Chancen für die Madonnenlandbahn
Es gibt Möglichkeiten, die Madonnenlandbahn zu ertüchtigen und somit für die Fahrgäste attraktiver zu gestalten. Das geht aus der Potenzialanalyse hervor, die das Beratungs- und Softwareunternehmen SMA am Montag dem Kreisausschuss vorlegte.Bezahlt vom Freistaat Bayern, der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg sowie den Landkreisen Neckar-Odenwald und Miltenberg, legt die Untersuchung dar, welche Möglichkeiten sich anbieten. Marten Maier (SMA) stellte zunächst die Ausgangslage, die Rahmenbedingungen sowie die Methodik vor, ehe er sich mit dem Potenzial der Strecke beschäftigte und das Jahr 2030 als Zielhorizont nannte. Am wichtigsten sei es, die Strecke soweit zu ertüchtigen, dass die Fahrzeit zwischen Miltenberg und Seckach von derzeit knapp einer Stunde auf eine Dreiviertelstunde sinkt. Das sei mit zwei Maßnahmen zu erreichen, so Maier: Zum einen müsse man mehrere Bahnübergänge technisch sichern, zum anderen müsse man die Strecke durchgehend oder zumindest abschnittsweise so ausbauen, dass die Züge Tempo 80 fahren können. Es müsse gelingen, die Strecke zwischen Miltenberg und Walldürn vier Minuten schneller zu fahren als zurzeit, zeigte Maier mit einer Fahrplananalyse auf.
Als Voraussetzung für die Umsetzung dieser Maßnahmen nannte Maier die Elektrifizierung der Maintalbahn zwischen Aschaffenburg und Miltenberg. Südlich von Walldürn müsse man das Verkehrsangebot ausweiten, um schnelle Verbindungen nach Mosbach und Osterburken zu gewährleisten – entweder mit einer Verlängerung der Madonnenlandbahn, der Verlängerung der S-Bahnlinie 2 oder zusätzlichen Buslinien.
„Wenn nichts getan wird, werden die Fahrgastzahlen abnehmen“, wurde Maier deutlich. Auch wenn es bis zur Elektrifizierung noch einige Jahre dauern wird, so könne man schon kurzfristig etwas tun – etwa die Bahnübergangssicherungen schnellstmöglich planen und umsetzen. Wichtig für den optimalen Anschluss der Madonnenlandbahn sei zudem, dass der Bahnhof Miltenberg als sogenannter Nullknoten fungiert – das heißt, dass die Züge aus jeder Richtung kurz vor der vollen Stunde in Miltenberg ankommen und kurz nach der vollen Stunde in jede Richtung abfahren.
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