Seit Beginn meiner Verantwortung als Landrat im Mai 2014 ist die Lösung der Altlastenproblematik rund um die Wurfscheibenschießanlage für mich ein Dauerthema. Ein gleichermaßen schwieriges wie langwieriges…
Zwei Altlastenprobleme müssen gelöst werden
Der Bayerische Jagdschutzverein wollte mit der freiwilligen Aktion zeigen, so der Vorsitzende Ralph Keller, dass ihm der Natur- und Umweltschutz am Herzen liegen. Fachlich abgestimmt wurde diese Beräumung mit der Umweltabteilung des Landratsamtes, Sachgebiet Immissionsschutz und staatliches Abfallrecht. Vor dem Hintergrund der jahrelangen Diskussionen um die Belastung durch die Wurfscheibenreste in der Natur meldeten sich auch fünf Angestellte des Landratsamts und der Leiter der Fürstlich Leiningenschen Forstverwaltung, Stefan Beyer, um mitzuhelfen. Stefan Beyer brachte noch einen weiteren Helfer mit, so dass mit über 40 Helferinnen und Helfern das Gelände mehrere Stunden lang effektiv durchsucht werden konnte.
Gefunden wurden im Wald zahlreiche Wurfscheiben, die teilweise schon Jahrzehnte im Wald liegen. Schon bevor der BJV die Anlage betrieb, hielten NATO-Kräfte dort ihren Schießbetrieb ab. Davon zeugen zahlreiche Wurfscheiben aus französischer Produktion, die polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten und neben den vom BJV verwendeten Wurfscheiben im Wald lagen.
Der BJV selbst verwendet nach Worten seines Vorsitzenden schon seit mehreren Jahren keine Wurfscheiben mehr, die polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten. Schon zuvor habe man Wert daraufgelegt, möglichst nur Wurfscheiben mit möglichst niedrigem PAK-Anteil zu verwenden, versicherte Keller. Die Aktion sei „eine sehr gute Sache im Sinne der Verantwortung für Natur und Umwelt“, fanden auch Landrat Jens Marco Scherf und sein Stellvertreter Bernd Schötterl – auch weil alle Wurfscheiben eingesammelt wurden, unabhängig davon, ob sie dem BJV zuzuordnen sind oder aus ehemaligen NATO-Beständen stammten. Der Landkreis unterstützt die Aktion mit der Beprobung und der ordnungsgemäßen Entsorgung des gefundenen Materials.
Die Arbeit im Wald war nicht einfach: Zum einen erschwerte das Suchen am Hang die Arbeit, zum anderen lagen die Wurfscheibenreste zum Teil zentimetertief im Boden, waren von Laub und Geäst verdeckt. „Das ist wie das Suchen von Nadeln in einem riesigen Heuhaufen“, erfuhr Landrat Jens Marco Scherf am eigenen Leib, als er mit Suchstock und Eimer auf der Suche nach den Scheibenresten war. Am Ende landeten rund vier Kubikmeter gesammeltes Material im Container, das nun ordnungsgemäß entsorgt wird.
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