Famulaturprogramm Summer School 2022 erfolgreich – Zahlreiche Medizinstudierende im Landkreis Miltenberg
Im Rahmen des Famulaturprogramms hat
über die Gesundheitsregion plus MIL in dieser Woche ein Austauschtreffen mit
Studierenden des vom Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege
(StMGP) geförderten Projekts “Beste Landpartie Allgemeinmedizin” (BeLA, go.uniwue.de/bela) stattgefunden. Das Programm soll die Brücke zwischen Medizinausbildung und Hausarztpraxis schlagen und Medizinstudierenden einen
Einblick in das Fach Allgemeinmedizin sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen
in den entsprechenden Regionen ermöglichen. Ziel ist es, die Studierenden im
Anschluss an Studium und Facharztausbildung für eine Niederlassung oder
angestellte Tätigkeit in einer ländlichen Hausarztpraxis zu gewinnen. Koordiniert
wird das Programm in Unterfranken durch das Institut für Allgemeinmedizin am
Uniklinikum Würzburg. „Dies ist ein wichtiger Baustein für die hausärztliche
Versorgung des Landkreises Miltenberg, denn nur mit dem Engagement aller
Akteure gelingt uns der Generationenwechsel bei unseren Hausärztinnen und Hausärzten“,
betont Landrat Jens Marco Scherf die Bedeutung des Werbens um
Medizinstudierende.
Hierfür ist die zuständige Be-La-Projektkoordinatorin Frau Pamina Hagen am vergangenen Mittwoch in Begleitung von sechs Studierenden aus Würzburg angereist. Unter anderem stammen sie aus den Regionen Wertheim und Kitzingen und haben große Interesse im Anschluss an Studium und Weiterbildung als Allgemeinmediziner:in tätig zu sein. Laut einzelnen Aussagen der Studierenden hat sich der Wunsch für eine künftige Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt nach einer Famulatur – ein Praktikum, das Studierende der Medizin oder Pharmazie im Rahmen ihrer Ausbildung ableisten müssen - noch verstärkt oder gar erst entwickelt. Gerade derartige Äußerungen zeigen, wie wichtig die praktischen Erfahrungen und ersten Berührungspunkte zur Allgemeinmedizin bereits während des Studiums sind. Insgesamt müssen von den Medizinstudierenden vier Famulaturen im Umfang von jeweils 30 Tagen geleistet werden: zwei in der stationären und jeweils eines in der ambulanten sowie der hausärztlichen Patientenversorgung. Positive Eindrücke und überzeugende Lebensgeschichten erfahrener Ärzte/ Ausbilder können während dieser Zeit eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Wahl der Fachrichtung Ihrer Auszubildenden einnehmen.
Durch die Teilnahme an einem der diesjährigen Programmnachmittage der Summer School im Landkreis Miltenberg haben die angehenden Ärzt*innen ebenfalls die Möglichkeit erste Kontakte zu niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Raum Miltenberg zu knüpfen, sich mit den am Famulaturprogramm teilnehmenden Studentinnen und Studenten auszutauschen und die Region sowie deren Ausbildungsmöglichkeiten kennen zu lernen.
Zu Beginn stand am besagten Tag ein Besuch in der Praxis Dr. Kriegbaum in Kleinheubach auf dem Programm. Dr. Gunther Kriegbaum gab allen Teilnehmenden eine Führung durch die seit 2015 bestehende Gemeinschaftspraxis und nahm sich Zeit für Fragen, Austausch und ein persönliches Kennenlernen. Er berichtete authentisch und realitätsnah von seinem Praxisalltag und stellte weiterhin auch den im Rahmen der Gesundheitsregion plus MIL gegründeten Weiterbildungsverbund für Allgemeinmedizin vor. Als einer der Ansprechpartner für den Weiterbildungsverbund berichtet Kriegbaum davon, dass Medizinstudierende während des Studiums hier bei uns im Landkreis die Möglichkeit haben ihre praktischen Ausbildungen sowie die anschließende Facharztweiterbildung zu absolvieren und sich später als Hausärztin oder Hausarzt im Landkreis Miltenberg niederzulassen.
Auch Landrat Jens Marco Scherf war es ein großes Anliegen, die Studierenden des BeLA Programms zusätzlich zu den aktuell im Landkreis tätigen Famulantinen und Famulanten zu begrüßen, weshalb er ebenfalls am Austauschtreffen teilnahm und weitere Vorzüge des Landkreises Miltenberg wie die Nähe zu Frankfurt, die gute Infrastruktur und die hohe Lebensqualität und Möglichkeiten für angehende Hausärztinnen und Hausärzte aufzeigte. Auch die Familienfreundlichkeit, die guten Vernetzungsstrukturen im Gesundheitswesen und die Schönheit der Natur mit den vielfältigen Freizeitangeboten stellte er in den Vordergrund.
Von der besagten schönen Region durften die jungen Frauen und Männer sich im Anschluss an den Praxisbesuch, bei einem Schnuppergolfkurs ein eigenes Bild verschaffen. Den Abschluss des Tages bildete ein anschließendes gemeinsames Abendessen, zu dem ebenfalls alle am Programm beteiligten Ärztinnen und Ärzte für Austausch und Vernetzung eingeladen wurden.
Als Resümee des Programmnachmittags ging hervor, dass Programme wie BeLA und die Summer School im Landkreis Miltenberg gute Ansätze darstellen, um die Vernetzung zwischen Hausärztinnen und Hausärzten auf dem Land mit angehenden Medizinerinnen und Medizinern zu fördern. Die Investition in Ausbildung und vor allem die praktischen Erfahrungen sind von enormer Bedeutung für die Nachwuchsfindung auf dem Land. Aus diesem Grund sollen auch zukünftig weitere gemeinsame Aktionen von Gesundheitsregionplus und BeLA bei uns im Landkreis Miltenberg stattfinden, um Medizinstudierende mit Interesse für die Allgemeinmedizin für unsere Region gewinnen zu können!
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