Dienstag, 15. März 2022

Ukrainehilfe: Erste geflohene Menschen aus dem Ankerzentrum im Landkreis Miltenberg angekommen



Liebe Bürgerinnen und Bürger,

am Montagnachmittag sind die die ersten über das unterfränkische Ankerzentrum in Geldersheim (Landkreis Schweinfurt) verteilten 43 ukrainischen Flüchtlinge im Landkreis Miltenberg angekommen. Um halb vier nachmittags, als ich noch die Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur & Soziales leitete, wurden die geflüchteten Menschen, fast ausschließlich Frauen und Kinder, im Impfzentrum des Landkreises in Miltenberg von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Roten Kreuzes empfangen.

Die Geflüchteten wurden mit Unterstützung durch Dolmetscher registriert, ein Arzt führte mit ihnen Gespräche über ihren Gesundheitszustand (etwa über Medikamente, Allergien), zudem wurde jedem Flüchtling ein obligatorischer PCR-Test abgenommen. Der komplette Impfstatus wurde abgefragt und jeder, der wollte, konnte sich auch impfen lassen. Ebenso erfolgte eine amtliche Registrierung durch Mitarbeiter*innen des Sozialamts. Laut Auskunft des Teamleiters des Impfzentrums, Alexander Kremer, waren die BRK-Gemeinschaften Miltenberg und Großheubach sowie die SEG Verpflegung aus Mömlingen im Einsatz.

                            

Anschließend wurden die Geflüchteten mit Bussen des BRK in die Notunterkünfte des Landkreises in das gemeindliche Gemeinschaftshaus Großheubach und das AWO-Jugendhaus Klotzenhof gebracht,

Gemeinsam mit Großheubachs Bürgermeister Gernot Winter informierte ich mich direkt nach der Sitzung zunächst im Impfzentrum und anschließend im Gemeinschaftshaus, wo die Flüchtlinge von zahlreichen Ehrenamtlichen in Empfang genommen wurden und ihre Quartiere zugewiesen bekamen. Am Impfzentrum konnte ich noch einen Scheck aus Händen des Bürgermeisters von Leidersbach, Michael Schüßler, für die Ukrainehilfe an das Rote Kreuz entgegennehmen. Danke an die hilfsbereite Bevölkerung in Leidersbach!

Dank des enormen ehrenamtlichen Einsatzes – BRK, Freiwillige Feuerwehr und viele Bürger*innen - war es möglich gewesen, das Gemeinschaftshaus in eine Notunterkunft zu verwandeln. Abgetrennte Bereiche mit Vorhängen zum Gang hin ermöglichen etwas Privatsphäre, dank eines Stromanschlusses können die dem Krieg Entkommenen ihre Handys aufladen. Die Abteile bieten Platz für zwei bis vier Personen, teilweise stehen auch Kinderbetten darin. Die Ehrenamtlichen sorgen in einem Zelt für die Verpflegung, für die Entgegennahme und Lagerung von Spenden, ein Team verwaltet das Lager mit Drogerieartikeln (Windeln, Duschzeug, Bettwäsche...) und kümmert sich um viele weitere anfallende Aufgaben. Mit viel Liebe wurde im Keller des Gemeinschaftshauses ein großer Spielbereich für Kinder eingerichtet. Hier sollen die Kleinen beim Spielen versuchen, sich vom großen Leid abzulenken und wieder Halt gewinnen.

Im Gemeinschaftshaus Großheubach sowie im AWO-Jugendhaus Klotzenhof sollen die Geflüchteten nun erst einmal zur Ruhe kommen, in den folgenden Tagen sollen sie langfristig nutzbare Wohnungen beziehen. In Kürze wird auch die Notunterkunft in Collenberg bezogen. Ziel ist es, alle Geflüchteten so schnell wie möglich in Unterkünfte zu transferieren.
Deshalb werden weiterhin sowohl kurzfristig verfügbare Wohnungen, Wohnhäuser als auch größere Objekte sowie Hotels und Beherbergungsbetriebe zur Unterbringung von Flüchtlingen gesucht. Auskünfte hierzu erteilt das Sozialamt, Sachbereich 232, Landratsamt Miltenberg, E-Mail:
unterkunft@lra-mil.de.
Mir ist es wirklich von Herzen ein großes Anliegen, allen Hilfsorganisationen und den unzähligen Ehrenamtlichen in der Bevölkerung zu danken, deren überragendes Engagement diese Hilfe überhaupt erst möglich macht. Jede und jeder einzelne steht für Menschlichkeit und Solidarität und gegen diesen Krieg. Mit ihrem von Menschlichkeit und Fürsorge geprägten Engagement bestätigen die Menschen die jüngst von unserem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier an den russischen Despoten gerichteten Worte: Unterschätzen Sie nicht die Kraft der Demokratie, sie wird von unseren Bürgerinnen und Bürgern getragen!

Wie viele Flüchtlinge dem Landkreis Miltenberg zugewiesen werden, kann der Landrat zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht exakt sagen, da die Lage sich ständig ändert und die Registrierung der privat Angekommenen über die Einwohnermeldeämter läuft. Eine Größenordnung von mindestens 300 Menschen, die aus der Ukraine im Landkreis Miltenberg eine Zuflucht gefunden haben, ist für Montagabend realistisch.

Nach wie vor erhalten Interessiere und Hilfewillige alle Informationen rund um die Aufnahme und Hilfe für die Geflüchteten im Internet auf einer Sonderseite „Der Landkreis Miltenberg hilft“ unter www.landkreis-miltenberg.de sowie über das Servicetelefon des Landkreises Miltenberg unter 09371/501-199.


                               



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