Freitag, 31. Dezember 2021

Neujahrsgruß: Gedanken zum neuen Jahr 2022

    Foto: Anna Hornstein

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ein glückliches und gesundes neues Jahr, wünsche ich Ihnen und Ihren Familien und lieben Menschen an Ihrer Seite!

Ich hoffe, Sie haben in den Weihnachtstagen Zeit gefunden, Zeit zum Kraft tanken, Zeit für das Besinnen, Zeit für das Miteinander.

Wir alle haben im vergangenen Jahr sicher auf ganz unterschiedliche und vielfältige Weise erlebt, wie wichtig das „Miteinander“ für uns ist.

Als wir nach dem langen Lock-Down im Frühsommer erstmals wieder mit mehreren, fremden Menschen zusammen sitzen konnten, gemeinsam Sport treiben und gemeinsam Kultur erleben konnten, wurde spürbar, wie gut dieses Miteinander für uns Menschen ist.

Nicht vergessen werde ich den Moment, als ich nach den langen Monaten des Winters und der Isolation glücklich strahlende und ausgelassene Kinder endlich wieder beim gemeinsamen Sport sehen konnte.

Das Miteinander brauchen unsere Kinder, aber auch wir Großen, im Alltag, aber auch bei der Bewältigung der Pandemie oder in der Politik! Mal finden wir Lösungen im „Miteinander reden“ und Perspektiven, die wir vorher nicht gesehen hatten. Oder es entstehen Projekte, die keiner alleine sich hätte ausdenken, geschweige denn umsetzen können.

Im ausgehenden Jahr habe ich den Wert des Miteinanders vielfach erlebt. Hervorheben möchte ich ein besonderes Projekt im Landkreis Miltenberg.

Ausgehend aus der Kontroverse zwischen engagierten Naturschützer:innen und unserer Landwirtschaft rund um Fragen des Artenschutzes, welcher in weiten Teilen Bayerns zu einem erbittert ausgetragenen öffentlichen Streit führte, entwickelten wir im Landkreis Miltenberg am Runden Tisch eine Gesprächsbasis. Statt übereinander zu schimpfen, suchten wir zwischen Naturschutz und Landwirtschaft nach gemeinsamen Perspektiven und entwickelten ein gemeinsames Projekt:

Seit dem Erntedankfest in diesem Herbst können Sie im Landkreis Miltenberg in vielen Innungsbäckereien das „MainLandBrot“ kaufen, und damit Natur- und Artenschutz direkt aus unserer Heimat!

Gemeinsam mit Bäckerinnung, Landwirtschaft, unseren Mühlen und Naturschutz haben wir ein Landkreisbrot entwickelt, dessen Getreide und Zutaten nach den Kriterien des in Bayern zum Gesetz gewordenen Artenschutzvolksbegehrens in unserer Heimat angebaut und dann nach guter Handwerkstradition gebacken wird.

Warum erzähle ich Ihnen beim Ausblick auf das kommende Jahr von diesem Projekt, dem Miltenberger Landkreisbrot, dem MainLandBrot?

Dieses Projekt steht beispielhaft für das, was uns stark macht und wie wir auch schwere Zeiten wie diese Pandemie bewältigen können:

-       Wir brauchen engagierte Menschen, die nicht nur wissen, was irgendjemand tun könnte, sondern bereit sind anzupacken!

-       Wir brauchen offene Menschen, die trotz unterschiedlicher Meinungen den Dialog mit anderen nicht abbrechen lassen!

-       Wir brauchen zuversichtliche Menschen, die ob großer Herausforderungen mutig nach vorne blicken!

Diesen Menschen, auf die wir in besonderer Weise im Landkreis Miltenberg bauen können, zu danken ist für mich der Jahreswechsel ein guter Zeitpunkt. Danke den Menschen, die unsere Werte leben und sich engagiert einsetzen,

 

·      sei es in unseren Vereinen und Verbänden, die Musik und Kultur, Sport und Brauchtum, Natur- und Klimaschutz mit Leben erfüllen,

·      ein besonderer Dank all diejenigen, die sich für unsere Kinder und Jugendlichen engagieren

·      sowie all den Menschen, die sich in der Pflege und Fürsorge für andere Menschen einsetzen, so unseren Kindertagesstätten über Einrichtungen wie Martinsläden und Sozialcafes bis zu den Angeboten für alte Menschen und

·      natürlich auch denjenigen, die in dem schweren Jahr der Pandemie aktiv und engagiert sind in Test- und Impfzentren, in Praxen und Kliniken sowie den vielfältig aktiven Ehrenamtlichen in unseren Freiwilligen Feuerwehren, den Ortsverbänden des THW sowie den Einheiten des Kreisverbandes unseres Roten Kreuzes.    

Gerade in einer Zeit, in der wir das Miteinander vermissen und uns Sorgen machen wegen des Auseinanderdriftens in unserer Gesellschaft, sollten wir besonders offene Augen und ein offenes Herz haben für das Engagement für das Gemeinwohl!

Wenn wir Gemeinsinn und mehr Miteinander erleben wollen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, dann lassen Sie uns hierfür die Initiative übernehmen!

Aus den vielen positiven Begegnungen und Erlebnissen gerade im vergangenen, so schweren Jahr, schöpfe ich meine Kraft und Zuversicht für das nächste Jahr und seine Herausforderungen.

Deswegen, lassen Sie uns das neue Jahr und seine gewiss nicht geringen Herausforderungen gemeinsam und zuversichtlich angehen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein gutes, ein glückreiches und ein gesundes neues Jahr!

Ihr

Jens Marco Scherf, Landrat

Montag, 6. Dezember 2021

Klimaschutz konkret: Urkunde Umweltpakt Bayern für die Brauerei Faust aus Miltenberg



Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Klimaschutz und die Energiewende braucht uns alle! Deshalb ist es mir wichtig, die Unternehmen und Betriebe, die sich am Umweltpakt Bayern beteiligen und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, persönlich zu besuchen. So habe ich jüngst im Auftrag von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die Teilnehmerurkunde am Umwelt- und Klimapakt Bayern an den Geschäftsführer des Brauhauses Faust, Johannes Faust, sowie an Braumeister Stefan Falk überreicht. Der Freistaat würdigt damit die langjährigen Bemühungen des Brauhauses um den betrieblichen Umweltschutz.

 

Beim Umwelt- und Klimapakt handelt es sich um eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft, der auf Freiwilligkeit, Kooperation und Eigenverantwortung beruht. Beide eint die Überzeugung, dass die natürlichen Lebensgrundlagen freiwillig besser geschützt werden können als nur mit Gesetzen und Verordnungen. Jedes Unternehmen nimmt sich quasi selbst unter die Lupe und schaut, in welcher Hinsicht es sich verbessern kann – etwa im Energieverbrauch oder bei der Abfallwirtschaft.

Für das Brauhaus Faust ist dieser Prozess auf Dauerhaftigkeit ausgelegt, denn laut Geschäftsführer Johannes Faust war das Brauhaus bereits im Jahr 1997 aktiv – damals als erste Brauerei beim Öko-Audit und unter den Top-Unternehmen in Unterfranken.

Doch mit dem in der Vergangenheit Erreichten will sich das Brauhaus nicht zufriedengeben, macht Johannes Faust deutlich. Er will das europäische Umweltmanagementsystem EMAS (Eco Management and Audit Scheme) im Brauhaus mit Leben erfüllen und eine Bilanz erstellen, welchen ökologischen Fußabdruck sein Unternehmen hinterlässt – und zwar vom Anbau der Produkte für die Bierherstellung über die Produktion bis hin zur Belieferung der Kundschaft. Darauf aufbauend, will Faust gezielt an weitere Optimierungen im Brauhaus gehen. Vieles hat das Brauhaus bereits erreicht, punktuell wird dennoch weitergearbeitet – etwa mit einer Schulung der eigenen Lastwagenfahrer zum wirtschaftlichen Fahren.

Für mich ist dieses Vorgehen genau richtig – auch als Beitrag zur Transparenz, was ein Unternehmen konkret für die Schonung der Ressourcen tut.  So steht etwa das Thema Energie bei Faust auf der Agenda. In Ermangelung geeigneter Dachflächen kann die Photovoltaik hierfür nicht genutzt werden – aber möglichweise wird eines Tages das Thema grüner Wasserstoff interessant. Für das Brauhaus geht es darum, permanent besser zu werden, erläuterte mir Johannes Faust, auch die Mitarbeiter*innen müssten auf diesem Weg mitgenommen werden.

Im kommenden Jahr 2022 wird die Energieagentur am Bayerischen Untermain übrigens eine aktuelle Energie- und Klimabilanz für den Bayerischen Untermain und den Landkreis Miltenberg erstellen – und zudem müssen wir die Maßnahmen an die neuen Klimaziele der Europäischen Union, der Bundesrepublik und des Freistaates Bayern anpassen!