Mittwoch, 4. September 2019

Fragen an den Landrat (5) - Welchen Stellenwert hat die Pflege im Landkreis Miltenberg?

Große Freude über den Landessieger "Team Rosengarten" der Rohe`schen Stiftung in Kleinwallstadt
Im Sommer 2014, in meinen ersten Monaten als Landrat, stellte ich gemeinsam mit Abteilungsleiter Dr. Dittmeier unterstützt von meinem Kreistagskollegen Wolfgang Zöller die Weichen, dass der Landkreis Miltenberg anerkannte "Gesundheitsregion plus" in Bayern wird. Die Themen der Gesundheitsversorgung und der Pflege sind zu wichtig, als dass wir uns nicht vor Ort im Landkreis Miltenberg mit großem Engagement darum kümmern wollen. Mehr über die Arbeit der Gesundheitsregion erfahren Sie hier, während ich in diesem Beitrag anhand verschiedener Perspektiven auf die Bedeutung und die Qualität der Pflege im Landkreis Miltenberg eingehen werde.

Hohe Auszeichnung für die Pflege im Landkreis Miltenberg

Ein großer Tag für die Pflege überhaupt im Landkreis Miltenberg war Anfang August in der Rohe`schen Stiftung in Kleinwallstadt. Hier meine Laudatio an das Pflegeteam:
 
Schwester Liliane Juchli, Ihnen allen bekannt, sagte einst:
„Man wird krank, wenn zu wenig Resonanz da ist. Der Mensch braucht Lob. Er braucht die Bestätigung: Was du machst, ist gut.“
Heute ist ein wunderbarer Tag, denn die Pflege in unserer Rohe`schen Stiftung wird herausragend gelobt – und als wäre diese Resonanz nicht schon für sich herausragend:
Sie sehen heute eine Vielzahl von Ehrengästen des öffentlichen Lebens, denen dieses Lob es wert ist, gemeinsam mit Ihnen heute zu feiern, Ihnen zu danken und Ihnen zu sagen:
Wir sind froh, dankbar und stolz, eine derart herausragende Pflege in unserer Rohe`schen Stiftung in Kleinwallstadt und im Landkreis Miltenberg zu haben.

 
Diese Glückwünsche spreche ich Ihnen aus im Namen des Stiftungsausschusses, dem Kreisausschuss des Kreistags, im Namen der Stiftung Altenhilfe und im Namen des Pflegenetzes sowie natürlich persönlich von ganzem Herzen!

Es ist gut und wichtig, dass wir nicht nur heute, sondern grundsätzlich zeigen, welch herausragende und besondere Aufgabe die Pflege ist, denn Sie, werte Pflegekräfte, Sie verhelfen den Menschen in dieser sensiblen Phase der nachlassenden Kräfte zu Lebensqualität durch möglichst große Autonomie und durch Begleitung im Alter, wenn wir Menschen nach dem Sinn fragen.
Dies müssen wir alle miteinander herausstellen, und noch dazu: Es sind Menschen, herausragende Menschen, besondere Persönlichkeiten, die sich dieser großen Aufgabe stellen.
 
Werte Pflegekräfte,
in diesem Sinne gratuliere ich Ihnen nochmals zu dieser herausragenden Auszeichnung, ich wünsche Ihnen, dass Sie aus dieser Auszeichnung Kraft schöpfen auch für schwere Momente und dass es uns allen miteinander gelingt, vom Kreistag bis zum Bundestag, der Pflege im Allgemeinen und Ihnen, die Menschen pflegen, die hohe Bedeutung dauerhaft beizumessen.
 

Was tun wir für eine gute Zukunft der Pflege?


Die beiden Abschlussklassen der Altenpflegeschule in Erlenbach am Main

 32 neue Altenpflegefachkräfte für den Landkreis Miltenberg

Auf alle Fälle brauchen wir Nachwuchs, weshalb die Altenpflegeschule in Erlenbach für den Landkreis Miltenberg einen hohen Stellenwert hat. Deshalb besuche ich jährlich die Abschlussfeiern so wie im Juli 2019: 18 neue Pflegefachkräfte nach dreijähriger Ausbildung und 14 neue Pflegehelfer*innen nach einjähriger Ausbildung erhielten Ende Juli in der Altenpflegeschule in Erlenbach am Main ihre Zeugnisse aus den Händen der Schulleiterin Beate Höltermann.
In einer sehr persönlich geprägten Abschlussfeier bewiesen die beiden Abschlussklassen, dass sie ihr selbstgewähltes Motto von Dante Alighieri verinnerlicht haben:

Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,
der andere packt sie an und handelt."

Genau Menschen von diesem Schlag tun unserer Pflege gut - einem wundervollen Beruf, denn er widmet sich Menschen. Das ganze Leben über brauchen wir, egal ob als Säugling, als Schulkind, als Berufsanfänger oder auch im Erwachsenenalter, Menschen an unserer Seite, so eben auch in dem Lebensabschnitt, in dem wir stationär oder ambulant Pflege bedürfen.
Mir als Landrat ist es ein Bedürfnis, nicht nur unsere Gymnasien oder Realschulen und Mittelschulen zu besuchen, sondern eben auch in unseren Berufsschulen den Absolventen zu gratulieren, und ganz besonders eben in der Pflege.


Claudius Schrenk, Leiter der Pflegeeinrichtungen Santa Isabella in Niedernberg und Santa Lucia in Klingenberg, dankt im Namen aller Pflegeeinrichtungen im Landkreis Miltenberg
Die Altenpflegeschule des BRK-Bezirksverbandes unter Leitung von Beate Höltermann hat eine hohe Bedeutung für die Pflegeeinrichtungen sowie ambulanten Dienste im Landkreis Miltenberg. Claudius Schrenk appellierte leidenschaftlich für die Pflege und den spürbar werdenden positiven Wandel bei der öffentlichen Wahrnehmung und Wertschätzung.


 

Der Stellenwert der Pflege im Landkreis Miltenberg

Im Jahr 2015 folgte der Kreistag der Empfehlung meinerseits einstimmig, dass wir uns den Themen der Gesundheitsversorgung im Rahmen des bayerischen Projekts "Gesundheitsregion plus" zuwenden müssen. Ein großes Dankeschön geht hierbei an unseren ehemaligen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Zöller, der sowohl den Einstieg in das Projekt als auch bis 2018 die Arbeit als mein persönlicher Berater in der Gesundheitsregion plus sehr wirkungsvoll unterstützt hat.

Das Pflegenetz MIL - ein besonderes Projekt der Gesundheitsregion


Beim Start der Arbeit im Jahr 2015 gründeten wir neben den vorgesehenen Arbeitsgruppen der Gesundheitsversorgung und der Prävention einen dritten Arbeitskreis zum Thema Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung. Aus diesem ist unter anderem das Projekt Pflegenetz Landkreis Miltenberg unter Leitung von Beate Höltermann, hervorgegangen, indem alle Pflegeanbieter des Landkreises Miltenberg zusammenarbeiten. Das ist ein wertvolles Fundament, damit Pflege im Landkreis Miltenberg die zukünftigen Herausforderungen gut bewältigen kann, so wie den aktuellen Fachkräftemangel oder die Umsetzung der generalistischen Ausbildung.
Ich werde als Landrat die Pflege im Landkreis Miltenberg weiter eng begleiten und unterstützen, so wie es mir möglich ist. Weitere Informationen unter Gesundheitsregion plus Miltenberg und zum Pflegenetz MIL.

Gute Pflege ist entscheidend für die Lebensqualität im Landkreis Miltenberg und damit für die Attraktivität des Landkreises Miltenberg als Standort zum Leben und Arbeiten!



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