Donnerstag, 16. Mai 2019

Bienen im Landratsamt - Wir alle tragen Verantwortung für die Artenvielfalt



Wir brauchen die Natur und die Vielfalt der Arten. Nicht erst seit dem überwältigenden Erfolg des bayerischen Volksbegehrens zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt in unserer Heimat sind viele Menschen hoch sensibilisiert für den Schutz der Naturräume und seiner Arten!

Volksbegehren Rettet die Bienen


Seit ich im Mai 2014 die Verantwortung als Landrat des Landkreises Miltenberg übertragen bekommen habe, habe ich gemeinsam mit vielen Akteuren im Landkreis Miltenberg viele wichtige Projekte angestoßen, um die Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg zu schützen. Nur auszugsweise möchte ich darauf verweisen, dass wir annähernd 5000 Quadratmeter Flächen rund um unsere Liegenschaften wie Ämtergebäude und Schulen in blühende Landschaften verwandelt haben. Dazu haben wir seit 2015 große Landschafts- und Artenschutzprojekte mit dem Landschaftspflegeverband Miltenberg entwickelt, dessen Vorsitzender ich bin. So haben wir bereits in den vergangenen Jahren Biotop-Verbünde geschaffen, die nun im Entwurf des "Versöhnungsgesetzes" des Bayerischen Landtags in Ergänzung zum Volksbegehren "Rettet die Bienen" gefordert werden.

Im Mai 2019 haben wir in einem gemeinsamen Projekt mit den Imkern am Landratsamt Miltenberg eine neue Heimat für 80.000 Bienen geschaffen! Bienen haben für unser Ökosystem große Bedeutung: Zum einen sammeln sie Nektar und Pollen für ihre Nahrung und als Grundlage für die Honigerzeugung, aber sie spielen auch bei der Bestäubung vieler Nutzpflanzen eine entscheidende Rolle. Auf dem Gelände des Miltenberger Landratsamts haben zwei Bienenvölker des Imker-Ehepaars Neuberger eine neue Heimat.

Bienenstöcke am Miltenberger Grauberg


Daniel und Lena Neuberger, die die Altstadt-Imkerei Miltenberg betreiben und von Daniels Vater Wolfgang unterstützt werden, nennen elf Bienenvölker ihr Eigen. Ihre Bienenstöcke stehen am Miltenberger Grauberg. Dort ist das Nahrungsangebot durch den nahen Wald zwar gut, das Kleinklima in der Altstadt hinter den Häusern am Fuß des Bergs ist bei der Überwinterung und der Frühentwicklung der Völker aber nicht optimal. Auf der Suche nach einem alternativen Standort half der Kreisvorsitzende der Imker, Matthias Meidel, mit dem ich als Landrat in einem gute Austausch stehe, ob der Landkreis nicht eine Fläche für zwei Bienenkästen bereitstellen konnte. Für mich keine Frage, denn die Ansiedlung von zwei Bienenvölkern passt wunderbar zur mit Blühstauden umgestalteten Fläche am Landratsamt Miltenberg. Auch dank der vielen Kleingärten hinter der Behörde und dem nahen Wald können die Bienen nun bis in den Spätsommer hinein ausreichend Nahrungsquellen finden. Die sonnige Lage des Standorts dürfte den Bienen ebenso gut gefallen, glaubt Daniel Neuberger.




Dank Unterstützung durch Kreisbaumeister Andreas Wosnik und mit tatkräftiger Hilfe der Gärtnerkolonne des Landkreises unter Leitung von Gabriel Abt wurde binnen kurzer Zeit der Untergrund vorbereitet, so dass die Völker – je eines aus Faulbach und Miltenberg – an einem  Samstagmorgen Ende April umgesiedelt werden konnten. Wenn alles gut läuft, rechnet Daniel Neuberger im ersten Jahr mit einem Ertrag von bis zu 40 Kilogramm Honig pro Bienenstock – eine stolze Leistung für die bis zu 40.000 Bienen pro Volk. Er wartet nun gespannt auf den ersten Jahrgang des „Landkreishonigs“.

Die Imker suchen übrigens ständig Imkernachwuchs. Wer Interesse hat, kann an einem Schnupperkurs teilnehmen. Dabei erstellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bienenvolk und begleiten es über zwei Jahre bis zum Wirtschaftsvolk. Anmeldungen sind per Mail (mail@altstadtimkerei.de) und Telefon (09378 556) möglich.

Das ist nur eines von vielen positiven Beispielen, wie wir gemeinsam etwas für die Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg tun können - denn es geht zum einen nicht nur um die Bienen, sondern um die Vielfalt der Insekten, zum anderen stehen wir alle gemeinsam in der Verantwortung. Beim "Runden Tisch für die Artenvielfalt im Landkreis Miltenberg" unter meiner Leitung haben wir Anfang Mai noch viele spannende Ideen gefunden, die wir alle, Landwirtschaft, Imker, Naturschützer oder einfach engagierte Bürgerinnen und Bürger umsetzen können.



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