Gesundheitsregion plus Landkreis Miltenberg
Erfreuliches aus der Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung
Unter meinem Vorsitz traf sich schon zum 17. (!) Mal seit dem Start im Jahr 2015 die Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung unserer Gesundheitsregion plus Landkreis Miltenberg. Neben dem aktuellen Stand der haus- und kinderärztlichen Versorgung sowie des Bereitschaftsdienstes im Landkreis wurde auch über das erstmals durchgeführte Famulaturprogramm für Medizinstudierende im Landkreis Miltenberg berichtet. Auch das Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege“ wird seit einiger Zeit bearbeitet, endlich haben wir eine mögliche Lösung für die digitale Übermittlung von Entlassbriefen – und das noch dazu mit einem heimischen Unternehmen.
Stets an TOP 1 steht der Sachstand der haus- und kinderärztlichen Versorgung im Landkreis zusammen. Hierzu konnte Michael Heiligenthal, Präsenzberater von der Bezirksstelle Unterfranken der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), berichten, dass sich erfreulicherweise die Gesamtzahl der freien Hausarztsitze im Landkreis seit dem Frühjahr dieses Jahres von zehn auf aktuell 5,5 verringert habe.
Verzögerungen bei der kinderärztlichen Versorgung
Zu den beiden neu geschaffenen Kinderarztsitzen teilten sowohl der Regionale Vorstandsbeauftragte der KVB, Dr. Christian Pfeiffer, als auch der Miltenberger Kinderarzt Carl-Ulrich Schmid mit, dass diese noch nicht besetzt werden konnten, da die bereits erteilten beiden Zulassungen noch nicht rechtskräftig geworden seien. Außerdem verzögere sich wegen weiteren Gesprächsbedarfs auch noch der Start der Kinderärztlichen Bereitschaftspraxis in Aschaffenburg.
Erfolgreiches Famulaturprogramm
Sina Schäuble, neue Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion plus, die Lena Ullrich während der Zeit ihrer Elternzeit vertritt, berichtete vom im Rahmen des Konzepts „Main.Landarzt“ vom 9. August bis 6. September 2020 erstmals im Landkreis Miltenberg durchgeführten Famulaturprogramm. Trotz Corona-Pandemie sei es gelungen, dass fünf Medizinstudierende ihre Hausarzt- oder Klinikfamulatur – eingebettet in ein interessantes Rahmenprogramm – im Landkreis absolvieren konnten. Ziel des Programmes ist es, dass auch auswärtige Medizinstudierende den Landkreis und seine vielfältigen Angebote und Möglichkeiten kennenlernen, um sich ggf. nach ihrem Studium für eine Weiterbildung und Niederlassung im Landkreis zu entscheiden. Auf sechs Programmtage verteilt wurden verschiedene Kliniken und Praxen besucht und medizinische Workshops, wie z.B. ein Naht- und Knüpfkurs in der Helios-Klinik Erlenbach, durchgeführt. Ergänzt wurden die Programmnachmittage durch ein abwechslungsreiches Freizeitangebot wie z.B. einen Golf-Schnupperkurs und eine geführte Weinbergwanderung.
Schäuble gab auch das Feedback der Studierenden am Ende des Famulaturprogramms wieder. Dieses sei auf große Begeisterung gestoßen. Die Studierenden hätten betont, wie viel sie während ihrer Famulatur gelernt und wie viel Spaß sie zugleich am Programm gehabt hätten, so dass sie es an ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen weiterempfehlen würden und man es die nächsten Jahre unbedingt wieder anbieten sollte. Dr. Pfeiffer gratulierte seitens der KVB zum Programm und betonte die tolle Möglichkeit für niedergelassene Ärzte, die eigene Tätigkeit als Landärztin / Landarzt darzustellen und zu bewerben. Er pflichtete bei, das Programm auch in den nächsten Jahren wieder anzubieten, und schlug vor, dabei eine Teilnehmerzahl von 15 bis 20 Studierenden anzustreben. Finanziell unterstützt wurde das Programm sowohl vom Bayerischen Hausärzteverband als auch vom Hartmannbund.
Zum Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege“ hatten wir mehrere Treffen mit einigen externen Experten eingeladen und angehört. Allerdings war bisher noch keine Lösung gefunden worden, welche die Wünsche und Vorstellungen aller Akteure im Gesundheitswesen und in der Pflege im Landkreis erfüllt hat. So manch einer vorschnellen Projektidee widersprechen dann auch die Anforderungen an die IT-Sicherheit sowie den Schutz der persönlichen Daten. Auch wenn sich manch einer hier ein höheres Tempo wünscht, Fehler beim Schutz persönlicher Daten sind nicht verzeihlich! Um aber dennoch einen Schritt weiterzukommen, war auf Empfehlung des Geschäftsführers der Helios-Kliniken im Landkreis, Sven Axt, der Geschäftsführer der LANTECH Group in Klingenberg am Main, Günter Meixner, zum Arbeitsgruppentreffen eingeladen worden. Sein bereits in der Praxis bewährter Ansatz: eine einfache, sichere, datenschutzkonforme und zügig umsetzbare Lösung für die Übermittlung von Entlassbriefen von den Kliniken zu den niedergelassenen Ärzt*innen. Es wurde in der Arbeitsgruppe vereinbart, dass die Kliniken einige Pilotpraxen akquirieren und gemeinsam mit diesen das Übermittlungsverfahren erproben. Beim nächsten Arbeitsgruppentreffen soll darüber berichtet werden.
Weitere Informationen zur Gesundheitsregion plus Landkreis Miltenberg und zum Konzept „Main.Landarzt“ unter http://www.gesundheitsregion-plus-miltenberg.de und www.main-landarzt.de.
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