Liebe Bürgerinnen und Bürger,
der teilweise 24 Stunden andauernde Stromausfall in Teilen des Landkreises aufgrund von Schneefall im April 2022, aber auch mögliche Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine mit Folgen für die Energieversorgung machen klar: Auch hierzulande muss grundsätzlich mit der Möglichkeit von Stromausfällen gerechnet werden. Dass diese über längere Zeit andauern, ist zwar unwahrscheinlich, dennoch gilt: Jeder sollte auf einen längeren Stromausfall vorbereitet sein.
Der Landkreis Miltenberg wird in seiner aktuellen Ausgabe der Landkreiszeitung Blickpunkt MIL am Mittwoch, 26. Oktober, in einer Sonderbeilage wichtige Informationen veröffentlichen. Die Landkreisbroschüre „Blackout – Informationen zur Vorsorge“ ist auf der Internetseite des Landkreises Miltenberg unter www.landkreis-miltenberg.de herunterladbar.
Im Landkreis Miltenberg hat sich der Katastrophenschutz mit einem Alarmplan auf einen langanhaltenden Stromausfall vorbereitet – egal ob dieser durch technisches und menschliches Versagen, kriminelle oder terroristische Aktionen oder Extremwetterereignisse entsteht.
Eine wichtige Rolle im Falle eines mehr als 60minütigen Stromausfalls spielen die örtlichen Feuerwehrgerätehäuser. Die örtlichen Feuerwehrhäuser sind sogenannte „Leuchttürme“ für die Bevölkerung. Laut Kreisbrandrat Martin Spilger dienen diese, unter anderem beim Ausfall der Telefonie, als Not- und Meldekopf für die Bevölkerung. 2015 wurden aus Bundeswehrbeständen Stromaggregate an mehrere Feuerwehren verteilt. Mit der Schaffung von Einspeisemöglichkeiten und der Beschaffung weiterer Aggregate sind die meisten Feuerwehren in der Lage, einen „Leuchtturm“ zu betreiben. Bei einem mehr als einstündigen Stromausfall werden die Gerätehäuser von der Feuerwehr besetzt und bilden Anlaufstellen für alle Bürger*innen.
Ab einem mehr als 60minütigen Stromausfall tritt zudem die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Lagezentrum des Landratsamtes zusammen. Diese Gruppe koordiniert die Bewältigung der Schadenslage in enger Zusammenarbeit mit dem Örtlichen Einsatzleiter der Feuerwehr. Damit sollen die gesetzlichen Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz sichergestellt werden.
Trotz gewissenhafter
Vorbereitung auf einen längeren Stromausfall durch den Landkreis und seine
Gemeinden kann ein solches Ereignis nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung
aller Einsatzorganisationen, dem Landratsamt und allen Kommunen, sowie vor
allem einer gut vorbereiteten Bevölkerung bewältigt werden: „Sowohl eine gute
Vorbereitung der Bevölkerung auf einen mehrstündigen Stromausfall als auch
Besonnenheit im Falle des Stromausfalls sind Grundlage dafür, dass wir eine
derartige Situation gut bewältigen können“, verweist Landrat Jens Marco Scherf
auf die Bedeutung der konkreten Tipps in der Landkreisbroschüre „Blackout –
Informationen zur Vorsorge“. Weitergehende Informationen stellt auch das
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK unter anderem unter https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html zur Verfügung.
Grundsätzlich wird empfohlen, auf seinem Mobiltelefon eine Warn-App zu installieren. Die NINA-Warn-App und die App Katwarn beispielweise dienen der Warnung und Information der Bevölkerung, die App Warnwetter dient hauptsächlich der Warnung vor gefährlichen Wetterlagen und die App Nora ist wichtig für Menschen, die sprach- oder hörbeeinträchtigt sind und die auf diese Weise Notrufe auslösen können.
Konkret empfohlen wird unter
anderem:
● Um
die Auswirkungen eines Stromausfalls für den Einzelnen zu reduzieren, sollte
sich jeder Haushalt so vorbereiten, dass er einige Tage ohne Hilfe von außen
auskommt.
● Legen
Sie ausreichende Vorräte an Trinkwasser, Lebensmitteln Hygieneartikeln und gegebenenfalls
Babynahrung an.
● Das
Licht von Kerzen, Taschen- oder Campinglampen (mit Batterien und Gaskartuschen)
kann dafür sorgen, dass Sie sich zu Hause, auch nach Einbruch der Dunkelheit,
sicher orientieren können.
● Mit
einem Campingkocher können kleinere warme Mahlzeiten zubereitet werden.
● Treffen
Sie Vorkehrungen, um pflegebedürftige Angehörige notfalls für einige Zeit
selbst pflegen zu können. Fragen Sie Ihre Nachbarn, ob diese eventuell
Unterstützung benötigen.
● Es
gibt Rundfunkgeräte, die mit Batterien betrieben werden können. Dazu sind genügend
Ersatzbatterien erforderlich. Außerdem gibt es Radios, die manuell mit
Dynamoantrieb und Handkurbel funktionieren. Der Freizeit- und Campinghandel hält
eine Vielzahl solcher Geräte bereit. Mit Hilfe eines batteriebetriebenen Radios
oder des Radios im Auto bleibt man über Informationen des Krisenstabes und der
Stromversorger auf dem Laufenden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen