Dienstag, 30. Juni 2020

Natur- und Artenschutz - Eine Zwischenbilanz zum Runden Tisch zur Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg

 
Artenschutz geht uns alle an - für uns im Landratsamt beginnt er zum Beispiel bei unseren Flächen: blühende, artenreiche Flächen statt Rasen!

Der Runde Tisch zur Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg




Erstes Treffen im Mai 2019


Erstmals hatte ich gemeinsam mit meinem damaligen Stellvertreter Thomas Zöller und dem Leiter der Umweltabteilung Im Landratsamt, Stefan Pache, für den 7. Mai 2019 in den Kleinen Sitzungssaal im Landratsamt Miltenberg zu einem Runden Tisch zum Thema „Erhalt der Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg eingeladen. Es trafen sich in der ersten Runde. Erschienen waren u.a. vom Bayerischen Bauernverband Josef Schiepeck, vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Eberhard Heider, vom Verband für landwirtschaftliche Fortbildung Marcus Link, von der Initiative des Volksbegehrens u.a. Steffen Scharrer, Willi Stritzinger, Christina Ulshöfer und Nina Schüßler sowie Thomas Staab, vom Kreis-Imkerverband Matthias Meidel sowie aus dem Kreistag mit beruflich landwirtschaftlichem Hintergrund Ulrich Frey,  Matthias Ullmer und Kreisbäuerin Monika Schuck.        
Das Main-Echo hatte es auf Seite 2 formuliert - "Was tun?" - Der Runde Tisch gibt die Antwort: Wir alle können etwas tun: jeder für sich und gemeinsam!

Gemeinsame Zielsetzung aller Beteiligten


Intention der Initiative des Landrats zu einem ersten Austausch von Persönlichkeiten aus den Bereichen der Landwirtschaft und des Naturschutzes soll der Aufbau eines Dialogs miteinander sein. Dies wurde nach vielen Einzelgesprächen für sinnvoll erachtet, da im Zuge des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ die Debatte teilweise sehr kontrovers und trennend, Gräben schaffend verlaufen sei. Ein Wirken zum Erhalt der Artenvielfalt ist, so Auffassung von Landrat und vielen Bürger*innen, jenseits gesetzgeberischer Möglichkeiten nur im gemeinsamen Wirken von Politik und Gesellschaft, von Landwirtschaft und Naturschutz möglich. Bayernweit unterstützten 1,7 Millionen Bürger*innen das Volksbegehren, welches im Juni 2019 mit großer Mehrheit vom Bayerischen Landtag als Gesetz angenommen wurde. Im Landkreis Miltenberg hatten 18.246 Bürger*innen das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ unterstützt.
Langjährig wirkende Initiativen und Projekte wie der Landschaftspflegeverband im Landkreis Miltenberg (www.lpv-miltenberg.de) zeigen, dass im Landkreis Miltenberg der Weg des Miteinanders ein bewährter und erfolgreicher Weg sei.
Beim ersten Runden Tisch gab es abseits aller unterschiedlichen Wahrnehmungen einen Konsens,
  • dass das Artensterben ein drängendes Problem ist und Maßnahmen zur Gegensteuerung umgehend notwendig sind.
  • dass gemeinsam und nicht gegeneinander gearbeitet werden soll.
  • dass Regionalität einen hohen Stellenwert haben soll.
  • die Landwirtschaft unter enormem Druck steht (u.a. gesetzliche Vorgaben bei der Vermarktung von Produkten & wenig Rücksicht auf kleine Betriebe, veröffentlichte Meinung, Fokussierung auf negative Themen).

In den Sitzungen im Juli und im November 2019 wurden konkrete Projektansätze erarbeitet:

  1. Projekt „Flächenkataster“ unter Leitung von Steffen Scharrer. Projektziel ist die öffentlichkeitswirksame Darstellung positiver Bewirtschaftungsbeispiele in Form eines Blühflächenkatasters mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit.
  2. Das Thema „Grundwasser“ wurde in Form eines gemeinsamen Besuchs der Wasserausstellung der Regierung von Unterfranken im Foyer des Landratsamtes auf Vorschlag von Willi Stritzinger diskutiert und bearbeitet. Sehr gut nachgefragt wurde diese Ausstellung von den Schulklassen des Landkreises Miltenberg. Hierzu musste das Sachgebiet 43 sogar Zusatzführungen organisieren.
  3. Das Thema „Förderung regionaler landwirtschaftlicher Produkte“ zur Unterstützung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Flächen im Landkreis Miltenberg soll über ein symbolträchtiges und identitätsstiftendes Produkt angegangen werden. Unter Leitung der Arbeitsgruppe durch Matthias Ullmer wurde Hr. Vollhardt von der Ottenmühle in Eichenbühl sowie Bäckerinnungsmeister Hr. Mayer gewonnen, um ein Landkreisbrot zu entwickeln. Die Rohstoffe hierzu sollen regional und nach den Kriterien des Volksbegehrens erzeugt werden. Ergänzend zum Landkreisbrot sollen geschmacklich und unter Artenschutzaspekten passende Genussprodukte wie ein Weißwein, passende Wurst- und Käseprodukte angeboten werden.


Konkrete Projekte sind das Ziel des Runden Tischs: Hier die erste öffentliche Präsentation des MainLandBrotes, präsentiert mit meinem Kreistagskollegen Matthias Ullmer und dem Innungsmeister des Bäckerhandwerks Volker Mayer.




Ferner wurde in den ersten vier Sitzungen des Runden Tischs ein gemeinsames Ziel und sechs verschiedene Handlungsfelder ermittelt sowie priorisiert. Pandemiebedingt stockt seit März 2020 die Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen, ebenso tagte der Runde Tisch zuletzt im Februar 2020 zur Erstpräsentation des Landkreisbrotes.
Auch am Landratsamt summt es seit Sommer 2019

Der für April in Miltenberg geplante bezirksweite „Tag der Bienen“ musste ebenso pandemiebedingt abgesagt werden.

Hier wird diskutiert, und zwischen den Treffen intensiv an einzelnen Projekten gearbeitet!

Die nächste Sitzung des Runden Tisches findet auf Einladung von Landrat Scherf am 15. Juli 2020 um 18.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes statt.










 
 
 
 








Sonntag, 28. Juni 2020

Regional - fair - bio: Neue Auflage des regionalen Einkaufsführers


Artenschutz bedeutet Verantwortung für uns alle - deshalb Handel fair, regional & bio!

 

 

Regional - fair - bio: Neue Auflage des regionalen Einkaufsführers


„Fair und regional, einfach genial“, lautet die Devise im Landkreis Miltenberg nach einem Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2017. Fairen, regionalen und ökologisch verantwortungsvollen Handeln fördern ist seitdem ein übergreifendes Ziel im Wirken des Landratsamtes. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung wird dieses gemeinsam mit Landkreis und Stadt Aschaffenburg im Rahmen des Regionalmarketing gefördert.
Die Selbstverpflichtung des Landkreises Miltenberg seit 2017!
 

Jetzt noch anmelden!

 
Mit der neuen Broschüre „Einkaufen und Genießen – regional – bio – fair“ will die Regionalmanagement-Initiative Bayerischer Untermain auf das regionale Einkaufen und Genießen aufmerksam machen. Regionale Anbieter können sich gegen ein kleines Entgelt aufnehmen lassen; Redaktionsschluss ist am Sonntag, 5. Juli.

Mit der Broschüre soll dem Produktangebot der heimischen Direktvermarkter und Verkaufsstellen von regional erzeugten, bio-zertifizierten und/oder fair-gehandelten Produkten aus der Stadt Aschaffenburg sowie den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg zu mehr Bekanntheit verholfen werden. Von Alzenau im Landkreis Aschaffenburg bis Zittenfelden oder Richelbach im Landkreis Miltenberg gibt es am Bayerischen Untermain flächendeckend regionale Anbieter, die auf kurzem Weg zu erreichen sind.
Gemeinsam sind wir in der Region stark!

Ein Ziel der Broschüre ist es, auf diese regionalen Erzeuger aufmerksam zu machen, um damit die regionale Wertschöpfung zu stärken. Aber es gilt auch, die Kulturlandschaft am Bayerischen Untermain zu erhalten und das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen zu schärfen. Egal ob Natur-, Tier- oder Artenschutz oder der Aspekt der regionalen Wertschöpfung, es spricht viel für die Förderung regionaler Produkte. Es sind unsere Landwirt*innen, die Verantwortung übernehmen für unseren Boden und unsere Natur – Sie brauchen unsere Unterstützung!
 
So sehen Wiesen im Landkreis Miltenberg aus - unterstützen wir unsere Landwirt*innen!

Ebenso wie die erste (2013) und zweite Auflage des Einkaufsführers (2015) wird die Neuauflage von 10.000 Exemplaren den Endverbrauchern kostenfrei über die teilnehmenden Direktvermarkter und Kommunalverwaltungen sowie die Regionalmanagement-Initiative Bayerischer Untermain zur Verfügung gestellt.

Design und Aufbau des Einkaufsführers werden komplett neu erarbeitet. Ein Standardeintrag in der Broschüre kostet 50 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Redaktionsschluss für die Broschüre ist am Sonntag, 5. Juli 2020, erscheinen soll sie voraussichtlich im September 2020.
 

Samstag, 27. Juni 2020

Kreistag: Die wirtschaftliche Lage im Landkreis Miltenberg in der Corona-Krise



Ein Bild aus den "guten, alten Vor-Corona-Zeiten", als die Ausbildungsmessen noch stattfanden. Was aber gut ist: Die Liste offener Ausbildungsstellen ist lang!


Trotz Wirtschaftskrise Licht am Horizont erkennbar

 
Die Corona-Krise hat in allen Lebensbereichen Spuren hinterlassen, auch wirtschaftlich spüren sowohl Betriebe als auch die Arbeitnehmer*innen die Folgen. Aufgrund der großen wirtschaftlichen Verwerfungen hat sich der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus einzig und allein dem Thema Corona-Krise und die Wirtschaft im Landkreis gewidmet – und dabei in vielen Ausführungen trotz der historischen Dimension des Konjunktureinbruchs einen Silberstreif am Horizont sehen können.

Rückblick auf das Krisenmanagement im Katastrophenfall 

Landrat Jens Marco Scherf sprach von einer medizinisch derzeit unauffälligen Corona-Lage im Landkreis, dennoch müsse man weiter die Grundlagen des Infektionsschutzes beachten, wie Abstände einhalten, Nasen- und Mundbedeckung bei Bedarf tragen sowie auf Hygiene achten. Dass der Landkreis bislang gut durch die Krise gekommen sei, führte er auf konsequentes Krisenmanagement unter Leitung der Führungsgruppe Katastrophenschutz zurück. An drei Bürgertelefonen zu allgemeinen und medizinischen Fragen sowie zu den wirtschaftlichen Soforthilfen des Bundes und des Freistaats habe man rund 18.000 Anfragen beantwortet – ohne Personalmehrung, sondern durch Überstunden, Arbeitsverdichtung und Personalverlagerungen innerhalb der Behörde. Dieser historisch einmalige Kraftakt auch im Gesundheitsamt habe es ermöglicht, die Kontaktpersonen zu allen 305 bestätigen Infektionen mit Sars-CoV-2 zu identifizieren und dabei über 1.300 Menschen im Landkreis zeitweise unter Quarantäne zu stellen.
Im Landratsamt selbst seien alle Dienste fortgeführt worden, bei den Wertstoffhöfen und den Kfz-Zulassungsstellen gebe es nun Online-Terminbuchungen. Insgesamt erhöhe das Vereinbaren von Terminen sogar die Servicequalität. Zu den Buchungssystemen gelangt man über www.landkreis-miltenberg.de
In der Umsetzung des Kreishaushalts 2020 habe man unter strikter Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben an allen Investitionen festgehalten, die Lockerungen möglichst einfach, aber verantwortungsvoll umgesetzt und stets mit der IHK und der HWK gesprochen. Die Mehrkosten im Zusammenhang mit Corona bezifferte der Landrat auf 110.000 Euro. Der Freistaat wolle diese Kosten aber erstatten. Der im Vergleich zu anderen Kreisverwaltungsbehörden maßvolle Mitteleinsatz wird vom Landrat auf die wirkungsvolle Unterstützung durch die Stützen des überörtlichen Katastrophenschutzes THW, Feuerwehr mit Kreisbrandinspektion und BRK zurückgeführt. Beispielsweise bei der Teststrecke gibt es eine sehr gute Kooperation mit dem BRK-Kreisverband und den Helios-Kliniken.

Heftiger Einbruch am Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt habe einen historisch einmaligen Einbruch in der Nachkriegsgeschichte erlebt, wies Scherf auf 2.842 Arbeitslose im Landkreis (Zahlen vom Mai) hin, 865 mehr als im Vergleichsmonat 2019 (3,8 Prozent gegenüber 2,7 Prozent). Am Bayerischen Untermain hätten 4.300 Betrieb Kurzarbeit angemeldet mit potenziell bis zu 67.000 Betroffenen. Er lobte die weiter hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe und sprach von 2.400 Ausbildungsstellen am Bayerischen Untermain. Die Zahl der offenen Stellen liege zudem über der Zahl der Ausbildungssuchenden.

Industrie- und Handelskammer 

Für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aschaffenburg gab Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Freundt einen Einblick in den aktuellen Konjunkturbericht. In den ersten vier Monaten seien bei etwa zwei Dritteln der Befragten die Umsätze gesunken, 41 Prozent stuften ihre Lage als schlecht ein. Etwa die Hälfte habe personell reagiert – mit Kurzarbeit, Nichtverlängerung befristeter Stellen und betriebsbedingten Kündigungen. Die Hälfte klage über wegbrechende Aufträge, die Unterbrechung der Lieferkette bereite einem Drittel Sorgen. Vor allem in der Tourismusbranche sei die Liquidität teilweise existenzbedrohend, wusste Freund. Hier sähen sogar 91 Prozent eine schlechte Geschäftslage, im Baugewerbe dagegen sei die Lage relativ gut. Freundt sah „den einen oder anderen Hoffnungsschimmer“ und lobte den Einsatz der Überbrückungshilfen. Es gelte dabei, manche Dinge in der Krise als Chance zu sehen und keine Horrorszenarien zu entwerfen.

Handwerkskammer 

Für die Handwerkskammer (HWK) berichtete Björn Salg von teilweise erheblichen Umsatzeinbrüchen, die aber nicht alle Branchen gleichermaßen betroffen hätten. In der aktuellen Konjunkturumfrage, in der die Mitglieder bis Anfang April befragt worden waren, hätten alle Branchen im Vergleich zum Vorjahresquartal von einer schlechteren Geschäftslage berichtet. Besonders betroffen gewesen seien die Gesundheitsbranche und persönliche Dienstleistungen. Diese Branchen, aber auch das Kfz-Handwerk, hätten über deutlich sinkende Auftragseingänge und rückgängige Umsätze berichtet. Das Nahrungsmittelhandwerk sei ebenfalls stark betroffen. Durchweg alle Branchen schätzten die Geschäftslage im zweiten Quartal 2020 deutlich schlechter ein als im ersten Quartal. Obwohl die aktuelle Konjunkturumfrage noch laufe, sei aber der Trend zu stabiler oder positiver Erwartung der Geschäftslage erkennbar. In Sachen Ausbildung vermeldete er ein zweistelliges Minus bei der Zahl der Ausbildungen. Die HWK versuche aber, mit verschiedenen Maßnahmen gezielt junge Leute anzusprechen.

Bundesverband mittelständische Wirtschaft 

Laut Beatrice Brenner vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft habe in den Unternehmen der Umstieg auf das Home-Office gut geklappt, auch wenn die Umsetzung der Datenschutz- und Arbeitsplatzrichtlinien nicht immer eingehalten worden sei. Die Hilfsgelder für Solo-Selbstständige hätten sich teilweise lange verzögert, auch seien Kredite für Unternehmen nicht so unkompliziert geflossen wie ursprünglich angekündigt. Die Stundung von Sozialbeiträgen und Steuern habe geholfen, allerdings müssten diese dennoch bezahlt werden. Sie zeigte sich dankbar für das Instrument der Kurzarbeit, das rund die Hälfte der Betriebe in Anspruch genommen habe. Viele Firmen hätten die Digitalisierung genutzt, kreative Lösungen entwickelt und alternative Geschäftsmodelle entwickelt. Die Umsetzung der Mehrwertsteuerregelung sei für manche „ein Monsteraufwand“. Der Bundes- und Landespolitik gelte ein dickes Lob für die Bereitstellung der Hilfen.

Dachverband: Odenwald-Tourismus 

Dass der Tourismus stark unter der Corona-Krise gelitten hat, ließ sich aus dem Bericht der Odenwald-Tourismus GmbH ableiten. Von März bis Mai seien die Buchungs- und Übernachtungszahlen spürbar gesunken, aktuell steige das Buchungsaufkommen aber stark. Seit Ende Mai hätten 90 Prozent der Gastronomiebetriebe wieder geöffnet. Vor allem die Betriebe profitierten, die während des Lockdowns Abhol- und Lieferservice angeboten hatten. Die meisten Ausflugsziele seien mittlerweile wieder geöffnet, auch gebe es wieder Führungen, wenn auch in eingeschränktem Umfang. Die Tourismus-GmbH verzeichne deutlich mehr Tagesausflüge, vor allem durch Besucher aus den umliegenden Ballungsräumen. Die Buchungen auf den Campingplätzen seien stark gestiegen. Viele touristische Leistungsanbieter hätten aber wirtschaftliche Probleme und könnten kaum in Marketing investieren. Deshalb komme dem Marketing auf der Ebene der touristischen Arbeitsgemeinschaften und der Destination eine besonders wichtige Rolle zu.

Hotel- und Gaststättenverband 

Für den Kreisverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands sprach Vorsitzender Michael Liebe von „einer schweren Zeit“ und einer dramatischen, existenzgefährdenden Lage. Das Kurzarbeitergeld habe viele Betriebe gerettet, sagte er. Leider habe die Krise die Gastronomie in ihrem traditionell schlechtesten Quartal getroffen. Die Vorgaben aus München seien extrem kurzfristig gekommen und deshalb nur sehr schwer umsetzbar gewesen, kritisierte er. Viele Gastronomen hätten das Außerhausgeschäft angekurbelt und auf diese Weise wenigstens ihre Fixkosten decken können. Liebe rechnet bis Jahresende mit einer größeren Insolvenzwelle. Eine zweite Corona-Welle würden viele Gastronomen nicht überleben, glaubt er.

Tourismusverband Spessart-Mainland 

Für den Tourismusverband Spessart-Mainland berichtete Michael Seiterle von stark zurückgehenden Ankünften und Übernachtungen in den Monaten März und April. Dennoch gebe es Hoffnung: Die postalischen Anfragen in der Geschäftsstelle lägen bislang zwölf Prozent über denen des Vorjahres. Vor allem im Mai und Juni hätten die Anfragen stark angezogen. Er hofft, dass sich dies auch in der Nachfrage ummünzt. Die Internetseite werde sehr gut besucht, sagte Seiterle und vermeldete sehr hohe Zugriffszahlen im Mai und im Juni. Die am Buchungsportal angeschlossenen Betriebe freute sich über viele Buchungen bis zum Jahresende. Immer besser funktioniere das Marketing über die neuen Medien wie Facebook und Instagram. Etwas Sorge hat Seiterle wegen der Corona-Situation in Nordrhein-Westfalen, dem wichtigsten inländischen Quellmarkt der Region. „Hier müssen wir von Tag zu Tag schauen“, sagte er.

Zentec: Zentrum für Technologie, Gründung, Innovation und Netzwerk 

Die ZENTEC hat die Corona-Krise genutzt, um ihre Projekte weiterzutreiben, sagten die Geschäftsführer Marc Gasper und Thorsten Stürmer. Im gründerzentrum sei man fast komplett ausgelastet, es gab sogar zwei Neueinzüge. Die Betreuung und Beratung wurde durch zusätzliche digitale Angebote erweitert.
Intern habe man sich neu positioniert, nachdem zwei Neueinstellungen das Team verstärkt hätten. Man etwa für Invest in Bavaria eine Umfrage der Staatsregierung bearbeitet, in der es um die Herausforderungen in Unternehmen am Untermain im Hinblick auf eine Corona-Exit-Strategie ging, im Infoportal „Wo wenn nicht hier“ habe man Informationen rund um die Corona-Krise gebündelt. In den Kompetenznetzwerken habe man eine Online-Befragung von 600 Unternehmen auf den Weg gebracht in Bezug auf Herausforderungen, Intensivierung der Netzwerkarbeit und Themen für Veranstaltungen. Man habe einen Fokus auf die Virtualisierung der Beratungs- und Netzwerkangebote in allen Geschäftsbereichen gelegt, Webinare und Schulungsangebote seien in Vorbereitung. In Sachen Gründungsberatung vermeldete Stürmer nachlassende Nachfrage, auch wenn das Technologie- und Gründerzentrum zu 98 Prozent ausgelastet sei. Große Bedeutung schrieb er dem EXIST-Förderprogramm zu, mit dem in Kooperation mit der TH Aschaffenburg und dem Digitalen Gründerzentrum Gründungspotenziale an der TH Aschaffenburg entwickelt und genutzt werden sollen.

 Miteinander ist wichtig beim Gang aus der Krise

Trotz der historischen Krise, die alle Bereiche betrifft, sehen  wir etwas Licht am Horizont. Die ersten Monate haben wir in einem engen Schulterschluss im Landkreis Miltenberg sehr gut bewältigt, wir haben uns im Landkreis Miltenberg aufeinander verlassen können. Darauf wird es auch in den kommenden Wochen und Monaten ankommen.






Donnerstag, 25. Juni 2020

Die Gesundheitsversorgung - eine der Säulen der Landkreisentwicklung


 

Medizinstudierende besuchen den Landkreis Miltenberg - ein Projekt der Gesundheitsregion plus mit Unterstützung der Kreisräte Rudi Schuck und Erich Stappel

Ärztliche Versorgung - seit 2014 auf der Kreis-Agenda!


Als ich im Jahr 2014 Landrat des Landkreises Miltenberg wurde, war das Thema Gesundheitsversorgung oder ärztliche Versorgung im Landkreis Miltenberg nicht einmal ein Randthema in der Kommunalpolitik gewesen. Dennoch erkannten wir im Sommer 2014 im Landratsamt die Bedeutung des Themas für die Zukunftschancen des Landkreises und entwickelten, unterstützt vom Landesamt für Gesundheit und vom ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Patientenbeauftragten der Bundesregierung, dem damaligen Kreisrat Wolfgang Zöller, ein Konzept für den Landkreis Miltenberg. Dieses wurde im Rahmen des bayernweiten Konzepts "Gesundheitsregionen plus" im Dezember 2014 vom Kreistag einstimmig beschlossen.

Landkreis Miltenberg ab 2015 bayerische "Gesundheitsregion plus"


Themenschwerpunkte in der Arbeit von Mitgliedern des Kreistags mit engagierten Persönlichkeiten aus den Fachbereichen im Landkreis sind die Gesundheitsversorgung, die Prävention sowie die Bereiche Pflege sowie Palliativ- und Hospizversorgung.

Gesamtkonzept zur Sicherung der ärztlichen Versorgung


Die Arbeitsgruppe „Gesundheitsversorgung“ der Gesundheitsregion plus entwickelte für den Landkreis Miltenberg ein abgerundetes Gesamtkonzept zur Sicherstellung der wohnortnahen Primärversorgung in der Region. Dafür wurden verschiedene Bausteine zur Hausarztgewinnung entwickelt. Medizinstudierende und angehende Mediziner*innen aus dem Landkreis und der Region erhalten damit ein umfassendes Informations-, Beratungs-, Betreuungs- und Ausbildungsangebot und können u.a. sämtliche praktische Ausbildungen während des Medizinstudiums sowie die anschließende Facharztweiterbildung im Landkreis absolvieren.

Die Gründung eines Weiterbildungsverbundes für Allgemeinmedizin ist bereits eine erste Maßnahme im Rahmen der Main-Landarzt-Initiative gewesen.

Die Motivation für die Initiative Main-Landarzt:

  • Demographischer Wandel führt perspektivisch zu Mehrbedarf an Ärzten
  • Verlust von 9 Hausärzten ohne Neuniederlassung: erhebl. Mehrbelastung für die verbliebenen Hausärzte und Hausärztinnen
  • Hoher Altersdurchschnitt der bestehenden Hausärzte (ca. 56 Jahre)
  • Zentrale Herausforderung: Gewinnung von hausärztlichem Nachwuchs

Deshalb wenden wir uns an Schüler*innen, Medizinstudierende (aus der Region) und  junge Ärzt*innen mit folgenden Bausteinen:

  • Werbung für den Land-/Hausarztberuf in den Gymnasien
  • Ansprache Studierender
  • Famulaturprogramm
  • Studiumsbegleitende Patenschaften
  • Bewerbung des Weiterbildungsverbundes Allgemeinmedizin
  • Imagekampagne für den Landkreis Miltenberg als Lebens- und Arbeitsstandort

Neuester Baustein: Das Famulaturprogramm 2020

Summer School 2020 im Landkreis Miltenberg





Medizinstudierenden bietet der Landkreis Miltenberg die Möglichkeit im Sommer vom 8.8. bis zum 6.9.2020 ihre Hausarzt- oder Klinikfamulatur im Landkreis Miltenberg im Rahmen eines interessanten und abwechslungsreichen Programms mit kostenlosen medizinischen Workshops und Freizeitangeboten abzuleisten. Eine kostenlose Unterkunft und die Erstattung der Fahrtkosen während der Famulatur sind ebenfalls erhalten.


Bewerbungen für Famulatur online

 
Hierfür können sich interessierte Medizinstudierende bis einschließlich 21.06.2020 online bewerben

Weitere Infos zum Programm online hier. Für nähere Fragen zum Famulaturprogramm steht Frau Ullrich gerne telefonisch unter 09371 501 554 oder per E-Mail unter lena.ullrich@lra-mil.de zur Verfügung!
Im Sommer findet nun erstmals eine Famulatur im Landkreis Miltenberg statt! Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.



Denn wo, wenn nicht hier finden junge Menschen ihre Zukunft...



Mittwoch, 24. Juni 2020

Neuer Studiengang "Informatik" an der TH Aschaffenburg

Studieren und beruflich Karriere machen am Bayerischen Untermain - dank unserer TH AB und Unternehmen die Chance!

 

 

 Premiere: Informatik-Studiengang 2020

 

Nur dank umfangreicher gemeinsamer Anstrengungen wurde es möglich, ab Oktober 2020 einen Studiengang für Informatik an der Technischen Hochschule Aschaffenburg anzubieten. Der Studiengang ist ein Bachelor-Studiengang mit dem Titel „Software Design". Umfangreiche politische Initiativen und Anstrengungen, gemeinsam mit der IHK und unseren Unternehmen waren notwendig, um einen Informatik-Studiengang in Aschaffenburg zu ermöglichen!
 
Politik, Technische Hochschule und unsere Unternehmen im engen Austausch - nur so sind Erfolge möglich!

 

 
Die Bewerbung hierfür ist bereits möglich. Gemeinsam mit Unternehmen der Region Bayerischer Untermain und der Technische Hochschule Aschaffenburg wurde der Studiengang konzipiert. Aus diesem Anlass wurde die Webseite www.informatik-aschaffenburg.de neu überarbeitet. Hier finden Interessierte, die mit der TH und der IHK ausgearbeiteten Angebote für Auszubildende und Studenten. Insgesamt gibt es sechs unterschiedliche Angebotspakete. Und Unternehmen aus der Region, die eine Stelle mit einem/einer Studenten/in besetzen möchten sind direkt aufgeführt.

 
Einfacher geht es kaum als mit dem Rundumsorglos-Paket für Interessierte. Zu empfehlen für eine schnelle Info: https://www.youtube.com/watch?v=KhX7jgjuhgg&t=8s
 

Und denken Sie auch an den Studiengang am Campus Miltenberg!

 
 

Denn, wo wenn nicht hier gestalten wir unsere Zukunft...


 

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Dienstag, 23. Juni 2020

Digitales Landratsamt: Online-Terminbuchung für die Kfz-Zulassung Miltenberg & Obernburg



Die freien Zeitfenster sind übersichtlich einzusehen und zu buchen - lästige Wartezeiten sollten dann Vergangenheit werden!

Termine in der Kfz-Zulassung jetzt online buchen

"Vor Corona" funktionierte es einfach so - auf gut Glück ins Landratsamt in die Kfz-Zulassungsstellen in Obernburg oder Miltenberg, und dann Warten. In der Regel hat das gut funktioniert, … doch dann kam Corona mit den entsprechenden Anforderungen an Abstände und eine reduzierte Anzahl von Menschen in geschlossenen Räumen.

Digitaler Innovationsschub in der Corona-Krise

Der Infektionsschutz reduzierte auf einen Schlag die Bearbeitungsplätze in Miltenberg - und führte wegen der räumlichen Enge zu einer vorübergehenden Schließung der Kfz-Zulassungsstelle in Obernburg. Zur Vermeidung zu langer Wartezeiten, zu langer Warteschlangen und einer dadurch erhöhten Infektionsgefahr führten wir die Terminvereinbarung an - zunächst telefonisch.

Terminvereinbarung erhöht auch die Service-Qualität: Kürzere Wartezeiten!


Durch die Vergabe von Terminen gewährleisten wir kurze Wartezeiten und eine minimierte Anzahl von Personen in den Räumen. Eine telefonische Terminvergabe ist natürlich auf Dauer nicht praktikabel, es gibt bessere digitale Lösungen.

Trotz großer Belastungen in der Corona-Krise hatte das Team der Kfz-Zulassung die Zeit, die passende digitale Lösung zu suchen und zu konzipieren.

 

Und nun ist es so weit... wir präsentieren:


Ab Dienstag, 23. Juni, 8.00 Uhr, können Sie Ihren Termin online buchen!

Start: Dienstag, 23. Juni, 8.00!

 
Ab Dienstag, den 23.06.2020 um 8:00 Uhr, wird die Online-Terminvergabe für die Kfz-Zulassungsstellen in Miltenberg und Obernburg freigeschaltet. Die Kund*innen der Zulassungsstelle haben dann die Möglichkeit, Termine für sämtliche Vorgänge in der Zulassungsstelle selbst online zu buchen. Über einen Link auf der Homepage des Landratsamtes www.landkreis-miltenberg.de ist dieser Service erreichbar. Die zentrale telefonische Terminvergabe wird ab diesem Zeitpunkt eingestellt.

Täglich aktualisiert kurzfristige Termine


Ein kurzfristiger Blick in das Terminangebot empfiehlt sich, denn die zur Verfügung stehenden Schalterkapazitäten werden täglich vormittags aktualisiert. Für die Kund*innen der Zulassungsstelle entfallen durch die Terminvereinbarung längere Wartezeiten.

Im Zuge der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung ist die Online-Zulassung ein wichtiger Schritt, das digitale Angebot des Landratsamtes zu erweitern und den Service zu verbessern.

Einmal habe ich in die Kamera geschaut - ich muss doch die Schneeberger Moschtmaultasche der Öffentlichkeit zeigen (und außerdem sehen Sie so nicht das lichter werdende Haupthaar :) )

Übersichtliche Auswahl des passenden Termins


Die Farbe "gelb" steht für noch einige freie Termine, mit der Farbe "grün" sind komplett unbelegte Zeitfenster markiert.

Montag, 22. Juni 2020

Wandern im Spessart - Freigabe des Spessartweg 3

Spannung vor der Enthüllung - gemeinsam mit der 1. Kreisbeigeordneten des Main-Kinzig-Kreises Susanne Simmler kann ich die Tages des Spessartweges 3 enthüllen

Wandern auf höchstem Niveau: der Spessartweg 


Im Spessartforum von Baden Soden - Salmünster durfte ich als 1 .Vorsitzender des Tourismusverbands Spessart-Mainland mit dem Spessartweg 3 einen neuen Fernwanderweg im Spessart offiziell eröffnen. 

Länderübergreifende Kooperation im Tourismusverband Spessart-Mainland


Wie kommt überhaupt der Landrat des Landkreises Miltenberg in den hessischen Main-Kinzig-Kreis zur Eröffnung eines Wanderwegs? Zum einen sind die Qualitätswanderwege im Spessart landkreisübergreifende Projekte, zum anderen endet eine erfolgreiche Tourismusarbeit nicht an der Grenze eines Landkreises oder eines Bundeslandes. Schließlich sucht der Gast Urlaub im Spessart und nicht Grenzen von Verwaltungseinheiten.

Wandern im Spessart - von Bad Soden-Salmünster bis Stadtprozelten

 

Der Spessartweg 3 verläuft von Hessen nach Bayern und verbindet somit das Beste aus zwei Welten. Dies gilt auch für unseren Tourismusverband Spessart-Mainland, der ja neben dem Spessartbund eine der wenigen Institutionen ist, die den gesamten Spessart grenzübergreifend repräsentiert.


 

Qualitätssiegel Wanderbares Deutschland


Der Spessartweg 3 ist neben dem Spessartbogen im Main-Kinzig-Kreis und den beiden Spessartwegen 1 und 2 im südlichen Spessart nun der vierte Fernwanderweg, mit herausragender Qualität im Spessart.
Auch der Spessartweg 3 wird nämlich noch in diesem Jahr vom Deutschen Wanderverband als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ geadelt werden – eine Auszeichnung, mit der seine beiden älteren Brüder schon seit dem Jahr 2005 die Wanderqualität im Spessart immer wieder eindrucksvoll bestätigen.
Dies war nämlich eines der Hauptziele des Projekts: Eine qualitativ hochwertige Fernwanderwegeverbindung zwischen dem Spessartbogen im Norden und den Spessartwegen im Süden zu schaffen. Mit dieser Verbindung von Bad Soden-Salmünster aus gelangt man nun auf 60 km vom Kinzigtal über Bad Orb, Lettgenbrunn, die Wiesbütt und Habichsthal bis nach Heigenbrücken in den Hochspessart, wo der Spessartweg 3 direkt mit dem Spessartweg 2 verbunden ist. Dabei sind 1500 Höhenmeter zu überwinden.

Der anschließende Spessartweg 2 führt auf weiteren knapp 60 km bis nach Stadtprozelten in den Landkreis Miltenberg und an den Main. Damit ist es ab sofort möglich, den Spessart auf knapp 120 km einmal von Norden nach Süden auf zertifizierten Wanderwegen zu durchqueren.
Nicht unerwähnt bleiben sollte außerdem, dass Start und Ziel des Spessartweg 3 auch bequem mit der Bahn erreichbar sind und der Weg jeweils direkt vom Bahnhof aus markiert ist.


Großes Engagement vom Spessartbund


Apropos Markierung: Für die Planung und Umsetzung der Markierung des Spessartweg 3 war der Spessartbund verantwortlich. Koordiniert durch das Wegemanagement des Spessartbunds und unter Beteiligung zahlreicher ehrenamtlicher Markierer wurden hunderte von Zeichen entlang der Strecke angebracht, sodass die Wanderer immer ihren Weg finden.
Neben der Markierung spielt aber auch die Beschilderung mit Wegweisern eine wichtige Rolle. Hier haben Spessartbund und auch die beiden Naturparke beispielhaft kooperiert. Knapp 60 Wegweiserblätter mussten digital geplant, produziert und auch montiert werden.
Von Anfang an waren also viele Institutionen beteiligt und haben schon bei der ersten Planung eines möglichen Weges ihre Wander- und Wegekompetenz mit eingebracht: Wanderführer und Wegemanager des Spessartbunds, zertifizierte Natur- und Landschaftsführer, die beiden Naturparke, bayerische und hessische Forstbetriebe und natürlich auch die Tourismusinstitutionen, haben in reibungsloser Kooperation diesen neuen Weg geschaffen, der ein Stück weit auch ein Symbol ist für die erfolgreiche grenzüberschreitende Kooperation im Tourismus und beim Wandern im Spessart.

Spessartweg 3 komplettiert das hochwertige Qualitätswandern im Spessart

 
Erst der Spessartweg 3 mit zwei anerkannten Heilbädern, mehreren Naturschutzgebieten, einem der schönsten Täler des gesamten Spessarts, Seenlandschaften, einem Moor, Wildparks und den weiten herrlichen Waldlandschaften unseres Naturparks machen das Quartett unserer mit Prädikat ausgezeichneten Fernwanderwege komplett.
Außerdem bietet der Weg natürlich auch die sprichwörtlichen Wirtshäuser im Spessart – wie das Jagdhaus Haselruhe im Haseltal oder die Fischerhütte an den Aubachseen bei Habichsthal. Denn das Einkehren gehört zum Wandern dazu – für manchen mag es sogar der wichtigste Aspekt sein …

Informationen gibt`s bei Spessart-Mainland


Die genannten Einkehrmöglichkeiten und viele weitere Gastgeber entlang der Strecke sind auch in dem neuen Tourenbegleiter zu allen drei Spessartwegen aufgeführt. Dieser bietet darüber hinaus Wegbeschreibungen, Höhenprofile, Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Urlaubsorten an den Routen und auch maßstabsgetreue Karten. Die Broschüre ist somit der ideale Begleiter für die Wanderungen auf den drei Spessartwegen.
Alle Informationen sind auch online auf der Wegewebseite www.spessartweg.de verfügbar – selbstverständlich auch mit GPS-Daten zum Herunterladen. Informationsmaterial zum Tourismus im Spessart gibt es bei www.spessart-mainland.de


Die erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, Susanne Simmler: Eine wichtige Kooperationspartnerin im länderübergreifenden Tourismusverband Spessart-Mainland. Vier Landkreise und die kreisfreie Stadt Aschaffenburg tragen mit über 70 Gemeinden und Städten die touristische Vermarktung des Tourismus im Spessart-Mainland: Über alle Grenzen hinweg!


Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor

 
Wir können stolz sein auf unseren Spessart und auf diesen neuen Weg. Aber er ist natürlich nicht nur zum Selbstzweck geschaffen worden, damit wir uns wandernd an der Natur erfreuen.

Der Spessartweg 3 soll auch Touristen in den Spessart locken. Wandern ist nämlich mit großem Abstand die Haupturlaubsaktivität unserer Gäste. Und vor dem Hintergrund der Tatsache, dass laut Deutschem Wanderverband fast 40 Millionen der Deutschen zumindest gelegentlich wandern, versprechen wir uns seitens des Tourismusverbands Spessart-Mainland auch wirtschaftliche Impulse durch den neuen Wanderweg.

Die ersten Effekte sind übrigens schon spürbar. Bereits am kommenden Montag findet die erste gebuchte Wanderpauschalreise „Wandern ohne Gepäck“ auf dem Spessartweg 3 statt.

Dass Tourismus kein Selbstzweck, sondern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, das zeigen auch die Zahlen einer aktuellen Studie: Sie weist für das Spessart-Mainland mit über 3 Mio- Übernachtungsgästen und 20 Mio. Tagesgästen jährliche Tourismusumsätze von 863 Mio € aus und sichert damit über 14.000 Arbeitsplätze.

Wenn wir den Tourismus fördern und die Region professionell vermarkten und neue Angebote wie den Spessartweg 3 schaffen, dann unterstützen wir damit die heimische Wirtschaft und sichern also hiesige Arbeitsplätze. Und diese Arbeitsplätze sind nicht verlagerbar. Denn Spessart-Urlaub gibt es nur bei uns im Spessart.

Wir hoffen also, dass wir mit dem neuen Spessartweg 3 einen starken Impuls setzen können für das Wandern und die touristische Weiterentwicklung in der Region, die wie bei diesem Weg immer dann am erfolgreichsten ist, wenn sich alle Institutionen gemeinsam – Schritt für Schritt - in die gleiche Richtung und mit dem gleichen Ziel auf den Weg machen.

In diesem Sinne nochmals herzlichen Dank an den Spessartbund mit seinen Markierern, an die Naturparke, an unsere Tourismusorganisationen, an die Forstbetriebe und natürlich auch an unsere Mitgliedsgemeinden entlang des Weges für die hervorragende Zusammenarbeit!

Und mit dem Mountain-Bike-Projekt Spessart-8 wartet schon das nächste länderübergreifende Spessart-Projekt...


 


Endlich wieder öffentliche Veranstaltungen, natürlich mit Hygienekonzept, aber eben auch mit zukunftsweisenden und für die Region wichtigen Projekten!

 

 

 

 

Donnerstag, 18. Juni 2020

Biotopkartierung startet im Landkreis Miltenberg


Gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband und der Unteren Naturschutzbehörde besuchen wir hier eine wertvolle Wiese bei Zittenfelden im Morretal

 

Wertvolle Lebensräume im Landkreis Miltenberg werden neu erfasst


Über 30 Jahre alt ist nun die Biotopkartierung im Landkreis Miltenberg und damit definitiv zu alt; grundsätzlich sollte die Erfassung der wertvollen Naturräume alle zehn Jahre aktualisiert werden. Deshalb haben wir uns in den vergangenen Jahren intensiv gegenüber dem Umweltministerium dafür eingesetzt, dass die Naturlebensräume im Landkreis Miltenberg neu untersucht werden. Vor etwa zwei Jahren erhielten wir die grundsätzliche Zusage, der Start verzögerte sich dann von 2019 auf 2020.

Auftraggeber ist das Bayerische Landesamt für Umwelt


Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) und in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Miltenberg, hier die Untere Naturschutzbehörde, nehmen Fachleute ab Mitte Juni dieses Jahres die Naturschätze im Landkreis Miltenberg unter die Lupe. Nach der ersten Biotopkartierung vor über 30 Jahren werden wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten zum zweiten Mal untersucht. Der Vizepräsident des LfU, Dr. Richard Fackler, unterstreicht die Bedeutung der Biotopkartierung: „Das Wissen über die Lage und Ausprägung der Biotope ist Grundlage für die tägliche Arbeit von Naturschutzbehörden, Kommunen, Planungsbüros und wissenschaftlichen Einrichtungen. Es hilft, die Planung unterschiedlicher Vorhaben zu erleichtern und zu beschleunigen sowie die wertvolle Naturausstattung zu schützen.“ Auf der Basis aktualisierter Daten können zum Beispiel Landwirte für die naturnahe Bewirtschaftung und Pflege dieser Flächen gezielt über den Vertragsnaturschutz honoriert werden. „Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Naturinventur leisten private Grundstückseigentümer, indem sie den Kartierer*innen die Geländearbeiten ermöglichen und Hinweise geben. Dafür sprechen wir schon jetzt unseren Dank aus,“ ergänzt Dr. Fackler.



Vielfältige Naturoasen im Landkreis Miltenberg


Die Bandbreite der kleinen Naturoasen im Landkreis ist vielfältig: naturnahe, eingewachsene Stillgewässer, weitgehend unverbaute Bäche, extensiv genutzte, blütenreiche Wiesen in den Tälern oder Hanglagen, aufgelassene Weinhänge oder Steinbrüche, sandige Magerrasen oder großflächige, strukturreiche Komplexe aus naturnahen Hecken und alten Streuobstwiesen. Sie alle sind Garant für die kostbare Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten im Landkreis. So etwa für den Steinkauz, den Wendehals und die Gelbbauch-Unke oder für die Sand-Sommerwurz und den kleinen Vogelfuß – allesamt Arten, die im Landkreis Miltenberg noch Lebensraum finden. Mit der Dokumentation dieser Naturschätze leistet die Biotopkartierung einen Beitrag zu deren Erhalt.




Lange Phase der Erfassung

Die Geländearbeiten werden von einem Karlstädter Planungsbüro durchgeführt und bis Herbst 2022 abgeschlossen. Sie umfassen alle wertvollen Biotope im Landkreis. nicht jedoch die Schutzgebiete der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Gebiete), die eigens erfasst werden. Wälder sind ebenfalls nicht Bestandteil der Biotopkartierung.
Die Ergebnisse der Kartierung stehen voraussichtlich im Sommer 2023 zur Verfügung. Über 400.000 Euro stellt der Freistaat für die neue Naturinventur im Landkreis Miltenberg zur Verfügung. Bei der letzten Kartierung wurden ca. 1.060 Biotope mit einer Gesamtfläche von rund 2.800 Hektar erfasst. Dies entspricht einem Biotopanteil von ca. 4 Prozent im Landkreis. Kommunen, lokale Fachbehörden, Interessenverbände der Grundeigentümer und Bewirtschafter sowie Vertreter der Naturschutzverbände im Landkreis wurden bereits informiert. Die geplante Informationsveranstaltung vor Ort konnte aufgrund der aktuellen Corona-Situation noch nicht stattfinden und wird sobald wie möglich nachgeholt. 





Weitere Informationen Gemäß Art. 46 des Bayerischen Naturschutzgesetzes (BayNatSchG) ist das LfU für die landesweite Durchführung der Biotopkartierung zuständig. Die Biotopkartierung erfasst und beschreibt nach einem bayernweit einheitlichen Schema wertvolle Lebensräume, wie die nach § 30 und § 39 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) oder Art. 16 und 23 BayNatSchG gesetzlich geschützten Biotoptypen oder die Natura 2000-Lebensraumtypen. Sie liefert eine Bestandsaufnahme der wertvollen Flächen und der Pflanzenarten, die dort leben. Wiederholungskartierungen bringen die Daten auf den neuesten Stand. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse den Gemeinden und der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Biotope werden im Gelände erhoben und im Maßstab 1:5.000 in Luftbild-Karten eingezeichnet. Dabei erfassen und beschreiben speziell ausgebildete Kartierer die für den Naturschutz wichtigen Flächen und die dort wachsenden Pflanzen. Seit 2006 werden zusätzlich die Lebensraumtypen des europäischen Biotopverbundsystems Natura 2000 erfasst. Rund vier Prozent der Landesfläche Bayerns außerhalb der Alpen sind seit Beginn der Biotopkartierung als ökologisch wertvolle Lebensräume erfasst und beschrieben worden.
www.lfu.bayern.de/natur/biotopkartierung
www.lfu.bayern.de/natur/fis_natur/fin_web