesuche, Wundversorgung, Versorgung nach Operationen und vieles mehr.

Für welche Richtung sich die Studentinnen am Ende entscheiden, zeige sich erfahrungsgemäß erst spät, wusste Adderson-Kühner aus eigener Erfahrung. Dennoch würde sie sich freuen, wenn die eine oder andere Frau sich für den Beruf der Allgemeinmedizinerin entscheiden würde.

Auf die Studierenden wartet in ihrer vierwöchigen Famulatur ein interessantes Programm. Sie verbringen den größten Teil des Praktikums in den Arztpraxen, aber sie gewinnen auch Eindrücke aus anderen Bereichen des Gesundheitswesens. Am nächsten Mittwoch sind sie am Nachmittag in der Helios-Klinik in Erlenbach zu Gast, wo sie eine Führung bekommen und an verschiedenen medizinischen Workshops teilnehmen. Am darauffolgenden Mittwoch geht es zum Besuch in die Allgemeinarztpraxis Dr. med. Gunther Kriegbaum in Kleinheubach, ehe sich ein Freizeit- und ein Aktivprogramm sowie ein gemeinsames Abendessen mit allen am Programm beteiligten Ärztinnen und Ärzten zum Austausch und zur Vernetzung anschließen. Ein BRK-Workshop mit Erste-Hilfe-Maßnahmen steht in der übernächsten Woche in Obernburg auf dem Programm, ebenso „gesundes Kochen“ mit einer Ernährungsberaterin in Kooperation mit der BKK Akzo Nobel Obernburg.

Am Ende ihrer Famulatur werden die Studierenden bei einer Weinwanderung die schönen Weinberge kennenlernen und die Möglichkeit bekommen, von ihren Erfahrungen und Eindrücken zum Programm zu berichten. Das hilft dabei, die Summer School im Folgejahr weiter optimieren zu können und noch mehr Medizinstudierende zu erreichen.

Und wir sind gespannt, wann die erste Teilnehmerin - oder der erste Teilnehmer - aus dem Famulaturprogramm im Landkreis Miltenberg als Hausärztin oder Hausarzt beginnt!