Barrierefreier Bahnhofsumbau
Miltenberg gut angelaufen
Jahrelang haben wir uns auf allen politischen Ebenen für den Umbau des Bahnhofs Miltenberg eingesetzt. Zuletzt hatten wir sogar den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf Einladung unseres Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann vor Jahresfrist in Miltenberg begrüßen können. Trotz Corona ist es seit Mai soweit und die Gruben für die Aufzugsschächte sind bereits ausgehoben!
Der
barrierefreie Ausbau des Miltenberger Bahnhofs geht gut voran: Davon konnten
sich Gäste aus der Politik und Firmenvertreter bei einem Ortstermin der
Westfrankenbahn am Montag überzeugen. Acht Millionen Euro wird dieses Vorhaben
Bund, Westfrankenbahn und Stadt Miltenberg kosten. Das Geld dafür ist aber gut
investiert, denn die Barrierefreiheit ist ein wichtiger Baustein in Sachen
Mobilität für Alle.
Denis
Kollai, Sprecher der Geschäftsleitung der Westfrankenbahn, stellte die
Grundzüge des Vorhabens vor, das den Miltenberger Bahnhof in ein barrierefreies,
modernes Zentrum des Regionalverkehrs umgestalten wird. Dazu gehören laut
Kollai die Erschließung aller Bahnsteige über Aufzüge aus der Unterführung,
auch der Zugang von der Nikolaus-Fasel-Straße erhält einen Aufzug. Das
Bahnhofsgebäude selbst wird über eine Rampe und elektrische Türen barrierefrei
erschlossen. Der Einstieg in die Züge wird für alle mobilitätseingeschränkten
Reisenden künftig stufenlos möglich sein. Der Bahnhof wird außerdem mit
energiesparenden LED-Lampen beleuchtet. Was nicht nur die Bahnreisenden,
sondern auch alle Menschen nördlich der Bahnlinie erfreuen wird: die Unterführung
wird verbreitert, um einige Meter in Richtung Nikolaus-Fasel-Straße verlängert
und modernisiert. Auch soll es künftig dank Anlage einer Fahrradspur viel
bequemer sein, Fahrräder zu transportieren, versprach Kollai. „Viel
Hirnschmalz“ habe man in die Planung gesteckt, blickte er zurück und lobte das Eisenbahnbundesamt,
das die Pläne unterstützt und schnell genehmigt habe. Langfristig gehe es auch
darum, die Bahnlinie leistungsfähiger zu gestalten und mehr Kapazität auf die
Schiene zu bringen, sagte er und verwies auf die Pläne zur Elektrifizierung. Kollai
dankte allen Politikern für ihre Unterstützung – dem Bundestagsabgeordneten
Alexander Hofmann, dem Landtagsabgeordneten Berthold Rüth, mir als zugfahrenden Landrat und Miltenbergs ehemaligem Bürgermeister Helmut Demel. Mit den am Bau
beteiligten Firmen sei man bislang sehr zufrieden, so Kollai.
Bei
uns Ehrengästen herrschte kein Zweifel über die Notwendigkeit des
Bahnhofsumbaus. Der Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann hob die Bedeutung
des Miltenberger Bahnhofs vor, der beim Passagieraufkommen der viertgrößte in
Unterfranken ist. Auch Verkehrsminister Andreas Scheuer, der in Miltenberg war,
habe dies so gesehen, sagte er und nannte den Ausbau „ein tolles Signal für die
Region“. Für den Landtagsabgeordneten Berthold Rüth ist der barrierefreie
Ausbau wichtig, da es zum einen rund eine Million Schwerbehinderte in Bayern
gibt. Zudem werde die Gesellschaft immer älter, sagte er und freute sich über
diese „Investition in die Zukunft.“
Als Landrat ist dieses Projekt ein „ganz wichtiges und zentrales Projekt für ganz Unterfranken“. Miltenberg braucht mit über 4000 Fahrgästen täglich und drei Bahnstrecken in Richtung Amorbach, Stadtprozelten und Aschaffenburg eine starke Station. Ich bin überzeugt, dass in den nächsten Jahren noch viele Anstrengungen nötig sein werden, damit die Infrastruktur für Berufs- und Schülerverkehr, Tourismus und Güterverkehr belastbarer wird. Auch gilt es, den Berliner Platz zum Busbahnhof und städtebaulich zum dritten Stadteingang Miltenbergs neben Mainzer und Würzburger Tor umzugestalten. Wir brauchen eine starke Schiene im Landkreis, weshalb mein Dank besonders den Politikern gilt, die parteiübergreifend das Umbauprojekt erfolgreich gemeinschaftlich ermöglicht haben. Als kleinen Beitrag des Landkreises überreichte ich eine Rolle kompostierbares Absperrband, das die Westfrankenbahn an geeigneter Stelle verwenden kann.
Miltenbergs
Bürgermeister Bernd Kahlert beleuchtete die Vorgeschichte des Projekts, über
das die offiziellen Stellen – Regierung, Landrat, Stadt und Westfrankenbahn –
erstmals im Jahr 2015 konkret gesprochen hatten. Die Stadt Miltenberg werde dank
der Bundesförderung für den barrierefreien Ausbau nun lediglich die Kosten für
den modernen und sicheren Ausbau der Unterführung tragen. Unter anderem solle
die helle Ausleuchtung das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung stärken. Dass
der Ausbau nötig sei, beweise eine Fußgängerzählung, wonach bis zu 4.200
Personen pro Tag die Unterführung nutzen, darunter 2.800 Bahnkunden. Nördlich
des Bahnhofs sei ein Park-and-Ride-Parkplatz geplant, auch soll der Nordausgang
der Unterführung attraktiv gestaltet werden. Für den Berliner Platz sei ein
städtebauliches Konzept erarbeitet worden, so Kahlert; dafür brauche man aber
noch Flächen von der Bahn.
Anschließend
ging Ludger Einhaus (Firma Kuzman Invision) auf die Gestaltung der Unterführung
mit modernen, beleuchteten LED-Elementen ein, Frank Hellenbrandt (Firma Rinn)
stellte das an den Bahnsteigen einzubauende Ökopflaster vor.
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