Mittwoch, 6. November 2019

Fragen an den Landrat (16) - Wie gut ist der ÖPNV im Landkreis Miltenberg?

Südspessart-Linie 83 - ein neues ÖPNV-Projekt des Landkreises Miltenberg mit der Durchbindung von Miltenberg/Großheubach über Röllbach/Mönchberg/Schau über Wildensee und Altenbuch über Stadtprozelten und Faulbach nach Wertheim mit Anschluss nach Würzburg.

Bundesweite Studie: Bayernweit Platz 12 unter 71 Landkreisen

Natürlich ist das Angebot des ÖPNV trotz einiger Verbesserungen in den vergangenen Jahren noch nicht so, wie ich ihn mir tatsächlich vorstelle und wie er meiner Zielvorstellung für das kommende Jahrzehnt entspricht. Aber für eine Bewertung des Status Quo ist ein bayernweiter Vergleich des Angebots im Landkreis Miltenberg. Erste Erkenntnisse einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zur Erreichbarkeit des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in ganz Deutschland liegen vor, auch bezüglich des Landkreises Miltenberg.

Die Studie hatte als Festlegung eine Haltestelle innerhalb von 600 Metern des Wohnorts mit mindestens 20 Verbindungen pro Tag angenommen und davon ausgehend die ÖPNV-Erreichbarkeit untersucht. Laut einer Vorabauswertung der „Allianz pro Schiene“ liege der Durchschnitt für alle Städte und Landkreise Bayerns bei 88 Prozent. Bei den Städten betrage dieser Wert 96 Prozent, bei den Landkreisen 68 Prozent. Der Landkreis Miltenberg liegt selbst mit einem Erreichungsgrad von über 89 Prozent gut, erklärte Betz mit. Das sei unter den 71 Landkreisen Bayerns der 12 Platz, im unterfränkischen Vergleich sei man Nummer 3 nach den Landkreisen Aschaffenburg und Würzburg, rechnete Betz vor. „Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, kommentierte Landrat Jens Marco Scherf mit Verweis auf stetige ÖPNV-Verbesserungen in den vergangenen Jahren, wie z.B. mit der gut angenommenen Busanbindung des südlichen Landkreises nach Würzburg.
 

Platz 12 in Bayern, aber dennoch nicht so, wie wir uns es im Zielzustand vorstellen...

Was muss besser werden?  

Der ÖPNV muss Pflichtaufgabe der Landkreise werden

Der Bayerische Staatsanzeiger weist jedoch darauf hin, dass vier der bundesweit zehn schlechtesten Landkreise aus Bayern kämen. Deswegen greift die Redaktion eine meiner Forderungen auf: Den ÖPNV zu einer Pflichtaufgabe zu machen. Ein gutes Angebot mit Bus und Bahn darf nicht weiter eine freiwillige Leistung sein, gerade wenn es um die Lebensqualität aller Menschen und um den Klimaschutz geht! Der Straßenverkehr ist bundesweit für ein Fünftel der Treibhausemissionen verantwortlich! 

 

Weitere Verbesserungen bei Bus und Bahn im Landkreis Miltenberg

 
 
 
Die Initiativen meinerseits und des Kreistags im Juli 2017 unter dem Titel "Weichenstellung 2017" für Verbesserungen im Schienenangebot waren erfolgreich. Unter den Fahrplanmaßnahmen, die im Dezember 2019 beim bayernweiten Fahrplanwechsel anstehen, sind deutliche Verbesserungen für den Landkreis Miltenberg. Leider beziehen sich diese vor allem auf die Strecke Aschaffenburg - Miltenberg, aber auch die Verlängerung nach Wertheim bzw. Amorbach/Seckach haben wir fest im Blick!


 Deutliche Taktverdichtung zwischen Miltenberg und Aschaffenburg

Zu den Verbesserungen gehört zunächst eine stündliche Regionalexpressverbindung von Montag bis Freitag zwischen Aschaffenburg und Miltenberg. Nimmt man die Regionalbahn dazu, wird es von Dezember an halbstündliche Verbindungen zwischen den beiden Städten mit Halt in Klingenberg, Erlenbach und Obernburg-Elsenfeld sowie teilweise in Kleinwallstadt und Wörth geben. Die Verbesserungen betreffen auch das Wochenende: So wird die Regionalbahn künftig jede Stunde fahren und nicht wie bisher alle zwei Stunden. Die Abfahrtszeiten der Regionalbahnen werden sich dahingehend ändern, dass die Zubringer von und nach Frankfurt sowie Darmstadt gesichert sind. So wird die Fahrzeit von Miltenberg nach Frankfurt mit dem Regionalexpress 1:27 Stunden betragen, mit der Regionalbahn 1:40 Minuten. Die Westfrankenbahn werde den Fuhrpark voll modernisieren, mit barrierefreien Fahrzeugen mit mehr Sitzplätzen und größeren Mehrzweckbereichen. Sobald die Maintalbahn wie vom Freistaat Bayern angemeldet Ende des nächsten Jahrzehnts elektrifiziert ist, seien auch umsteigefreie Verbindungen in die hessischen Metropolen möglich.


 
Gemeinsam mit MdB Alexander Hoffmann überzeuge ich den Bundesverkehrsminister Scheuer von der Notwendigkeit der Elektrifizierung der Maintalbahn - angesichts von über 23.000 Auspendlern und über 13.000 Einpendlern brauchen wir das umsteigefreie Zugfahren von Miltenberg nach Frankfurt!

Die Elektrifizierung im Blick, kurzfristig wollen wir drei Projekte angehen:

1. Stärkung der Schiene auch Richtung Stadtprozelten/Wertheim und Amorbach/Seckach


 

 

2. Neues Ticket-Angebot für die Ferien und die Wochenenden: Auf-Achse-Ticket - und ein Job-Ticket RMV & VAB


 

3. Neue Bus-Angebote in Erarbeitung

 
Was genau hinter den drei Projekten steht, werde ich in Kürze auf diesem Blog berichten!


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