Donnerstag, 14. März 2019

Gute Bildungschancen für alle - Kunst ist ein wichtiger Baustein der Förderung von Kindern und JugendlichenDie



Die Verleihung des Schaefler-Preises.
Foto: Landratsamt

Jedes Jahr im Februar wird schon traditionell der Schaefler-Preis des Landkreises verliehen. In der Kreisentwicklung hat die Kulturarbeit eine große Bedeutung: Neben dem Kulturwochenherbst und dem Internationalen Chorwettbewerb ist die künstlerische Förderung unserer Kinder und Jugendlichen. Wir folgen hierbei der Erkenntnis, dass Bildung weit mehr umfasst als den "klassischen Fächer-Dreikampf Deutsch - Mathematik - HSU", auf den leider die Bildung der Grundschule im Hinblick auf die weiterführenden Schulen reduziert wird.

Bildung ist ganzheitlich, und deshalb fördern wir im Landkreis Miltenberg die künstlerische und kulturelle Bildung unserer Kinder mit außerordentlichen Wegen. Dazu gehört zum einen das Kunstnetz des Landkreises Miltenberg, das vielfältige Angebot ist unter www.kunstnetz-mil.de nachzulesen. Zum anderen bietet der Landkreis Miltenberg im Rahmen des Kulturwochenherbstes "Aktive Führungen" für unsere Kinder und Jugendlichen an, die direkt zum Schaefler-Preis führen.

Im Herbst 2018 haben fast 700 junge Künstlerinnen und Künstler sich von der Farbenpracht in Ansgar Skibas Ausstellung „Im Garten der Farben“ anstecken lassen. Diese Eindrücke haben sie wiederum künstlerisch ausgedrückt, behutsam angeleitet vom Team der Aktiven Führungen von Barbara Bertlwieser und ihrem Team. Eine Jury hatte Schwerstarbeit zu leisten, um aus 683 Kunstwerken die drei Preisträger des Schaefler-Preises zu ermitteln: Ricardo Krill, Miray Chuseinoglu und Christian Getmanovich.

Im Eschauer Kana-Haus, wo traditionell die Preisverleihung stattfindet, freute sich Eschaus stellvertretender Bürgermeister Gerhard Rüth vor vollen Reihen über den Schaefler-Preis, ein „tolles interkommunales Gemeinschaftsprojekt“ zwischen Landkreis Miltenberg und Gemeinde Eschau. In Zeiten der Digitalisierung sei digitale Kompetenz wichtig, so Rüth, aber auch klassische Tugenden und soziale Kompetenzen dürften nicht vergessen werden. Für junge Menschen sei die künstlerische Betätigung sehr wichtig, steht für ihn fest. Es habe eine andere Qualität, seine Werke öffentlich zu präsentieren und von Experten bewerten zu lassen, als sie einfach nur im Internet zu posten, sagte Rüth zum Schaefler-Preis, der nichts an Attraktivität eingebüßt habe. Fritz Schaefler habe hervorragende Werke geschaffen und in Eschau sei man stolz, dass die Preisverleihung in der Spessartgemeinde in jedem Jahr den würdigen Abschluss des Wettbewerbs bilde.

Während draußen der Sturm über Eschau tobte, sprach Landrat Jens Marco Scherf von der schönsten Zeit des Jahres, wenn im beginnenden Frühling die farbenprächtigen Kunstwerke das Landratsamtsfoyer und die Gänge zum Leuchten bringen. Die Bilder seien Ausdruck der Kreativität der Kinder, so Scherf. Eine entscheidende Rolle dabei spielten die aktiven Führungen des Teams „Abenteuer Kunst“ mit Koordinatorin Barbara Bertlwieser an der Spitze, Margarete Bernhard, Barbara Klietsch und Cornelia Becker-König, lobte der Landrat. In diesen Führungen beschäftigten sich die jungen Menschen mit dem Künstler und seinem Werk, lernten etwas über die verschiedenen Techniken und würden zum Ende selbst kreativ.

Zwölf von 683 Werken seien für den Schaefler-Preis nominiert, so Scherf, deren Urheberinnen und Urhebern spendiere der Landkreis jeweils einen Workshop des Kunstnetzes. Die drei Preisträger würden mit einer Grafik von Fritz Schaefler belohnt. Dank des Engagements der Familie Schaefler, speziell der Frau des verstorbenen Schaefler-Enkels Christoph, könne man auch weiterhin Grafiken des Künstlers Fritz Schaefler als Preise vergeben. Wie bereits Gerhard Rüth zuvor, hob auch Jens Marco Scherf die Leistungen aller jungen Künstlerinnen und Künstler hervor. Alle seien Gewinner, so Scherf, nicht nur die Gewinner. Der Schaefler-Preis sei ein Beleg für den hohen Stellenwert der Kultur im Landkreis Miltenberg, steht für Scherf fest, der auch dem Kreistag für die Unterstützung der Kulturarbeit dankte.

Barbara Bertlwieser erinnerte sich an die Reaktionen der Kinder während der Führungen und beim Zeichnen: „Es war eine ganz besondere Leichtigkeit zu erkennen.“ Staunend und still seien die Kinder vor den mächtigen Werken gestanden, ehe sie selbst die Farben auf ihren Leinwänden explodieren ließen. „Die Kinder ließen sich vom Rausch der Farbigkeit anstecken und erschufen unterschiedlichste Motive“, sagte sie und freute sich über die vielen Gärten, die auf Papier gewachsen seien. Sie stellte zunächst die Bilder aller zwölf Nominierten vor, ehe sie die von der Jury ausgewählten Siegerinnen und Sieger bekannt gab. In der Altersklasse I lag Ricardo Krill (Kunstgrundschule Großheubach“ vorne, in der Altersklasse II Miray Chuseinoglu (Grundschule Bürgstadt) und in der Altersklasse III Christian Getmanovich (Mittelschule Leidersbach).

Bevor Johanna Strüber (Gesang) und Kristina Popp (Klavier) mit Simon & Garfunkels „The Sound Of Silence“ den musikalischen Schlusspunkt setzten, dankte Landrat Jens Marco Scherf allen Mitgliedern der Jury, dem Kulturreferat sowie den Organisatoren vor Ort in Eschau.

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