Montag, 20. Januar 2020

Fragen an den Landrat (43) - Was tun Sie für eine bessere Verkehrsanbindung der Region Südspessart?

 

Der Blick in die Ortsdurchfahrt veranschaulicht, warum nicht nur in Kirschfurt und Freudenberg der Konsens vorhanden ist: Hier passt keine Staatsstraße durch!

 

 

Was tun Sie für eine bessere Anbindung des Südspessarts?

Gerade weil ich sechs Jahre als Rektor der Verbandsschule in Faulbach im Südspessart tätig war, ist der Südspessart für mich zu meiner zweiten Heimat geworden. Und so werde ich oft bei meinen Terminen zwischen Kirschfurt und Altenbuch gefragt, was wir denn im Landratsamt Miltenberg für eine bessere Anbindung des Südspessarts tun.

 

Viele Maßnahmen für eine gute Verkehrssituation seit 2014


Seit 2014 trage ich Verantwortung für einige Verbesserungen in der Anbindung des Südspessarts:
  • Sanierung der Faulbachbrücke in Altenbuch an unserer Kreisstraße MIL
  • Sanierung der Kreisstraße MIL 2 nord-westlich von Collenberg nach einem Hangrutsch
  • Wiedereinführung der Bus-Direktverbindung aus dem Südspessart nach Miltenberg
  • Einführung der Buslinie 83 von Miltenberg/Schau über Altenbuch, Breitenbrunn, Neuenbuch, Stadtprozelten und Faulbach nach Wertheim mit Anschluss nach Würzburg (Linie 977)
  • barrierefreier Ausbau aller Bahnstationen durch die Westfrankenbahn
Ein besseres Busangebot gehört dazu, wenn wir Alternativen zum Auto ernsthaft anbieten wollen. Hier die Linie 977, die frühs um 5 Uhr eine Fahrt über den Südspessart nach Würzburg anbietet. Weitere Infos unter www.vab-info.de

Alternativen sind wichtig - hier der inzwischen barrierefreie Bahnhalt Kirschfurt-Freudenberg, an weiteren Verbesserungen im Bahnangebot arbeitet derzeit die BEG.

 

 Aber welche Frage bleibt am Ende, als DIE Frage im Südspessart:


Wann wird die Brücke bei Kirschfurt nach Freudenberg gebaut?


 
Diese Frage bewegt den Südspessart, seine Gemeinden und die Bürgerinnen und Bürger seit Jahrzehnten. Deshalb habe ich diese Frage auch nach der Wahl zum Landrat zu meiner persönlichen Aufgabe gemacht, denn neben besseren Bus- und Bahnangeboten braucht der Südspessart diese Brücke.

Voraussetzung für den Erfolg des Projekts: der Konsens


In der Region, und dazu gehört auch die badische Stadt Freudenberg, besteht ein unumstößlicher Konsens, dass diese Brücke für den Südspessart wichtig ist. Da der Planentwurf durch beide Regierungsbehörden in Würzburg und Stuttgart genehmigt ist, besteht die notwendige Grundlage.

Wichtiges Projekt für den ganzen Landkreis - höchste Priorität!


Wenn ein Projekt diese Bedeutung hat und einen solchen Konsens findet, setze ich mich als Landrat persönlich ein. Deshalb war es auch Mittelpunkt des Antrittsbesuchs des Regierungspräsidenten Dr. Ehmann im August 2019 im Landkreis Miltenberg. Vor allem Fragen rund um den Verkehr bestimmten den Tagesablauf der Delegation, zu der von Seiten des Landkreises auch der Stellvertreter des Landrats im Amt, Gerald Rosel, und Kreisbaumeister Andreas Wosnik gehörten. Am Kirschfurter Bahnhof stießen der Leiter des Staatlichen Bauamts Aschaffenburg, Klaus Schwab, und Collenbergs Bürgermeister Karl Josef Ullrich dazu. Themen waren hier die geplante Brücke bei Kirschfurt und die Ortsumgehung – beides Projekte, die laut Bürgermeister „dringend notwendig“ sind.


Direkt mit dem Regierungspräsidenten im Austausch - der Südspessart braucht die Umfahrung & Brücke in Kirschfurt zur Sicherung seiner Zukunftschancen!


Lösung nur im Verbund: Bayern & Baden-Württemberg


Das Projekt Brücke &Umfahrung Kirschfurt kann nur im Verbund der Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern gelöst sei. Für mich ist der Bau der Brücke – letzter Kostenstand: 23 Millionen Euro – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, weshalb ich bereits persönlich und erfolgreich in München und Stuttgart um Unterstützung für dieses Projekt geworben habe. Denn: Was den Bau der Brücke schwierig mache, ist die Notwendigkeit von zwei Genehmigungsverfahren in zwei Bundesländern. Die Planvorentwürfe sind von beiden Regierungen abgesegnet und zur Abstimmung an die Ministerien weitergeleitet worden. Beim sich anschließenden Baurechtsverfahrenist es sinnvoll, dass dies eine Behörde in die Hand nimmt, erklärte der Baudirektor. Dazu seien ein Staatsvertrag sowie ein Verwaltungsabkommen notwendig. Sobald hierüber Klarheit herrscht, könne man die Planfeststellung beantragen.

Starke Unterstützung durch die Abgeordneten in beiden Ländern


Große und wichtige Projekte gehen nur im Schulterschluss, weshalb ich zwei Abgeordnete persönlich nennen will, die dieses Projekt in Abstimmung mit mir sehr gut unterstützen: Gerecht muss es sein, deshalb einmal auf badischer Seite Hermino Katzenstein (Bündnis 90 / Die Grünen) und auf bayerischer Seite Alexander Hoffmann (CSU). Nur so, länderübergreifend, parteiübergreifend und sachorientiert können wir erfolgreich sein.

Nächstes Ziel - der Staatsvertrag als Grundlage für das Planfeststellungsverfahren!


Das Staatliche Bauamt hat bereits Mitte 2019 ein Büro mit der Erstellung eines Brückenentwurfs beauftragt, mit dessen Fertigstellung der Leiter des Staatliche Baumtes Aschaffenburg, Klaus Schwab, im März 2020 rechnet. Bis dahin erwarten wir nach der Genehmigung im Bayerischen Staatsministerium auch das "OK" aus dem Verkehrsministerium in Stuttgart, damit dann als Grundlage für das entscheidende Planfeststellungsverfahren ein Staatsvertrag zwischen Bayern und Baden-Württemberg geschlossen werden kann. Je eher im Jahr 2020, umso besser für die Menschen im Südspessart...

Dank des großen Einsatzes auf allen Ebenen, von den Abgeordneten über die Bürgermeister bis hin zu den Ministerien in München und Stuttgart habe ich gute Hoffnung, dass wir spätestens im März 2020 den Staatsvertrag zwischen Baden-Württemberg und Bayern erleben werden, als Grundlage für das Planfeststellungsverfahren.

Eine Zukunft vor allem für Fußgänger, Radfahrer und den innerörtlichen Verkehr...

Die zukünftig "alte" Brücke zwischen Kirschfurt und Freudenberg, hoffentlich bald entlastet vom Durchgangsverkehr und attraktiv für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, damit in Kirschfurt und Freudenberg es sich besser leben lässt und der gesamte Südspessart besser an Miltenberg angebunden ist. Neben einem guten Bus- und Bahnangebot natürlich...





 

 

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