Eines vorweg: Egal ob Stadt Amorbach oder Landkreis Miltenberg den Sachaufwand für das Karl-Ernst-Gymnasium tragen, es wird seine herausragende Bildungsarbeit fortsetzen. Dafür steht Bürgermeister Peter Schmitt mit dem Amorbacher Stadtrat gemeinsam mit mir als Landrat und dem Kreistag des Landkreises Miltenberg!
Es geht "lediglich" um folgende Frage:
Wer trägt den Sachaufwand für das KEG Amorbach?
Wer in Amorbach lebt oder aus einer der umliegenden Orte stammt, der kann mit den drei Buchstaben KEG viel anfangen. KEG steht für das Karl-Ernst-Gymnasium in Amorbach, einer weiterführenden Schule mit einem ganz besonderen Charakter und einer identitätsstiftenden Bedeutung für die Stadt Amorbach, deren Wurzeln bis ins Jahr 734 und die Gründung des Klosters reichen. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Stadt Amorbach die Sachaufwandsträgerschaft für das KEG innegehabt, obwohl per Gesetz die bayerischen Landkreise Träger der Gymnasien sind.
Ziel: Gute Lösung für das KEG, die Stadt & den Landkreis
Für einen Wechsel der Sachaufwandsträgerschaft zum Landkreis hat nun der Kreisausschuss mit einem einstimmigen Empfehlungsbeschluss vom 9.12.2019 an den Kreistag den Weg frei gemacht. Ebenso der Stadtrat der Stadt Amorbach in seiner Sitzung am 12.12.2019, und am 16.12.2019 nun auch der Kreistag Miltenberg.
Direkt im Anschluss an die Sitzung unterschrieben Bürgermeister Peter Schmitt und ich die Vereinbarung zum Übergang der Sachaufwandsträgerschaft zum 1.1.2021.
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Vorangegangen war ein zweijähriger Prozess zwischen Stadtverwaltung und Landkreisverwaltung, teilweise unter Einbindung der Schule und der Fraktionen von Kreistag und Stadtrat, verantwortet und geleitet gemeinsam von Bürgermeister Peter Schmitt und mir als Landrat des Landkreises Miltenberg.
Einstimmiger Empfehlungsbeschluss an den Kreistag
Dem Kreistag wurde einstimmig die Übernahme der Sachaufwandsträgerschaft für das Amorbacher Karl-Ernst-Gymnasium durch den Landkreis zum 1. Januar 2021 an empfohlen. Damit verbunden ist die Übernahme eines bestehenden Kredits der Stadt Amorbach mit einem jährlichen Schuldendienst von 371.000 Euro bis zum 28. November 2031.
Laut
Kreiskämmerer Steffen Krämer seien die Fachleute im vorläufigen Sachwertgutachten
der Immobilie zu einem Wert von 9,5 Millionen Euro gekommen, im endgültigen
Gutachten zu 8,6 Millionen Euro. Das Gebäude befinde sich in einem baulich
guten Zustand, alle Wartungs-
und Reparaturarbeiten seien erfolgt und der Instandsetzungsbedarf sei verhältnismäßig
gering. In einer Besprechung der Fraktionsvorsitzenden mit Amorbacher Vertretern aus
Politik und Verwaltung sei Ende Juli Konsens gewesen, dass das komplette
Flurstück einschließlich der Außensportanlage sowie der Turn- und Schwimmhalle
auf den Landkreis übergehen soll, zudem soll der Schuldendienst übernommen
werden.
Freistaat Bayern und Regierung von Unterfranken signalisieren "JA"
Von Seiten der Regierung stehe einer Übernahme des Schuldendienstes
durch den Landkreis nichts entgegen, informierte der Kämmerer, die sei
allerdings eine freiwillige Leistung. Der Kredit würde von der Stadt mit den
bestehenden Konditionen auf den Landkreis übertragen. Die Bürgermeister seien
in einer Besprechung über den Sachverhalt und das beabsichtigte Vorgehen
informiert worden. Nun liege es an den Kreisgremien, den Übergang der Sachaufwandsträgerschaft
zu beschließen. Der Vertrag müsse aber noch 2019 abgeschlossen werden, um den
Übergang zum 1. Januar 2021 gewährleisten zu können. Vor dem Kreistag entscheidet nun der Stadtrat.
Fairer Weg für das KEG zwischen Stadt und Landkreis gefunden
In der Diskussion wurde von mehreren Seiten
klargestellt, dass die Stadt Amorbach keinesfalls ein Bittsteller sei, sondern
die Übernahme der Sachaufwandsträgerschaft eine Win-Win-Situation für alle
Beteiligten sei. Auf Nachfrage aus dem Gremium stellte ich unmissverständlich klar, dass es durch die Übernahme der Trägerschaft zu keiner Verzögerung
bei der Sanierung der Berufsschule kommen werde. Da die seit Mitte 2019
laufende Planung dieser Arbeiten im Rahmen des Schulbauprogramms III eine
Vorlaufzeit von zwei Jahren benötige, werde man zunächst die Sporthallen
sanieren.
Zusätzliche Lasten für den Landkreis, aber keine Verzögerung für die Berufsschule Miltenberg-Obernburg im Schulbauprogramm 3
Meine Meinung: Eine gute Lösung für alle Beteiligten
Ich hoffe nun auf einen breiten Konsens im Stadtrat und Kreistag, so dass die Übergabe zum 1.1.2021 erfolgen kann. Und währenddessen gilt unsere Kraft dem Schulbauprogramm 3 mit der Sanierung bzw. Schaffung von insgesamt zehn Sporthallen-Einheiten an unseren Kreisschulen sowie der Generalsanierung der Berufsschule Miltenberg-Obernburg, Start geplant im Jahr 2022. Parallel dazu läuft die digitale Ausstattung unserer Schulen, zum einen mit dem Glasfaseranschluss an allen Schulen bis Anfang 2021 sowie einer DIGITALEN MILLION im Kreishaushalt 2020.
Da kann die Stadt Amorbach aufatmen. Mal sehen was sie mit dem Mehr an Puste Neues stemmen wird!
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