Montag, 28. November 2022

Schulbauprogramm 2: Erlenbacher HSG top-saniert der Schulfamilie übergeben




HSG Erlenbach ein Lernort für bunte und vielfältige Bildung

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ein weitreichender Beschluss wurde im Herbst 2014 durch den Kreistag gefasst: Die Generalsanierung des Erlenbacher Hermann-Staudinger-Gymnasiums (HSG), sollte angepackt werden, und zwar parallel zur laufenden Generalsanierung der Main-Limes-Realschule in Obernburg und zur ebenfalls anstehenden Generalsanierung des Miltenberger Johannes-Butzbach-Gymnasiums.

 

2015 wurde die umfassende Generalsanierung begonnen und im Herbst 2020 eigentlich beendet. Aber erst am vergangenen Freitag, 25. November, wurde der Schule ihr in neuem Glanz erstrahlendes Gebäude feierlich übergeben. Mit einem bunten, von der Schulfamilie gestalteten Programm im Gymnasium und einer anschließenden Sportgala in der Frankenhalle feierte die Schule mit vielen Gästen dieses erfreuliche Ereignis.

 

Der Landkreis ließ sich das Schulbauprogramm II, in dessen Rahmen die Generalsanierung über die Bühne ging, viel Geld kosten. Aus den prognostizierten 17,5 Millionen Euro sind am Ende 22,5 Millionen Euro geworden. Zum Teil ist dies unliebsamen Überraschungen im Bestand geschuldet (in der Vergangenheit wurde unter anderem an unerwarteten Stellen am Beton gespart!), notwendigen Änderungen während des Baus, manchen zu knappen Ansätzen der Planer und – insgesamt keine unerwartete Entwicklung aufgrund einer Steigerung der Baukosten um 18 Prozent.

Mein Dank gilt allen am Bau Beteiligten – über 75 Firmen!, die ein sehr gutes Werk geschaffen haben, das auch Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt habe. Das sanierte Schulgebäude erreicht etwa beim Energiebedarf Passivhaus-Standard. Dass die Sanierung möglich wurde, sei dem Kreistag zu verdanken, der Ja zur Generalsanierung gesagt habe. Aber auch dem Freistaat Bayern galt mein Dank, denn der habe rund 43 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst. In Kreisbaumeister Andreas Wosnik und Projektleiter Claudius Deboy haben wir im Kreisbauamt exzellentes Personal, die diese anspruchsvolle Aufgabe im Miteinander mit den vielen Akteuren gut bewältigt haben.

 

Die reinen Baukosten hätten für den Landkreis 19 Millionen Euro betragen, dazu seien die Planungs- und Nebenkosten von rund 3,5 Millionen Euro gekommen. Dafür habe man ein Raumprogramm mit 100 Räumen und einer Geschossfläche von 13.620 Quadratmeter umgesetzt, ging der Landrat in die Details. Pro Quadratmeter seien das 1.659 Euro – ein Wert, der für den effektiven Umgang mit den finanziellen Ressourcen stehe. Für mich steht auch fest, dass ein generalsaniertes Gebäude in Hinsicht auf die Nachhaltigkeit immer die bessere Alternative zu einem Neubau sei.

 

Ministerialbeauftragte Monika Zeyer-Müller zeigte sich ebenfalls sehr angetan vom „neuen“ HSG – nichts mehr sei zu spüren vom tristen, grauen Gebäude der Vergangenheit. Aufgrund des großen Zuspruchs der Schülerinnen und Schüler habe sich die Schülerzahl nach der erstmaligen Einweihung des Gebäudes binnen fünf Jahren verdreifacht, so dass die Schule im Laufe der Jahre immer wieder erweitert worden sei. Die Ergebnisse der Generalsanierung erfreute Zeyer-Müller, denn schon die Fassade gebe zu erkennen, „dass das HSG kein Ort für Unterricht aus grauer Vorzeit ist, sondern für Bildung so bunt und vielfältig wie das Leben selbst steht.“ In Sachen technischer Ausstattung zeige sich das HSG ebenfalls von seiner besten Seite, auch das lichtdurchflutete Atrium gefiel ihr als Ort der Ruhe. Sie dankte der gesamten Schulfamilie für die zuverlässige Aufrechterhaltung des Schulbetriebs während der fünf Jahren dauernden Generalsanierung mit damit einhergehenden massiven Einschränkungen.

 

                    

Schulleiterin Christine Büttner hatte ihren Worten zufolge schon das Schlimmste befürchtet, als sie ihre Erinnerungen an die zehn Jahre andauernden Bauarbeiten im Schulzentrum Elsenfeld Revue passieren ließ, wo sie gearbeitet hatte. Das aber habe sich gottseidank in Erlenbach nicht bewahrheitet, sagte sie. In über 100 Bausitzungen habe man immer gut miteinander kommunizieren und Lösungswege finden können, blickte sie zurück und freute sich über eine „außerordentlich gelungene Sanierung.“

 

In einem Film wurde den Gästen gezeigt, wie schön die neuen Räume des HSG geworden sind, wie gut die Ausstattung ist und wie wohl sich die Schulfamilie darin fühlt. Bürgermeister Michael Berninger überbrachte Glückwünsche der Stadt Erlenbach zur gelungenen Sanierung. Dass Erlenbach im Jahr 1968 Standort eines Gymnasiums geworden sei, sei zum einen der damals „überbordenden Finanzkraft“ der Stadt Erlenbach zu verdanken, in erster Linie aber dem damaligen Bürgermeister und heutigen Altbürgermeister Alois Kirchgäßner. Berninger überreichte der Schulleiterin ein über zwei Kilogramm schweres Buch mit der Geschichte Erlenbachs – natürlich einschließlich der Historie des HSG. Autor Dietmar Andre habe das Werk der Stadt noch kurz vor seinem Tod übergeben, erinnerte Berninger an den verdienten Pädagogen, Kommunalpolitiker und Buchautor.

Umrahmt wurde der Abend von zahlreichen Schülerinnen und Schülern: Die Bigband unter Leitung von Jan Steger eröffnete den Abend mit „Down By The Riverside“, die englische Theatergruppe unter Leitung von Karin Lange zeigte ein szenisches Brainstorming „All equal“, die zwei deutschen Meister im Speed-Stacking, Salome Abb und Marlene Zander, zeigten, wie schnell und präzise sie Becher stapeln können. Mit dem „Prélude Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier – bekannt vor allem als Erkennungsmelodie der Eurovision –, beendete das Instrumentalensemble unter Leitung von Monika Lingner die äußerst unterhaltsame und kurzweilige Übergabefeier.

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