Mittwoch, 17. Juli 2019

Der direkte Kontakt (3) - Mit Bundesverkehrsminister Scheuer am Bahnhof Miltenberg

 
Klare Aussagen zum barrierefreien Umbau des Bahnhofs Miltenberg und zur beabsichtigten Elektrifizierung der Maintalbahn

Die Schiene ist ein wichtiger Baustein unserer Mobilität

„Macht weiter so“ – mit diesen Worten hat sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer am Dienstagmorgen aus Miltenberg verabschiedet. Ja, das ist ein gutes Fazit, denn Andreas Scheuer war sichtlich beeindruckt von den gemeinsamen Anstrengungen der Verantwortlichen vor Ort, die Mobilität mit Schwerpunkt auf dem öffentlichen Personennahverkehr und den Güterverkehr auf die Schiene voranzubringen.
 

Konkrete Aussagen zur Stärkung der Schiene im Landkreis Miltenberg

 
Der von mir gemeinsam mit unserem Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann veranlasste Austausch mit dem Bundesverkehrsminister brachte konkret sehr gute Perspektiven für den Landkreis Miltenberg:
 
- für den Ausbau des Bahnhofs Miltenberg, barrierefrei und serviceorientiert für die knapp 4.000 Fahrgäste täglich
- für die Stärkung der Maintalbahn von Miltenberg nach Aschaffenburg mit der Perspektive einer direkten Durchbindung nach Darmstadt & Frankfurt(Main) durch eine Elektrifizierung gemeinsam mit der wirtschaftlich sehr bedeutenden Hafenbahn
 

Parteiübergreifend an wichtigen Themen gemeinsam arbeiten 

Wer nur auf Parteipolitik achten, berücksichtigt weder die Verantwortung für die Aufgaben noch die Bedürfnisse der Menschen. Deswegen halte ich es für ein positives Beispiel guter sachorientierter Arbeit, dass Andreas Scheuer  auf Einladung unseres Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann und mir erfolgte und wir ihn gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Westfrankenbahn, Denis Kollai, sowie Miltenbergs Bürgermeister Helmut Demel empfangen konnten.
Gemeinsam zeigten wir dem Bundesverkehrsminister, was möglich ist, wenn die parteiübergreifende Zusammenarbeit vor Ort funktioniert und wenn auch vom Land und vom Bund Unterstützung signalisiert wird.

Gemeinsamer Empfang für den Bundesverkehrsminister an dem zentralen Bahnhof im Landkreis Miltenberg mit ca. 4.000 Fahrgästen täglich

Schiene im Landkreis Miltenberg muss weiter gestärkt werden

Das betrifft zum einen die Elektrifizierung der Maintalbahn und damit verbunden auch die Möglichkeit einer umsteigefreien Verbindung mitten hinein in die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main. Diese Maßnahme sei äußerst wichtig angesichts der hohen Zahl von Ein- und Auspendlern in den Landkreis Miltenberg, machten Scherf und Kollai deutlich. Die Hauptrichtung gehe klar in Richtung Aschaffenburg/Frankfurt, so Kollai und Scherf unisono. Auch die Elektrifizierung der Hafenbahn sei ein wichtiger Beitrag für den schnellen Bahnverkehr, der zudem nachhaltiger und umweltfreundlicher werden müsse.

Doch nicht nur die Elektrifizierung steht an, auch diverse Infrastrukturmaßnahmen der Westfrankenbahn. Wie Dennis Kollai sagte, seien alle Kleinstationen im Landkreis mittlerweile stufen- oder barrierefrei. Mehrere große Umbauten stünden aber noch an, zeigte Kollai. Dank des Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes (ZIP) könne man an die Planung der Maßnahmen im Bahnhof Miltenberg gehen, auch der Bahnhof Obernburg-Elsenfeld sei im ZIP-Programm. Bürgermeister Helmut Demel freute sich auf den barrierefreien Umbau des Miltenberger Bahnhofs, der mit 3.750 Fahrgästen pro Tag unter den Top 4 der belebtesten Bahnhöfe in Unterfranken ist. Am Miltenberger Bahnhof dürften laut Schätzungen der Westfrankenbahn rund 8 Millionen Euro investiert werden, von denen der weitaus größte Teil zuwendungsfähig ist. Die nicht zuwendungsfähigen Kosten – geschätzt knapp unter 600.000 Euro – wollen sich Westfrankenbahn und Stadt Miltenberg teilen. Das in Miltenberg investierte Geld ist gut angelegt, denn in der Kreisstadt werden unter anderem drei Bahnsteige erneuert und erhöht sowie mit taktilen Leitsystemen und einer umweltfreundlichen LED-Beleuchtung ausgestattet. Dass die Bahnsteige mit Aufzügen erreichbar sein werden, gehört ebenfalls zum Ausbauprogramm. Landrat Jens Marco Scherf wies wie Bürgermeister Helmut Demel darauf hin, dass die Unterführung mit Aufzügen auch die Stadt mit dem Schulzentrum und vielen Firmen verbindet. „Das ZIP-Programm ist eine wunderbare Sache“, fand Bürgermeister Helmut Demel.



Verbesserungen ab Dezember 2019 mit neuem Verkehrsvertrag

 
Damit aber nicht genug: Denis Kollai kündigte zudem ab Dezember 2019 komplett barrierefreie Züge an – modernisierte Dieselfahrzeuge mit Wlan, Fahrradabteilen, Klimaanlage, barrierefreiem Schiebetritt, Videoaufzeichnung und einem Reisenden-Informationssystem mit Echtzeitanzeige und Anschlussmanagement. Und eines dürfen wir auch nicht vergessen, viele Touristen kommen mit dem Zug und bringen ihre Räder mit, so dass die neuen Wagen auch diesem Aspekt Rechnung tragen.
Dann ist in den neuen Mehrzweckabteilen auf die Eintragung ins Goldene Buch des Landkreises Miltenberg möglich.
 
Im Mehrzweckabteil eines modernisierten VT 642 trägt sich der gemeinsame Gast von Alexander Hoffmann und mir in das Goldene Buch des Landkreises Miltenberg ein.

Politische Unterstützung für den Ausbau der Schiene im Landkreis Miltenberg


Andreas Scheuer hielt einen leistungsfähigen Nahverkehr für wichtig, um die Knoten zu entlasten. In Miltenberg sei es schön zu sehen, was mit Mitteln aus dem ZIP-Programm möglich gemacht wird. Das habe man auch dem Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann, der hier beharrlich geblieben sei. Nun habe man die Möglichkeit, mobil und digital zu vernetzen und damit die Umsteigequalitäten zu verbessern und Zeitverluste beim Umsteigen zu verringern. Auch sei es das Ziel, Bahnhöfe als Leistungs- und Kommunikationszentren sowie Mobilitätsdrehscheiben zu gestalten. Die klare Botschaft, die auch im Haushalt abgebildet sei, laute „Pro Schiene“, so Scheuer. Über 330 Millionen Euro stelle der Bund für das ZIP zur Verfügung, rechnete er vor.
 

Gute Perspektiven für die Elektrifizierung der Maintalbahn


Für die Bahnstrecken Miltenberg - Stadtprozelten - Wertheim sowie Miltenberg - Amorbach - Seckach laufen derzeit Potenzialanalysen, um beide Strecken durch ein besseres Angebot in Zukunft zu stärken - im Fall der Madonnenlandbahn durch den Bayerischen Odenwald sogar mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Miltenberg und des badischen Neckar-Odenwald-Kreises, mit dem ich dank meines Kollegen Dr. Achim Brötel sehr eng zusammenarbeite.
 
Für die Maintalbahn Miltenberg - Aschaffenburg liegt aufgrund der Initiative des Landkreises Miltenberg ein Antrag auf Elektrifizierung beim Bund, dies hat der Freistaat Bayern im Frühjahr 2018 so beschlossen.
Gerade für unsere Pendlerinnen und Pendler ist ein umsteigefreies und damit anschluss-sicheres Fahren Richtung Darmstadt, Hanau und Frankfurt(Main) ein ganz wichtiges Ziel. Dieses ist nur mit einer Elektrifizierung zu erreichen, da unsere Triebwagen ab Miltenberg nach Frankfurt-Rhein-Main durchfahren müssen. Dass dies wirtschaftlich in Verbund mit der Hafenbahn zum Bayernhafen Aschaffenburg sinnvoll ist, hat eine Studie der TU Dresden im Auftrag des Freistaats Bayern ergeben.
Die Elektrifizierung der Maintalbahn liegt 2019 zur Prüfung in Berlin im Bundesverkehrsministerium - in Miltenberg äußerte sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sehr positiv zu diesem Projekt, denn er hat die hohe Bedeutung dieser Bahnstrecke nun vor Ort eindrücklich erfahren können: Ein Landkreis mit 53.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 43.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen im Landkreis sowie 23.000 Auspendler*innen und 13.000 Einpendler*innen braucht eine starke Schiene, so unser Konsens.
 
Hier erläutere ich dem Bundesverkehrsminister die Mobilitätsströme des Landkreises Miltenberg vor allem Richtung Frankfurt-Rhein-Main. Täglich pendeln 23.000 Menschen aus dem Landkreis Miltenberg sowie 13.000 Menschen in den Landkreis Miltenberg - hier ist die Maintalbahn mit 7.500 Fahrgästen neben unseren Straßen ein wichtiges Angebot!

Verbesserungen mit neuem Verkehrsvertrag ab Dezember 2019

 
Den Abschluss von Scheuers Besuch bildete ein Besuch in einem der neuen Wagen, die von Dezember 2019 an im Einsatz sein werden. „Eine wahnsinnige Ausstattung“, kommentierte Scheuer die Erläuterung der Einzelheiten durch Denis Kollai. Besonders komfortabel: Am Monitor kann jeder Fahrgast den Fahrtablauf sehen mit allen zur Verfügung stehenden Anschlüssen in Echtzeit – auch die Abfahrtszeiten der Busse. Wlan sei selbstverständlich, ergänzte er – auch an den Bahnsteigen. Seitdem sei der Vandalismus zurückgegangen, freute sich Kollai.
 
Ab Dezember 2019 verdoppelt sich das Angebot an RE-Zügen zwischen Miltenberg und Aschaffenburg unter der Woche und das der RB-Züge am Wochenende!



Wie immer - der direkte Kontakt zählt!
 

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