Liebe Bürgerinnen und Bürger,
wir bemühen uns, den busgebundenen Personennahverkehr im Landkreis Miltenberg stetig zu verbessern. Dabei werfen wir einen besonderen Blick auf die ländlichen Räume. Am 1. Januar 2021 startete ein Projekt, das mir persönlich besonders am Herzen liegt: Wir schaffen mit dem Bus erstmals eine Verbindung im Erftal von Miltenberg über Eichenbühl und seine Höhenorte nach Hardheim – und dort mit Anschluss nach Tauberbischofsheim!
Neue Verbindung durch das Erftal an den Regiobus nach Tauberbischofsheim
Im Jahr 2019 ging auf der badischen Seite des Odenwaldes eine neue, sogenannte „Regiobuslinie“ mit Linienverlauf von Buchen über Walldürn und Hardheim bis nach Tauberbischofsheim als Premiumangebot im öffentlichen Nahverkehr in Betrieb. Damit wurden Buchen und Tauberbischofsheim im Stundentakt mit einer schnellen Verbindung vernetzt.
Dieses neue Angebot weckte aufgrund der räumlichen Nähe das Interesse auf der bayerischen Seite des Odenwaldes. Von der bayerisch-badischen Landesgrenze sind es nur wenige Kilometer bis nach Hardheim. „Nachdem auf der badischen Seite ein derartig tolles Busangebot geschaffen wurde und wir uns in räumlicher Nähe befinden, war es wichtig, dass wir unseren Einwohnern Zugang dahin verschaffen und damit ein weiteres Mobilitätsangebot anbieten“, umschreibt Landrat Marco Scherf die Überlegungen zu Beginn.
Zeitnah begann daher die Verwaltung des Landkreises Miltenberg, einen Zubringer zu diesem neuen Verkehrsangebot in Hardheim zu planen und nahm Gespräche mit den Kollegen des Landratsamts Neckar-Odenwald-Kreis auf. Und so konnte durch partielle Umgestaltung des vorhandenen Busangebotes auf der Buslinie 82 eine gute Lösung mit fünf Fahrtenpaaren je Werktag in der Relation Miltenberg – Hardheim erarbeitet werden.
„Wir haben uns natürlich gefreut, dass der Landkreis Miltenberg Interesse an der neuen Regiobuslinie 999 Buchen – Tauberbischofsheim zeigte und wir nun gemeinsam in einen dreijährigen Probebetrieb eingestiegen sind. Denn Mobilität endet nicht an der Kreisgrenze“, umschreibt Landrat Dr. Achim Brötel den Start der neuen Buslinie.
Die Omnibusverkehre im bayerischen Teil des Odenwaldes, als Teil des örtlichen Verkehrsverbundes Verkehrs- und Tarifgemeinschaft am Bayerischen Untermain (VAB GmbH), werden alle von der Fa. Ehrlich aus Großheubach betrieben.
Die Busse der Linie 82 auf bayerischen Seite beginnen am Bahnhof Miltenberg um 5:45, 6:45, 12:45, 15:45 und 16.45. Nach der Fahrt über Eichenbühl erreichen sie den Rendezvouspunkt mit der Regiobuslinie 999 an der Haltestelle „Hardheim Post“ um 6:24, 7:24, 13:24, 16:24 und 17:24 Uhr.
Dort besteht immer Anschluss an die Regiobuslinie nach Tauberbischofsheim zur Minute 27 sowie nach Buchen zur Minute 36. Im Linienverlauf werden die Ortschaften Eichenbühl, Pfohlbach, Riedern, Guggenberg, Rütschdorf und Dornberg angefahren.
In Gegenrichtung beginnen die Fahrten in Hardheim um 6:40, 7:40, 13:40, 16:40 und 17:40 Uhr und enden entsprechend am Bahnhof Miltenberg. Dort besteht Übergang auf den regionalen ÖPNV und SPNV, insbesondere an die Zuganschlüsse der Maintalbahn nach Aschaffenburg und Wertheim sowie auch an die badische Odenwaldbahn.
Auf Wunsch von Fahrgästen gibt es ab 8.2. bei der Morgenverbindung bisher 5.55 ab Guggenberg eine Änderung, um den Zuganschluss in Miltenberg zu gewährleisten:
05.45 Uhr Umpfenbach/ Haltestelle
05.48 Uhr Richelbach/ Haltestelle
05.53 Uhr Neunkirchen/ Kirche
05.58 Uhr Guggenberg
06.01 Uhr Riedern/ Ort
06.08 Uhr Heppdiel/ Unterdorf
06.09 Uhr Heppdiel/ Oberdorf
06.12 Uhr Windischbuchen
06.16 Uhr Pfohlbach
06.20 Uhr Eichenbühl/ Am Ostend + Haltestellen bis Mil/ Bahnhof
Und weiter bis Miltenberg / Bahnhof nach Plan mit Ankunft 06.33 Uhr.
Eine detaillierte Darstellung des Fahrplans ist auf den Internetseiten der VAB unter www.vab-info.de und des VRN unter www.vrn.de abrufbar.
„Das neue Busangebot schafft neue Verbindungen und Wege, die es uns wert sind, sie auszuprobieren“, so Landrat Brötel.
„Bleibt letztlich zu hoffen, dass die Menschen in der Region dieses Angebot auch nutzen und die Bestrebungen unser beider Landkreise, die Verbindungen landkreisübergreifend in Sinne einer nachhaltigen Mobilität auszubauen, damit belohnen“, so Landrat Scherf ergänzend.
Pandemiebedingt musste eine geplante, obligatorische Eröffnungsfahrt im Januar dieses Jahres mit den beiden Landräten leider abgesagt werden. Aber, und da sind sich die beiden Kreisoberhäupter einig, das wird nachgeholt: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“
Tariflich konnte vereinbart werden, dass sämtliche Jahres- und Halbjahreskartenangebote aus den beiden Verkehrsverbünden VAB und VRN gegenseitig anerkannt werden und kein weiteres Tarifangebot auf dieser Fahrtrelation hinzugebucht werden muss. Tagesfahrgäste mit Einzelfahrscheine hingegen werden entsprechend der tariflichen Vereinbarung zwischen der VAB und dem VRN abgerechnet.