Donnerstag, 12. Dezember 2019

Fragen an den Landrat (26) - Warum wird die AboAktiv-Karte im VAB teurer?



Warum wird die ABO AKTIV im VAB teurer?

 
Anfang Dezember erhielt ich die kritische Nachfrage eines Bürgers aus dem Landkreis, warum denn die "Seniorenkarte", das VAB anbietet, deutlich teurer wird:

 
"Ich bin VAB-Kunde und nutze das ABO AKTIVPLUS mit der Partnerkarte für meine Frau.

Voller Vorfreude - es ist ja schließlich Vorweihnachtszeit - öffnete ich den Brief.
Nach dem Lesen des Inhalts war die Vorfreude allerdings schnell verflogen:

Das monatliche ABO für mich wird ab dem 1.1.2020 von 39,- EUR auf 43,- EUR erhöht: Eine Preiserhöhung von über 10 %!"


 
Erhöhungen sind immer unattraktiv, gerade wenn wir darüber diskutieren, dass der ÖPNV attraktiver werden muss. Grundsätzlich müssen wir bei der Preisgestaltung aber darauf achten, dass auch die fairen Löhne der Mitarbeiter*innen in den Verkehrsunternehmen über die Fahrkartenpreise finanziert werden.


 

ABO AKTIV PLUS ist ein bayernweites Pilotprojekt!


 

Im Fall des ABO AKTIV PLUS liegt aber eine besondere Situation vor, denn bei dem Angebot für Senior*innen handelt es sich um ein bayernweites Pilotprojekt. Die VAB hatte in Gesprächen 2016  im Ministerium die Einführung einer Seniorenkarte vorgeschlagen und sich als "Testträger" für mögliche weitere Verbünde im Freistaat Bayern angeboten. Basierend auf den damaligen Tarifen wurde ein kostendeckender Preis für eine solche Karte auf 43 Euro pro Monat kalkuliert.

 
Mit dem Freistaat Bayern wurde eine Einführung zum Januar 2017 und eine abschmelzende Rabattierung vereinbart, im ersten Jahr sollte das Ticket für 33 Euro verkauft werden, die fehlenden 10 Euro stellte der Freistaat bei. Die Abschmelzung der Rabattierung wurde über 4 Jahre bis zum kostendeckenden Preis von 43 Euro verteilt. Im Jahr 2018 wurde das Ticket für 36 Euro plus Auffüllung von 7 Euro pro Karte durch den Freistaat, im Jahr 2019 für 39 Euro plus Auffüllung von 4 Euro pro Karte durch den Freistaat verkauft.


 

Die Anschubfinanzierung durch den Freistaat Bayern entfällt 2020

 
Ab dem Jahr 2020 erfolgt keine Auffüllung mehr durch den Freistaat, der ursprünglich kalkulierte Betrag von 43 Euro wird daher erst jetzt für die Kunden wirksam. Er stellt gegenüber dem Regelangebot für Jedermann (AboPlus) zum Betrag von 81 Euro pro Monat immer noch eine Rabattierung von 46,9 % dar und erlaubt - im Gegensatz zu allen anderen Verbünden in Bayern - eine Nutzung über den ganzen Tag und nicht nur nach der frühen Hauptverkehrszeit.

Eine kürzlich gestellte Anfrage einer Landtagsabgeordneten ergab, dass es derzeit in keinem anderen Verkehrsverbund eine spezielle Seniorenkarte gibt. Die Rückmeldungen der Verbünde ergab, dass vergünstigte Karten ab 9 Uhr angeboten werden, in der Zeit vor 9 Uhr gibt es keine Vergünstigungen.
 

Subventionierung durch den Landkreis Miltenberg?

 
Bevor die Frage laut wird, warum geben die Gebietskörperschaften am bayerischen Untermain nicht Geld dazu, um die Tickets günstiger zu machen, stelle ich mir die Frage lieber gleich selbst...
 
Der Landkreis Miltenberg ist derzeit bemüht, das Angebot im ÖPNV zu verbessern. Dazu gehören neue Linien wie die 977 seit wenigen Jahren im 2-Stunden-Takt von Miltenberg nach Würzburg oder die Linie 83 von Miltenberg über Mönchberg und Altenbuch Richtung Wertheim. Aktuell plant der Kreistag die Unterstützung einer Expresslinie X56 von Kleinwallstadt Bahnhof über Niedernberg und Großostheim nach Dudenhofen mit Anschluss an die S1 des RMV sowie ein flexibles und besseres Angebot in den Abendstunden.
D.h. der Kreistag priorisiert den Ausbau eines besseren Angebots, das optimal mit den Abo-Angeboten des VAB genutzt werden kann. Informationen zu den Abo-Angeboten des VAB finden Sie hier.

 

 

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