Vorstellung des Sicherheitsberichts für den Landkreis Miltenberg im Frühjahr 2019 mit den Dienststellenleitern aus Obernburg (Hr. Wenzel links) und aus Miltenberg (Hr. Lux rechts)
Sicherheit ist ein Grundbedürfnis der Menschen
Auf ein Thema werde ich als Landrat oft von den Menschen angesprochen: Wie sicher leben wir bei uns im Landkreis Miltenberg. Aufgrund der hohen Bedeutung der Sicherheitslage für unsere Lebensqualität arbeitet nicht nur das Landratsamt eng mit unseren beiden Polizei-Inspektionen in Obernburg und Miltenberg zusammen. Auch ich persönlich lege großen Wert auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserer Polizei.
"Wir leben im Landkreis Miltenberg sehr sicher!"
„Wir leben im Landkreis Miltenberg sehr sicher“ – mit dieser Aussage haben die
Leiter der Polizeiinspektionen Obernburg und Miltenberg, Bernhard Wenzel und
Andreas Lux, ihren Sicherheitsbericht für das Jahr 2018 überschrieben. Jedes Jahr lassen wir uns den Sicherheitsbericht
vortragen und stellen diesen der Öffentlichkeit vor - Transparenz beim Thema Sicherheit ist mir persönlich sehr wichtig.
Leicht gesunkene Anzahl von Verkehrsunfällen 2018 - leider 3 Tote
Zum Verkehrsgeschehen berichtete Andreas
Lux von einer im Vergleich zum Vorjahr leicht von 3.119 auf 3.075 gesunkenen
Zahl der Verkehrsunfälle, die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist dagegen um 42
auf 433 gestiegen. Bei drei Unfällen sind drei Menschen verstorben, auch die
Zahl der Unfälle unter Einfluss von Alkohol stieg von 38 auf 54. Bei den
Unfällen mit Toten und Schwerverletzten sei Lux zufolge nach wie vor nicht
angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache. Das kann die Überschreitung der
Höchstgeschwindigkeit seiner, aber auch nicht angepassten Fahrweise bei Nässe
oder in Kurven. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Motorradfahrern habe
leider einen Höchststand der letzten zehn Jahre erreicht, bedauerte Lux. Das
hänge auch mit den steigenden Zulassungszahlen zusammen, vermutete er. Die Zahl
der Radunfälle sei leicht gestiegen, die Zahl der Schulwegunfälle sei mit zwei
weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Der steigenden Zahl der Unfälle wirke die
Polizei mit Geschwindigkeitskontrollen entgegen. Die Geschwindigkeitsüberwachung
bleibe eine wichtige polizeiliche Aufgabe zur Unfallprävention, stellte Lux fest
und nannte Zahlen: So habe die Polizei in 2018 bei 530 Geschwindigkeitsmessungen
4860 Verwarnungen und 1.357 Anzeigen erstellt. Saisonabhängig würden auch
Motorradkontrollen erfolgen.
Rückgang der Kriminalität - bayernweit herausragende Aufklärungsquote von fast 75%
Zum Kriminalitätsgeschehen vermeldete
Bernhard Wenzel äußerst positive Zahlen: So sei die Zahl der Straftaten um 277
Fälle (6,3 Prozent) zurückgegangen und dies bei einer laut Wenzel
„herausragenden Aufklärungsquote“ von fast 75 Prozent. Die Pro-Kopf-Belastung
der Bevölkerung mit Kriminalität – 3224 Fälle pro 100.000 Einwohner –liege zudem
im Vergleich mit Unterfranken (4166) und Bayern (4889) auf niedrigem Niveau.
23,3 Prozent der Kriminalitätsdelikte im Landkreis entfallen auf Diebstähle,
schlüsselte Wenzel auf, jeweils rund 17 Prozent seien Rohheit- sowie Vermögens-
und Fälschungsdelikte. Insgesamt seien 2.191 Tatverdächtige ermittelt worden,
davon seien rund zwei Drittel Männer. Immerhin in rund 13 Prozent der Fälle
hätten die Tatverdächtigen unter Einfluss von Alkohol gestanden.
Augenmerk auf die Wohnungseinbrüche
Nicht
glücklich sind Wenzel und Lux mit der Zahl der Wohnungseinbrüche. Die Zahl von
65 liege auf dem Niveau der Jahre von 2013 bis 2015, so Wenzel, aber die
subjektive Wahrnehmung sei eine andere. Dieses Kriminalitätsgeschehen habe sich
verlagert, während in früheren Jahren solche Einbrüche hauptsächlich in
Ortschaften entlang der B469 erfolgt seien, habe sich dies in den Südspessart
verlagert, so Bernhard Wenzel. Man habe deshalb die Taktik geändert und mehr
Präsenz gezeigt, sagte er und kündigte an, dies auch im Winterhalbjahr 2019/2020
so beizubehalten. Laut Andreas Lux werde die Polizei dabei von Einsatzkräften
aus Aschaffenburg und Würzburg unterstützt. Seit Jahresanfang 2019 tue man dies
mit Erfolg im Südspessart, berichtete er. Das Signal „Wir sind da!“ zeige
Wirkung, freute er sich.
Keine Toleranz bei Gewalt gegen Einsatzkräfte
Gewalt gegen Einsatzkräfte sei „ein Phänomen, das nicht
hinzunehmen ist“, bezog Wenzel klare Stellung. 38 solcher Taten habe man der
Staatsanwaltschaft gemeldet, sagte er. Er forderte auch die Ehrenamtlichen und
freiwilligen Helfer auf, Gewalt und Beleidigungen anzuzeigen: „Niemand
muss sich
das gefallen lassen.“
Große Aufmerksamkeit auf Drogenprävention
Betrugsfälle wie der Enkeltrick, falsche
Polizeibeamte und falsche Gewinnversprechen seien nicht nur im Landkreis
Miltenberg ein Thema, so Wenzel auf Nachfrage, auch die Drogenkriminalität
bereite Sorgen wie auch die hohe Verfügbarkeit von Drogen. Die Drogenprävention wird ab 2019 ein Schwerpunkt in enger Kooperation von Polizei und Landratsamt, versichere ich Ihnen. Gemeinsam mit unserer Suchtprävention und unseren Schulen werden wir neue Formate finden, die Jugendlichen vor einem fahrlässigen Umgang mit Drogen zu schützen.
Unterstützung und Solidarität für unsere Polizeikräfte
Nicht nur anlässlich des Sicherheitsberichts dankte ich der Polizei für die hervorragende
Arbeit im zurückliegenden Jahr. „Der Landkreis kann stolz und dankbar sein“, so meine Aussage an die Polizeiführung im Landkreis Miltenberg. Die Polizei reagiere auch rasch auf Veränderungen,
wie die geänderte Taktik gegen Wohnungseinbrüche beweist. Gewalt
und Beleidigungen gegen Einsatzkräfte müssten „ein absolutes Tabu“ sein! Es gebe keinerlei Begründung für einen Bürger, Gewalt
gegen Helfer auszuüben!
Deshalb zeige ich auch beim Tag der Offenen Tür der Polizei in Obernburg öffentlich Solidarität mit unserer Polizei!
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Präsenz beim Tag der Offenen Tür der Polizei Obernburg mit dem stellvertr. Dienststellenleiter Salzer und Bürgermeister Fieger. |
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