Mittwoch, 1. Februar 2023

Schulbauprogramm 2 & 3: Übergabe des JBG Miltenberg macht den Rücken frei für sportliche & berufliche Bildung!




Liebe Bürgerinnen und Bürger,

sieben Jahre hat die Generalsanierung des Miltenberger Johannes-Butzbach-Gymnasiums (JBG) gedauert, nun konnte der Landkreis Miltenberg der Schulfamilie am Mittwoch, 18. Januar, ein Gebäude übergeben, in dem das Lernen unter besten Bedingungen möglich ist und das fast komplett mit erneuerbaren Energien versorgt wird. 


Alle Akteure haben an einem Strang gezogen!

In der Aula verglich ich aufgrund der für eine Schule „unbekannten Welten einer Generalsanierung mit vielen ungeahnten Herausforderungen“ das Gymnasium mit einem alten Raumschiff, das seit 2014 im Reparaturdock lag. Die „Schutzschilde“ „unserer Enterprise“ gegen die Unbilden des Klimas mussten erneuert werden (Fassade), die Kommandozentrale (Verwaltung) war zu klein, die Räume für die Besatzung (Klassenräume) mussten erneuert werden, die Schotts (Fenster) waren undicht, die Zentrale (Aula, Bibliothek) war stark überarbeitungsbedürftig. Dank der Bord-Ingenieure vom Büro Wolf-Architekten, vom Büro Wohlfromm, vom Büro Pfister und vom Büro Balck und Partner und den über 130 Reparaturteams (Firmen) ist die Mission gelungen. Zwar gibt es für einige Teile der Leittechnik noch Lieferschwierigkeiten, dennoch ist das Schiff JBG nun in gutem Zustand.


Nachhaltig – kostengünstige und ressourcenschonende Generalsanierung!

20 Millionen Euro waren für die Generalsanierung aufgewendet worden, und ich bin stolz, dass der Nachhaltigkeitsgedanke umgesetzt worden ist. 2000 Euro pro Quadratmeter hat die Generalsanierung gekostet – nur halb so teuer wie der Bau eines neuen Schiffs (Schule). „Generalsanieren reduziert nicht nur die finanziellen Belastungen, sondern senkt auch den CO2-Ausstoß und schont umfassend die natürlichen Ressourcen“, fasste der Landrat zusammen. Möglich sei dies nur gewesen, weil Kreistag und Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr den Weg frei gemacht hätten. Zudem hat der „Hohe Rat der intergalaktischen Regierung“ (Freistaat Bayern) 43 Prozent der anrechenbaren Kosten getragen. Neben den Ingenieuren und den Firmen haben auch „Scotty“ in Person von Hausmeister Frederik Kohl stets alles im Griff gehabt und die Firmen gesteuert.

Der noch fehlenden sichtbaren Schriftzug und eine Beflaggung würden gemäß den Wünschen von Commander Ansgar Stich (Schulleiter) noch folgen, ebenso die Sanierung der beiden Sportdecks (Doppelsporthalle). Sachbearbeiter Ruthard Bretzigheimer, der das Projekt sieben Jahre lang begleitete, gehe nach getaner Arbeit in den Ruhestand, sein Nachfolger werde die restlichen Arbeiten begleiten. Der Dank des Flottenkommandanten (Landrat) galt allen am Bau Beteiligten und er schloss mit den Worten „Möge die Weisheit, Bildung und der Wille zum weltumfassenden Frieden immer mit Euch sein!“ Als sichtbares Zeichen des Abschlusses der Generalsanierung übergaben der Landrat sowie die Chefingenieure Klaus Wolf und Ralf Kolb dem Schulleiter einen signierten Ziegel.

Da die Ministerialbeauftragte der Regierung von Unterfranken, Monika Zeyer-Müller, es wegen der schwierigen Verkehrsverhältnisse nicht nach Miltenberg geschafft hatte, verlas Ansgar Stich ihr Glückwunschschreiben zur Sanierung. „Bildung braucht Räume“, schrieb die Oberstudiendirektorin. Das Gymnasium, 1701 als Franziskanergymnasium gegründet, habe im Lauf der Jahrhunderte oft seinen Standort gewechselt, ehe 1968 der Betrieb am jetzigen Standort aufgenommen werden konnte. Mehrere Erweiterungen seien gefolgt, ehe nun die erfolgreiche Generalsanierung mit einem „wegweisenden Energiekonzept“ umgesetzt worden sei. Das JBG sei eine hervorragend ausgestattete Schule, in die man gerne zum Lernen komme, so Zeyer-Müller.

Schulleiter Ansgar Stich konstatierte, dass der Landkreis „richtig viel Geld“ in die Arbeiten gesteckt habe. Das Geld sei gut angelegt, befand er, denn „alle Schulen zahlen auch etwas zurück.“ Solche Investitionen trügen Zinsen, denn Bildung sei eine der wichtigsten Ressourcen. Während Corona habe man erfahren, dass Bildung auch einen Ort des Zusammenkommens brauche, so Stich. Im JBG herrschten nun beste Voraussetzungen für Bildung, konstatierte er und bat den Landkreis, die letzten Mängel noch zu beseitigen.

Für Miltenbergs Bürgermeister Bernd Kahlert „muss die Lernumgebung stimmen.“ Im JBG passten die Voraussetzungen für gutes Lernen auf jeden Fall, sagte Kahlert und bezeichnete das neue JBG als „funktionsgerecht mit Atmosphäre.“ Die Vertreterin des Elternbeirats, Angelika Bick, freute sich über die Generalsanierung und hob augenzwinkernd die hervorragenden Toiletten hervor. Auch die Eltern hätten mit diversen Spendenaktionen einen – etwa mit der Anschaffung eines sehr gut genutzten Trinkbrunnens.

Viel Spaß bereitete den rund 150 Gästen das Spiel „Schlag den Hausherren“. Hier sollte sich herausstellen, wer der wahre Herrscher über das Gebäude ist – der Schulleiter oder der Landrat. Die Schülersprecher Marc Ulrich, Merle Wolz und Svenja Zipprich moderierten das unterhaltsame Spiel, bei dem Stich und Scherf Fragen zur Generalsanierung beantworten mussten. Am Ende siegte der „wahre Hausherr“ Ansgar Stich knapp. Ihm zu Ehren wird nun ein Raum zur Aufbewahrung des Toilettenpapiers als „Ansgar-Stich-Raum“ benannt. Die drei Schüler*innen freuten sich zudem, dass die Baustelle nun endlich vorüber sei, sei es doch ein schwere Zeit gewesen, in denen Baustellenlärm so manche Schriftarbeit beeinträchtigt habe. Gelobt wurde die eifrig genutzte Bibliothek.
Wie sehr sich die Schule in der Pflicht sieht, nachhaltig zu agieren und Ressourcen zu schonen, zeigte sich daran, dass das JBG „Klimaschule“ werden will. Lehrer Ekkehart Schaefer und Schüler Simon Rein stellten die Handlungsfelder vor, in denen man aktiv werden will: Abfall, Einkauf, Ernährung, Kommunikation und Vernetzung, Kompensation, Mobilität, Strom und Wärme. Ziel sei es, klimaneutrale Schule zu werden, so Simon Rein. Man werde an einem Klimaschutzplan mit acht Handlungsfeldern arbeiten, damit es für eine Auszeichnung im Gold-Standard reicht.

Umrahmt wurde die Feier mit mehreren Vorträgen von Schülerinnen und Schülern. Paula Bestahovsky trug das Essay „Millie und das Schulgespenst“ vor, in dem sie die Einschränkungen während der Bauzeit mit den Errungenschaften der generalsanierten Schule verglich und zu einem rundweg positiven Schluss kam, Lina Eckert und Marie-Luise Schell spielten ein Klarinetten-Duo, Anastasija Chevalier und Adrian Dederer brillierten am Klavier, das Duo Therese Schmid (Violine) und Marie Schmid (Klavier) trug ein Stück von Niccolò Paganini vor.


Rücken frei für das Schulbauprogramm 3 – berufliche und sportliche Bildung!

Ich bin dem Kreistag dankbar, dass er mutig das Schulbauprogramm 3 mit drei Großprojekten ambitioniert ermöglicht hat: Main-Limes-Realschule Obernburg, Hermann-Steudinger-Gymnasium Erlenbach und das Miltenberger JBG; dazu kam noch der Hochschul-Campus in Miltenberg: Nur dank der nicht immer unumstrittenen Kompaktheit des Schulbauprogramms 2 haben wir nun den Rücken frei für das Schulbauprogramm 3!

Drei Großprojekte sind erledigt und die Schulden sind auf einem historischen Tiefststand – damit haben wir die Kräfte für den Bau und die Sanierung wichtiger Schulsportstätten – und für UNSERE BERUFSSCHULE Miltenberg-Obernburg!


Montag, 16. Januar 2023

Mobilität im Landkreis Miltenberg: Deutlich mehr LKW können von der Straße auf die Schiene verlagert werden







Liebe Bürgerinnen und Bürger,

warum veranlasst der Landkreis Miltenberg eine Machbarkeitsstudie zum Thema Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene?

 

Grund 1: Ohne klimaschonendere Mobilität erreichen wir unsere Ziele in Klimaschutz und Energiewende nicht!


Grund 2: Zahlreiche Unternehmen im Landkreis Miltenberg setzen bereits jetzt auf die Schiene und wollen gemeinsam mit anderen Unternehmen mehr Güter auf die Schiene verlagern.


Grund 3: Mehr Güterverkehr auf der Schiene braucht eine bessere Infrastruktur. Spätestens seit der Taktverdichtung im Personenverkehr im Dezember 2019 sind die eingleisigen Strecken zwischen Aschaffenburg nach Miltenberg / Amorbach / Wertheim stark ausgelastet.


Was mit zur Studie gehört: Die Einbeziehung der interessierten Bevölkerung mit einer dreistündigen Ideenschmiede. „Anstrengend, aber kreativ und sehr informativ“ – dieses zufriedene Fazit hat unser Kreisbaumeister Andreas Wosnik am Ende der Ideenschmiede im Industriecenter Obernburg (ICO) zur erfolgten Beteiligung gezogen. Hier tauschten sich Vertreter:innen von Landratsamt, Kommunen, Unternehmen, Verbänden und interessierte Bürger:innen aus.



Zusammengefasst: Dank mehrerer interessierter Unternehmen gibt es erhebliches Potenzial für mehr Güterverkehr auf der Schiene. Ohne dieses Engagement hätten wir diese Studie nicht beauftragt. Ich halte dies für en ganz starkes Signal für den Industrielandkreis Miltenberg und seine engagierten Unternehmen. Entscheidend ist die vom Freistaat Bayern in Planung befindliche Elektrifizierung und der Ausbau der Maintalbahn. Diese ermöglicht den traktionsfreien Verkehr und ist angesichts der Auslastung auf der Strecke für Personen- und Güterverkehr die wirtschaftlich beste Variante. Diese wird derzeit im Rahmen des Ausbaus der Maintalbahn geplant.

 

Nicht nur Unternehmen, sondern auch Bevölkerung beteiligt

Als Landkreis Miltenberg wollten wir nicht nur die Unternehmen beteiligen, sondern auch auf das Wissen in der Bevölkerung zurückgreifen. Deshalb fand Mitte Januar eine mehrstündige Ideenschmiede statt. Danach muss ich klar sagen: Ich danke für die zahlreichen Ideen und das große Engagement – alles fließt in die weitere Arbeit ein.

 

„Anstrengend, aber kreativ und sehr informativ“ – dieses zufriedene Fazit hat auch unser Kreisbaumeister Andreas Wosnik am Ende der Ideenschmiede „Mehr Güterverkehr auf die Schiene“ im Industriecenter Obernburg (ICO) gezogen. Hier tauschten sich Vertreter von Landratsamt, Kommunen, Unternehmen, Verbänden und am Thema interessierte Bürgerinnen und Bürger aus. Am Ende war man sich einig: Man sollte das Potenzial des Schienengüterverkehrs heben, dabei aber auch Straße, Wasser sowie Rad- und Fußverkehr nicht vergessen und miteinander verknüpfen.


Machbarkeitsstudie von railistics

 

Als Basis der Diskussion diente eine Machbarkeitsstudie der im Schienenverkehr international renommierten Beraterfirma railistics zum Potenzial des Schienengüterverkehrs im Landkreis Miltenberg mit der Auflistung infrastruktureller, betrieblicher und organisatorischer Maßnahmen, wie mehr Schienengüterverkehr möglich wäre. Die Studie war bereits in den Landkreisgremien vorgestellt worden, auch ist sie auf der Internetseite des Landkreises (www.landkreis-miltenberg.de/Wirtschaft,Bauen-Verkehr/Verkehr/MehrGueteraufdieSchiene.aspx ) einzusehen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es im Landkreis Miltenberg mehrere interessierte Unternehmen gibt und es erhebliches Potenzial für mehr Güterverkehr auf der Schiene gibt. „Ohne dieses Interesse von Firmen wären wir nie auf die Idee gekommen, diese Studie in Auftrag zu geben“, erklärte Landrat Jens Marco Scherf, der die Bemühungen als „ganz starkes Signal“ für den Industrielandkreis Miltenberg bezeichnete.


In Zahlen ausgedrückt, könnte eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene mittelfristig 20.000 Lkw-Fahrten und 386 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, so Thomas Kocholl (railistics). Dafür wären allerdings infrastrukturelle Maßnahmen notwendig, verwies er auf den Ausbau der Gleisinfrastruktur in Form von Puffer-, Service- und Kreuzungsgleisen. Die würden sicherstellen, dass lange Züge zusammengestellt und vorübergehend abgestellt werden können, bevor sie auf die Reise gehen. Es brauche zudem Verladeanlagen, in denen Güter auf Waggons verladen werden. Da die Anlage im Bahnhof Miltenberg ausgelastet sei, könne er sich eine neue Anlage nahe der Kleinheubacher Josera direkt neben der Bahnlinie vorstellen.

Potential für Güterumschlag am ICO der Fa. Mainsite

Als „relativ schnell realisierbar“ sieht das Gutachten von railistics die Errichtung einer solchen Anlage auf dem Gelände des ICO, auch der Bau eines dritten Gleises in Kleinheubach sei kurz- bis mittelfristig möglich. 

Ein Güterumschlagplatz am ICO sei im Masterplan des ICO bereits vorgesehen, ergänzte Andreas Schneider, Leiter der ICO-Standortentwicklung. So soll unter anderem der Schienenanteil deutlich erhöht werden. Es sei geplant, das alte Logistikgebäude abzubauen und auf einem 460 Meter langen Gleis den Warenumschlag zu ermöglichen, so Schneider. „Wir hängen aber nicht nur an der Straße, wir arbeiten auch am Wasserweg“, erklärte Schneider, denn im nördlichen Bereich des ICO sei die Anbindung an den Main möglich. Man spüre zurzeit eine hohe Nachfrage nach Logistikflächen und Logistikdienstleistungen, stellte Schneider fest.

Als weitere langfristige Maßnahmen nannte Kocholl die Beseitigung der Reisenden-Übergänge in Klingenberg und Kleinheubach (Ersatz durch Überführungen) sowie den Bau eines zweiten Gleises in Sulzbach. Entscheidend für den Erfolg sei aber die Elektrifizierung der Maintalbahn, stellte der Fachmann klar. Er wies weiter darauf hin, dass aufgrund des eng getakteten Personenverkehrs zwischen 5 und 21 Uhr keine zusätzlichen Trassen für den Güterverkehr zur Verfügung stünden. Im Hinblick auf organisatorische Maßnahmen schlug Kocholl die Erarbeitung einer Informationsbroschüre vor, aus der die Ansprechpartner für Fragen zum Schienengüterverkehr hervorgehen und Förderprogramme aufgezeigt werden.  Auch brauche es einen Ansprechpartner für Fragen zum Schienengüterverkehr, der beispielsweise Kontakte vermittelt.

Viele Fachbeiträge aus der Bevölkerung in der Ideenschmiede

In der Diskussion wurden mehrere Vorschläge vorgebracht, wie man mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagern könnte. Man müsse auf einem zweigleisigen Ausbau der Maintalbahn zwischen Miltenberg und Aschaffenburg bestehen, so eine Wortmeldung. Wenn in Kleinheubach ein drittes Gleis gebaut wird, dann ein Mittelgleis, damit die Außenbahnsteige dem Personenverkehr zur Verfügung stehen. Vorgeschlagen wurde, eine Umschlaganlage möglichst nahe am ICO zu bauen. Das sei im Masterplan des ICO bereits vorgesehen, ergänzte Andreas Schneider, Leiter der ICO-Standortentwicklung. Es sei geplant, das alte Logistikgebäude abzubauen und auf einem 460 Meter langen Gleis den Warenumschlag zu ermöglichen, so Schneider. „Wir hängen aber nicht nur an der Straße, wir arbeiten auch am Wasserweg“, erklärte Schneider, denn im nördlichen Bereich des ICO sei die Anbindung an den Main möglich. Man spüre zurzeit eine hohe Nachfrage nach Logistikflächen und Logistikdienstleistungen, stellte Schneider fest.

Eine Wortmeldung betraf den Mülltransport in das Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt, der vom Lastwagen auf die Schiene verlagert werden soll. Ein Teilnehmer wünschte sich die Abbildung des Güterverkehrs auch in Richtung Wertheim/Lauda. Die Firmen in dieser Region habe man mehrfach abgefragt, aber es seien keine Rückmeldungen gekommen, antwortete Thomas Kocholl. Interesse am Schienengüterverkehr hätte auf jeden Fall die Firma Roos Vehicle Logistics in Faulbach, erklärte deren Geschäftsführer Maximilian Roos, denn viele Kunden wünschten sich den Schienentransport.

Um nicht noch viele Jahre warten zu müssen, schlug ein Teilnehmer vor, in gewissen Abständen Güterzüge aus dem Landkreis Miltenberg zusammenzustellen und an andere Bestimmungsorte zu schicken. Man könnte etwa die Firmen ansprechen und ihnen anbieten, ihre Container zum ICO zu bringen und dort einen Güterzug zu bilden. Das aber, so die Fachleute, erfordere einen höheren Koordinationsaufwand.

Zum von railistics vorgeschlagenen „Kümmerer“ sagte Andreas Schneider, dass man einen Ansprechpartner benötige, der sich mit Güterverkehr sehr gut auskennt und Interessenten den richtigen Pfad weist. „Die Unternehmen brauchen Hilfestellung“, stellte er fest. Beim ICO-Betreiber Mainsite schaffe man das, indem man mehrere Ansprechpartner aus verschiedenen Bereichen ICO-intern vernetzt. Kreisbaumeister Andreas Wosnik sah auf Nachfrage den Landkreis in der Pflicht, einen solchen Kümmerer zu finanzieren, ihn aber nicht beim Landkreis anzustellen. Die Errichtung von Umschlaganlagen sah er in privater Verantwortung, für die Bahninfrastruktur sei die Deutsche Bahn zuständig.

Intensive Arbeit in der Ideenschmiede

Zahlreiche weitere Wortmeldungen gab es in zwei Diskussionsthemen, die sich mit dem Mobilitätsverhalten der Zukunft, mit dem Konsumverhalten als positivem Beitrag zur Klimaneutralität, dem Lösen der Verkehrs-, Erreichbarkeits- und Mobilitätsprobleme und dem Beitrag der Schiene hierfür befassten. Hier wurde unter anderem gefordert, nicht mehr Straßen zu bauen und die Straße nicht weiter zu priorisieren, sondern mehr Wert auf die Nutzung der bestehenden Infrastruktur zu legen und die Verkehrsarten besser zu verknüpfen. Hoffnung setzt man in die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff für Mobilitätszwecke, auch wenn dies nicht kurzfristig realisierbar ist. Die Schiene werde zum Erfolgsmodell, wenn man sie mit den anderen Verkehrsarten kombiniert, so die Einschätzung mehrerer Diskussionsteilnehmer.


Weiterer Weg: Vernetzung mit Ausbauplänen des Freistaates Bayern

 

Alle gesammelten Beiträge sollen in die weitere Bearbeitung der Studie einfließen, so der Kreisbaumeister. Und bereits beim Neujahrsempfang des Ministerpräsidenten in München konnte ich über die Ergebnisse mit der Geschäftsführerin der bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), Bärbel Fuchs, sprechen. Da Personen- und Güterverkehr auf einer Strecke stattfindet, werden wir nun die Ausbaupläne der BEG mit den Ergebnissen der Güterverkehrsstudie synchronisieren.

 

Es bleibt spannend!

Ihr Jens Marco Scherf

Donnerstag, 5. Januar 2023

Neujahrsansprache 2023



Liebe Bürgerinnen und Bürger,

anbei dokumentiere ich für Sie die Neujahrsansprache, welche der regionale Sender TV Mainfranken am 1. Januar zum neuen Jahr 2023 veröffentlicht hat:

https://www.tvmainfranken.de/mediathek/308544


Liebe Bürgerinnen und Bürger, ein glückliches und gesundes neues Jahr wünsche ich Ihnen und Ihren Familien und lieben Menschen an Ihrer Seite!

Ich hoffe, Sie haben in den Weihnachtstagen Zeit gefunden, um zur  Ruhe zu kommen und das Miteinander zu erleben.

In den Tagen „zwischen den Jahren“ blicken wir zurück: Was hat uns das Jahr gegeben, im beruflichen wie im privaten, welche schönen Momente konnten wir erleben, welche traurigen Momente galt es zu bewältigen, welche Herausforderungen mussten wir bestehen.

Als Landrat des Landkreises Miltenberg hatte ich wie sicher viele von Ihnen gehofft, dass wir nach zwei schweren, von der Pandemie geprägten Jahren wieder ein „normales“ Jahr erleben können – ohne zu wissen, was „normal“ wirklich bedeutet.

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

waren die Jahre 2020 & 2021 von der Pandemie und deren vielfältig negativen Folgen geprägt, traf uns im Februar der Schrecken des russischen Krieges gegen die Ukraine und seine Folgen.


Während die Menschen in der Ukraine um die Existenz ihres Staates und ihr persönliches Überleben bangen und kämpfen, haben wir im Landkreis Miltenberg versucht Hilfe in der Not zu leisten.

Schon am Nachmittag des ersten Kriegstags haben wir im Landratsamt einen Krisenstab zusammengestellt und uns auf die Aufnahme und Versorgung einer großen Anzahl Zuflucht suchender Menschen eingestellt.

Unsere, meine Hoffnung an diesem Tag: Wir können uns auf Sie verlassen, liebe Bürgerinnen und Bürger. In der Not stehen wir zusammen, jede und jeder von uns packt mit an!

Ohne den selbstlosen Einsatz so vieler Menschen im Landkreis wäre es uns nicht gelungen, über 1.500 Menschen aus der Ukraine, darunter so viele Kinder, nicht nur aufzunehmen, sondern Ihnen bei uns ein Gefühl des Willkommens und Geborgenheit zu geben.


Ich danke Ihnen allen, für ihre Solidarität und Mitmenschlichkeit, um den Menschen Schutz und Geborgenheit zu geben.


Dankbar bin ich auch für die vielfältigen Hilfsaktionen, teils über unseren polnischen Partnerlandkreis Legionowo, für die Menschen in der Ukraine, ebenso auch für Ihren Einsatz für Menschen in Not in unserer Mitte, sei es in den Martinsläden und sozialen Anlaufstellen wie unseren Sozialcafes oder sozialen Initiativen.

Dieses Engagement steht beispielhaft für das vielfältige Engagement der Menschen in unserem Landkreis Miltenberg.

In unseren Städten und Gemeinden können wir bewusst wahrnehmen, was in Vereinen, Verbänden und Initiativen durch unsere Menschen in den vergangenen Jahren entwickelt und angeboten wird, sei es im musischen, künstlerischen, sportlichen, gesellschaftlichen Bereich, welch` eindrucksvolle Projekte es gibt, um Natur, Kultur und Heimat zu pflegen und zu erhalten, um unsere Kinder und Jugendlichen vielfältig zu fördern oder wie leistungsfähig die umfangreich vorhandenen Strukturen des örtlichen und überörtlichen Brand- und Katastrophenschutzes sind.

Aber auch die leistungsfähige Struktur vieler familien- und inhabergeführten Unternehmen und Betriebe lebt von der Verantwortungs- und Einsatzbereitschaft der Menschen - hier beeindrucken mit das Durchhaltevermögen und die Gestaltungskraft gerade im vergangenen schweren Jahr - sowohl bei kleinen Betrieben wie zum Beispiel unser Lebensmittelhandwerk, als auch bei großen Unternehmen, welche große Anstrengungen zum Energiesparen unternommen haben und gleichzeitig die Weichen für die Dekarbonisierung der Industrie gestellt haben. Diese Veränderung müssen und werden wir gemeinsam gestalten! 

Dieses Engagement ist nicht nur Grundlage der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität unseres Landkreises, es ist auch das Fundament einer freiheitlichen Demokratie, welche wir seit über 70 Jahren in Deutschland erleben und gestalten können. Nicht umsonst verwies unser erster Bundespräsident Theodor Heuss in seiner Antrittsrede darauf, „dass die Worte Demokratie und Freiheit nicht bloß Worte, sondern lebensgestaltende Werte sind“.


Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, leben Ihre und unsere Werte vielfältig. Angesichts eines halben Jahrhunderts Geschichte des Landkreises Miltenberg steht für mich Ihr Wirken und Ihr Einsatz im Vordergrund.

In diesem Sinne danke ich allen, die durch ihr Engagement den Landkreis Miltenberg in den vergangenen 50 Jahren zu dem gemacht haben, was er ist.

Im vergangenen Jahr ist es uns gelungen, wichtige Projekte für den Landkreis Miltenberg voranzubringen: Im Herbst ging zum Beispiel der Pflegestützpunkt in der Beratungsstelle für pflegende Angehörige an den Start – wir bieten den Menschen über die BSA Beratung aus einer Hand im Landkreis Miltenberg. Gleichzeitig fand bereits zum zehnten Mal das Projekt Zukunft in einer der Gemeinden des Landkreises statt – so beteiligen wir Kinder und Jugendliche an der Entwicklung ihrer Heimat!

Ebenso fanden wir im endlich Zeit für das so wichtige Jubiläum „100 Jahre Berufsschule Miltenberg-Obernburg“. Wir haben gerade im Landkreis Miltenberg der beruflichen Bildung so viel zu verdanken! Gemeinsam sollten wir jeder für sich seinen Beitrag leisten, dass die berufliche Bildung nicht nur in Worten, sondern auch endlich in Taten spür- und sichtbarer Anerkennung und Wertschätzung erhält.

Mit einer Jugendberufsagentur und dem Projekt des Jahrzehnts, der Generalsanierung unserer Berufsschule am Standort Miltenberg, leistet der Landkreis Miltenberg seinen Beitrag für eine starke berufliche Bildung!

Es kommt auf jeden Menschen an, jede und jeder von uns zählt. Lassen Sie mich Ihnen deshalb danken für Ihr Engagement und für Ihren Einsatz, für Ihren Zuspruch und für Ihre Kritik sowie für Ihre Begleitung in diesem Jahr! 

Lassen Sie uns das neue Jahr und seine gewiss nicht geringen Herausforderungen gemeinsam und zuversichtlich angehen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein gutes, ein gesundes neues Jahr mit vielen glücklichen Momenten!


 


 


Donnerstag, 22. Dezember 2022

Kreistag: Weihnachtsansprache und Jahresrückblick 2022


Liebe Bürgerinnen und Bürger,

traditionell hält der Landrat in der Dezember-Sitzung des Kreistags einen kleinen Jahresrückblick. Die Ansprache vom 19.12. lautete wie folgt:


 


Liebe Mitglieder des Kreistags und der Verwaltung,


meine sehr verehrten Damen und Herren!


Ich setze gerne die Tradition fort, am Ende der Dezember-Sitzung einige abschließende und das Jahr würdigende Worte zu sprechen.


Die nächsten Tage, besonders die „zwischen den Jahren“ geben uns hoffentlich die Gelegenheit zurückzublicken: Was hat uns das Jahr gegeben, im beruflichen wie im privaten, welche schönen Momente konnten wir erleben, welche traurigen Momente galt es zu bewältigen, welche Herausforderungen mussten wir bestehen.


Sicher hatten auch einige von Ihnen gehofft, dass wir nach zwei schweren, von der Pandemie geprägten Jahren wieder ein „normales“ Jahr erleben können – aber was ist schon „normal“.


 


„Normal“ ist zumindest, dass wir wieder im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes tagen. So wie im Dezember 2020 und im Dezember 2021 war ich auch in diesem Dezember wieder in der Untermainhalle aktiv, aber eben nicht im Rahmen einer Kreistagssitzung, sondern unter Kindern und Jugendlichen, die dem Sport nachgehen.


Gut, dass wir diese „Normalität“ wieder erleben können.


 


„Normal“ war dieses Jahr aber gewiss nicht, und die vielen Herausforderungen wurden überlagert von dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine seit Februar.


Während die Menschen in der Ukraine um die Existenz ihres Staates und ihr persönliches Überleben bangen und kämpfen, haben wir im Landkreis Miltenberg versucht Hilfe in der Not zu leisten und leisten diese weiter.


Schon am Nachmittag des ersten Kriegstags haben wir im Landratsamt einen Krisenstab zusammengestellt und uns auf die Aufnahme und Versorgung einer großen Anzahl Zuflucht suchender Menschen eingestellt.


Unsere, meine Hoffnung an diesem Tag:


Wir können uns auf die Gemeinden und unsere Bevölkerung verlassen. In der Not stehen wir zusammen, jede und jeder von uns packt mit an!


 


Ohne den selbstlosen Einsatz so vieler Menschen im Landkreis wäre es uns nicht gelungen, über 1.500 Menschen aus der Ukraine, darunter so viele Kinder, nicht nur aufzunehmen, sondern Ihnen bei uns ein Gefühl des Willkommens und Geborgenheit zu geben.


Ich danke Ihnen allen, für ihre Solidarität und Mitmenschlichkeit, um den Menschen Schutz und Geborgenheit zu geben, sei es bei der Aufnahme und Eingliederung der Geflüchteten.


Ich danke auch für die Unterstützung im Rahmen der Notaufnahmen in Großheubach und Collenberg sowie in der Rückfallebene auch Stadtprozelten, Kirchzell und Obernburg. Dank geht auch an die Stadt Klingenberg mit der Vermietung der Alten Schule Röllfeld als potentielle Notaufnahme.


Während im zweiten Halbjahr die Fluchtbewegung aus der Ukraine nachgelassen hat, sorgt die desolate Situation in Afghanistan und Syrien sowie in Teilen Afrikas dafür, dass die Zahl der ankommenden Geflüchteten den Umfang der Jahre 2015 und 2016 erreicht.


Ich danke allen, die aktuell helfen bei der Unterbringung und Versorgung, mit dem Anbieten von Unterkünften, in unseren Kindertagesstätten, Schulen und Hilfskreisen.


Ich habe aber auch, gemeinsam mit meinen Bayerischen Kollegen sowohl über die Brüsseler Erklärung als auch individuell im Gespräch mit den Verantwortlichen in Berlin verdeutlicht, dass unsere Ressourcen endlich sind.


Dankbar bin ich auch für die vielfältigen Hilfsaktionen, teils über unseren polnischen Partnerlandkreis Legionowo, für die Menschen in der Ukraine. Erst am Mittwoch vergangener Woche hat wieder ein Hilfskonvoi den Landkreis Richtung Ukraine verlassen. Danke an unseren Kreistagskollegen Boris Großkinky, der hier einen enormen persönlichen Einsatz zeigt und Klaus-Peter Albert bei seinem selbstlosen Engagement in der Ukraine gemeinsam mit vielen Menschen aus dem Landkreis Miltenberg unterstützt.


Mein Dank geht ebenso an den Einsatz für Einsatz für Menschen in Not in unserer Mitte, sei es in unseren Martinsläden und sozialen Anlaufstellen wie unseren Sozialcafes. Mit dem Versand der Weihnachtskarten unterstützen wir in diesem Jahr diese so wichtigen Einrichtungen in der Mitte unseres Landkreises.


Dieses Engagement steht beispielhaft für das vielfältige Engagement der Menschen in unserem Landkreis Miltenberg, welches in Vereinen, Verbänden und Initiativen durch unsere Menschen geleistet wird.


Die Bewältigung des schneebedingten Black-Out am 8./9. April diesen Jahres wäre ohne dieses Engagement ebenso wenig möglich wie die umfassende Blackout-Vorsorge.


Als Landkreis und Kreistag ist es uns im vergangenen Jahr gelungen, wichtige Projekte für den Landkreis Miltenberg voranzubringen:


  • Im Sommer fand bereits zum dritten Mal durch die Gesundheitsregion plus die Summer School statt zur Anwerbung junger Hausärzt:innen und anderthalb kinderärztliche Sitze wurden zusätzlich besetzt. Gesundheitsminister Holetschek lobt zum Jahresende das Engagement von seit 2015 nun 60 Gesundheitsregionen in Bayern


– wir sind seit Anfang an dabei und werden wohl im kommenden Jahr unser Pflegenetz zur Pflegekonferenz erweitern. Pflege wird ein wichtiges Thema bleiben.


  • Im Herbst ging zum Beispiel der Pflegestützpunkt in der Beratungsstelle für pflegende Angehörige an den Start – wir bieten den Menschen über die BSA Beratung aus einer Hand im Landkreis Miltenberg – Danke an den Bezirk & Erwin Dotzel!
  • Gleichzeitig fand bereits zum zehnten Mal das Projekt Zukunft in einer der Gemeinden des Landkreises statt – so beteiligen wir Kinder und Jugendliche an der Entwicklung ihrer Heimat!
  • Bezüglich der Generationengerechtigkeit ist der Klimaschutz und die Energiewende die wichtigste Aufgabe des Landkreises Miltenberg.


Für die Klimaneutralstellung ist der Landkreis in 2022 eine wichtige Etappe mit der ersten Klimabilanzierung gegangen – denn nur wenn wir unsere CO2-Bilanz kennen, können wir bei der Neutralstellung vorankommen.


In der Praxis gehen wir bereits die wichtigsten Schritte:


    • PV-Anlagen auf den Dächern unserer Liegenschaften
    • Energetische Sanierung unserer Liegenschaften im Rahmen der Schulbauprogramme 2 & 3 – bundesweit werden 2/3 aller Emmissionen der Kommunen durch deren Liegenschaften verursacht – der Landkreis ist zuletzt mit den Generalsanierungen in Obernburg, Miltenberg und Erlenbach entscheidende Schritte gegangen.
    • Wärmewende mit der Umstellung auf den nachhaltigen Energieträger Holz im Landratsamt und in den Schulzentren im Norden sowie dem Nahwärmenetz im Schulzentrum Mil-Nord
    • Nach den Gebäuden kommen dann die Bereiche Beschaffung, Mobilität sowie der Weg zur Arbeit in die Betrachtung.
    • Der schwere Weg der Mobilitätswende wurde ebenfalls angepackt:
      • von der schrittweisen Umsetzung des Radwegekonzepts mit dem ersten landkreiseigenen Radwegebau über
      • die Identifizierung der „Brücken-Projekte“ aus Remosi bis zum
      • Anschluss Wildensteins an den ÖPNV über
      • die Arbeitsgruppe des Landes zum Ausbau der Maintalbahn,
      • dem Gutachten des Landkreis zum Güterverkehr bis hin
      • zur Umsetzung der Maßnahmen auf der Madonnenlandbahn durch die Bahn – auf Grundlage eines Gutachtens der Landkreise Miltenberg und Neckar-Odenwald!
    • Auch beim Ticketing kommen wir, wenn auch schwer voran: Nach dem Erfolg des „Auf-Achse-Ticket“ stehen nun das 365-€-Ticket für Schüler:innen & Azubis sowie das Deutschland-Ticket auf der Umsetzungs-Agenda – ebenso die digitalen Tickets & länderübergreigende Lösungen!
    • Zur Energiewende in ihrer Gesamtheit hat der Kreistag mit seiner Erklärung positiv Stellung genommen.
    • Die globale Verantwortung greift der Landkreis Miltenberg u.a. mit der Klimapartnerschaft mit dem Distrikt Njombe in Tansanie auf.


 


  • Ebenso fanden wir Zeit für das so wichtige Jubiläum „100 Jahre Berufsschule Miltenberg-Obernburg“.


Wir haben gerade im Landkreis Miltenberg der beruflichen Bildung so viel zu verdanken! Berufliche Bildung braucht nicht nur in Worten, sondern auch in Taten spür- und sichtbarer Anerkennung und Wertschätzung erhält – für das klare Signal des umsetzenden Bauausschusses im Dezember bin ich dankbar.


Mit dem Schulbauprogramm 3 und neben den Sporthallen dem Projekt des Jahrzehnts, der Generalsanierung unserer Berufsschule am Standort Miltenberg, leistet der Landkreis Miltenberg seinen Beitrag für eine starke berufliche Bildung und für gute Rahmenbedingungen für den Sportunterricht unserer Kinder!


Gerade in einem Jahrzehnt voller Herausforderungen müssen wir Bewährtes auf den Prüfstand stellen hinsichtlich der notwendigen Anpassung auf sich verändernde Anforderungen;


 


Sei es die Strategie der Tourismusvermarktung, der regionalen Wirtschaftsförderung oder unserer Naturparke bis hin zum hausinternen Leitbild oder unseren Vergabekriterien – wir entwickeln uns weiter.


 


Für den Spessart ist es Ausdruck der Verantwortung für eine positive Weiterentwicklung unserer Gemeinden im Spessart, dass wir das Potential eines Biosphärenreservates eingehend prüfen – ergebnisoffen, aber zielorientiert – ich danke Ihnen für Ihre Beteiligung!


Die Notwendigkeit, Lösungen und Strukturen der Vergangenheit auf den Prüfstand zu stellen, gilt auch für unsere Sparkasse und ihre unerlässliche Funktion für Privat- und Gewerbekund:innen.


Dieses Jahrzehnt ist ein Jahrzehnt der Transformation – Veränderung sind in vielen Bereichen notwendig, sie werden aber nur gelingen, wenn wir diese aktiv gestalten. Dies wird unser aller Aufgabe im kommenden Jahr und im ganzen Jahrzehnt sein!


Es kommt auf jeden Menschen an, jede und jeder von uns zählt.


 


Lassen Sie mich deshalb Ihnen allen danken für Ihr Engagement und für Ihren Einsatz als Mitglied des Kreistags; ebenso danke ich meinen Stellvertretern: Bernd Schötterl, Günther Oettinger und Monika Wolf-Plessmann.


Jede und jeder zählt – das gilt auch für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Es war nun das dritte Jahr in Folge, welches uns in besonderer Weise gefordert hat. Es ist nicht mein Urteil, sondern das von Fachstudien zur Bewältigung der Pandemie:

„In der Pandemie ist es der Verwaltung gelungen arbeitsfähig zu bleiben. Das war jedoch häufig dem besonderen Einsatz der Menschen zu verdanken.“

Dies gilt nicht nur für den Pandemiebereich, sondern für den Blackout im April, für die Vorbereitung auf Erdgasmangellage und Blackout, für die Aufgabe der Flüchtlingsversorgung, für die Umsetzung von Rechtskreiswechsel der Geflüchteten oder Bürgergeld und ab dem 1.1.2023 Wohngeld, die Umsetzungsrichtlinien sind inzwischen da. Dies zeigt: die zusätzlichen und komplexer werdenden Anforderungen reißen nicht ab….

Ich danke meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür und für das Stopfen so vieler krankheitsbedingter „Löcher“ in diesem Jahr. Die Aufgaben werden nicht weniger, aber wir sind gemeinsam gut!

Lassen Sie uns alle miteinander deshalb das neue Jahr und seine gewiss nicht geringen Herausforderungen gemeinsam und zuversichtlich angehen.


Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein gesegnetes und mit der Friedensbotschaft Hoffnung und Kraft gebendes Weihnachtsfest sowie ein gutes, ein gesundes neues Jahr Ihnen und Ihren Lieben mit vielen glücklichen Momenten!

Vielleicht sehen wir uns ja am 3. Januar beim Neujahrskonzert des Landkreises Miltenberg – auch die Kultur braucht uns und wir brauchen die Kultur.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


 


Dienstag, 20. Dezember 2022

Kreistag: Erklärung des Landkreises Miltenberg zur Energiewende und Klimaschutz



Liebe Bürgerinnen und Bürger,

in der Sitzung am 19. Dezember 2022 beschloss der Kreistag Miltenberg folgende Erklärung einstimmig:


Erklärung des Landkreises Miltenberg für einen
verantwortungsvollen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz

Die konsequente Umsetzung der Energiewende in regionaler Hand liegt im Interesse des Landkreises Miltenberg. Diese ist notwendig für die wirkungsvolle und dauerhafte Minderung der Emission von Treibhausgasen und zur Sicherstellung einer sicheren, bezahlbaren und das Klima schützende Energieversorgung von Bevölkerung und Unternehmen. Hierzu müssen alle ihren Beitrag leisten.


Wesentliche Schritte dafür sind

  • die Senkung des Energiebedarfs und des Energieverbrauchs,

     

  • die Steigerung der Energieeffizienz und

     

  • der konsequente Einsatz und Ausbau erneuerbarer Energien.


Klimaschutz kann nur als gemeinsam wahrgenommene Aufgabe unter Einbeziehung aller Akteurinnen und Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung gelingen. Gemeinsames Ziel aller Aktivitäten und Maßnahmen ist die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen, die Steigerung der Effizienz und die Umstellung der Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien.

Erreicht werden kann eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende nicht ohne eine erfolgreiche Verkehrswende im Landkreis Miltenberg, wozu

  • die konsequente Förderung des Radverkehrs durch die Umsetzung und Weiterentwicklung des Radwegekonzeptes des Landkreises Miltenberg,

     

  • die Identifizierung von Projekten aus dem Gutachten „Regionale Mobilität und Siedlung“ (REMOSI) des Bayerischen Untermains im Landkreis Miltenberg und deren Umsetzung,

     

  • die Weiterentwicklung des Nahverkehrsplans der Region Bayerischer Untermain, zum Beispiel durch bessere, bedarfsgerechte und flexiblere Angebote, die Digitalisierung des Fahrkartenverkaufs, neue attraktive, einfache Ticketangebote und die noch engere Verknüpfung mit benachbarten Verkehrsverbünden sowie die Umstellung auf klimaschonende Antriebstechniken

gehören.

Zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende beschließt der Kreistag des Landkreises Miltenberg, ergänzend zu den bereits vorhandenen Konzepten im Bereich der Mobilität, folgende Eckpunkte:

  1. Die Energiewende ist unverzichtbar, um aus der Nutzung fossiler und atomarer Energien auszusteigen und so den globalen Klimaschutz durch den Aufbau einer zukunftssicheren regionalen Energieversorgung für Bevölkerung und Unternehmen zu unterstützen. Somit liegen Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien im öffentlichen Interesse des Landkreises Miltenberg.

  2. Die Energiewende besteht insbesondere aus der Nutzung von Sonnenenergie (Photovoltaik- und Solarthermie), von Biomasse, Wasserkraft, Geothermie und Windkraft sowie der konsequenten Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparmaßnahmen zur Verringerung der benötigten Energiemenge. Der Landkreis übernimmt eine Vorbildfunktion und strebt die klimaneutrale Landkreisverwaltung in diesem Jahrzehnt an, was neben dem Betrieb der Gebäude auch Bereiche wie Beschaffung und Mobilität betrifft.

  3. Die Energieeinsparung ist ein wichtiger Baustein. Die Anstrengungen zu weiteren Energiesparmaßnahmen und zur Effizienzsteigerung werden in Zukunft forciert. Die Beratung der Bürgerinnen und Bürger, der Kommunen sowie der Gewerbetreibenden im Landkreis wird in Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und Institutionen, wie der Energieagentur Bayerischer Untermain, konsequent fortgeführt und ausgebaut.

  4. Das Potential für den zusätzlichen Ausbau erneuerbarer Energien wird gemeinsam mit den Kommunen und Behörden im Rahmen des durch die Energieagentur in 2022/2023 neu aufzustellenden Klimaschutzkonzepts mit den Klimapfaden für die Umsetzung ermittelt werden. Berücksichtigt werden hierbei die rechtlich neuen Möglichkeiten der beschlossenen Aktualisierung der regionalplanerischen Grundlagen. Angestrebt wird die die Nutzung der entsprechenden Standorte, zum Beispiel für die notwendigen Windkraftanlagen, zusammen mit den Akteurinnen und Akteuren für die regionale Energieversorgung.

  5. Die Auswirkungen des stetig voranschreitenden Klimawandels sind immer stärker zu spüren, wie Hitzeperioden, Trockenheit, Starkregenereignisse, Überschwemmungen und Stürme mit Folgeschäden. Der Landkreis Miltenberg unterstützt die Gemeinden und Städte bei der Entwicklung und Umsetzung der gemeindlichen und sinnvollen landkreisweiten Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels.

  6. Klimaschutz und die erfolgreiche Einführung von Klimaschutzmaßnahmen benötigen neben der gezielten Umweltbildung und Beratung besonders die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Deshalb ist die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger an regenerativen Energie-Projekten in folgender Form im Landkreis anzustreben:

  • Möglichkeit zur Beteiligung zum Beispiel im Rahmen von Genossenschaften oder anderen Beteiligungsformen

  • Regionale Vermarktung des regional regenerativ erzeugten Stroms

  • Die CO2-Einsparung durch die Realisierung regenerativer Energieprojekte sollte auch der Kommune vor Ort auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune angerechnet werden können.


Mittwoch, 14. Dezember 2022

Grünes Licht für die Berufsschule - Es bleibt beim Neubau der Berufsschule am jetzigen Standort in Miltenberg!


 Kultusstaatssekretärin Anna Stolz konnte im Herbst 2022 zum 100. Geburtstag der Berufsschule im Landkreis Miltenberg gratulieren - und nun gibt es auch grünes Licht für die Umsetzung der Generalsanierung ohne Zeitverzug!


Liebe Bürgerinnen und Bürger,

passend zu den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag unserer Berufsschule Miltenberg-Obernburg hat der Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr am Montag, 12. Dezember, klare Kante gezeigt, Kurs gehalten und bei nur zwei Gegenstimmen beschlossen, in Sachen Neubau/Sanierung der Berufsschule am einstimmigen Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2019 festzuhalten: Der Landkreis Miltenberg geht die Maßnahmen an den Standorten Miltenberg (Neubau) und Obernburg (Sanierung) wie geplant an. Dass es zur erneuten Diskussion gekommen war, war einem Antrag der Fraktion der Neuen Mitte zu verdanken, in dem um Prüfung mehrerer Sachverhalte gebeten wurde.

 

Nicht zum ersten Mal hatten wir dargestellt, dass ein Neubau an einem neuen Standort keine Kosteneinsparungen bringt, wie der vorgeschlagene Neubau der Berufsschule am alten Bahnhof in Miltenberg. Dadurch, dass das Kompetenzzentrum Körperpflege und der Campus der TH Aschaffenburg, beide top-saniert in der Berufsschule Miltenberg, neu gebaut würden, entständen alleine dadurch Mehrkosten von mindestens 10 Millionen €. Auch besteht für Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Main vom Bahnhof Richtung Mainzer Tor seitens der Stadt keine Umsetzungsplanung, weshalb die Anbindung vom Bahnhof zur Schule deutlich verschlechtert würde.

 

Unser Kreisbaumeister Andreas Wosnik stellte fest, dass alle Anforderungen der Berufsschule am jetzigen Standort Miltenberg durch einen Neubau gut umgesetzt würden. Durch den abschnittsweisen Bau könne die Berufsschule ihren Betrieb ohne Einschränkungen weiterführen und erst nach und nach umziehen. Der zuerst zu erstellende Neubau – unter anderem ein fünfgeschossiger Riegel – ist auf dem Gelände möglich; notwendig ist er, da die Bestandsgebäude bis auf die sanierten TH-Räume und das Kompetenzzentrum für Körperpflege im Bestand nicht erhaltenswert seien.

 

Den Standort am alten Bahnhof sah Wosnik skeptisch, da Teile des Gebietes im Hochwassergebiet (HQ 100) liegen, zudem würde der Bau einer Berufsschule dort anderen Nutzungen wegen des hohen Flächenbedarfs kaum Möglichkeiten bieten. Für den Bau der genannten Brücke über den Main lägen keine Realisierungszeiträume vor, ergänzte er. Seitens der Stadt beginnt nun erst ein Bürgerbeteiligungsprozess, was auf dem Gelände geschehen soll.

 

Bislang gehe man von rund 82,2 Millionen Euro Kosten für den Teilneubau der Berufsschule Miltenberg mit Sanierung des Standorts Obernburg aus, sagte Wosnik. Ein Neubau an anderer Stelle würde rund 93 Millionen Euro kosten, da auch der TH-Campus und das Kompetenzzentrum ersetzt werden müssten. Auch müssten möglicherweise Fördergelder zurückbezahlt werden. Sollte die komplette Berufsschule (Miltenberg und Obernburg) an anderer Stelle neu gebaut werden, würde dies rund 103,5 Millionen Euro kosten.

 

Die Ausschussmitglieder waren sich mehrheitlich einig, dass man nicht Gremienbeschlüsse aus der letzten Legislaturperiode hinterfragen sollte. Ein Knackpunkt sei auch, dass der Landkreis nicht Eigentümer des Geländes am alten Bahnhof ist. Hier laufe gerade eine Onlinebefragung der Stadt Miltenberg, was die Bürger*innen sich dort vorstellen können, ergänzten zwei Kreistagsmitglieder aus Miltenberg. Auch einen Flächentausch könne man sich kaum vorstellen, so ein Miltenberger Kreisrat.

 

Mehrfach wurde argumentiert, dass die Wahl eines neuen Standorts das Projekt um Jahre verzögern würde, obwohl Schule und Handwerk der schnellstmögliche Neubau unter den Nägeln brennt.

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wir haben den Neubau intensiv in vielen Sitzungen diskutiert und in den Jahren 2018 und 2019 in vielen Sitzungen ein tragfähiges Konzept entwickelt, welches der Kreistag im Jahr 2019 einstimmig beschlossen hat! Es gibt keinen objektiv nachvollziehbaren Grund, nun das Projekt Berufsschule zu verzögern, auch nicht für eine von einem Kreisrat gewünschte mehrwöchige Bedenkzeit für die Willensbildung. Alle Protokolle aus der letzten Legislaturperiode seien öffentlich zugänglich, so dass sich auch neue Kreistagsmitglieder diese Informationen beschaffen könnten. Als ich im Mai 2014 die Verantwortung als Landrat unternommen habe, habe ich gemeinsam mit dem damals ebenfalls neu gewählten Kreisrat den im Dezember 2013 einstimmig gefassten Beschluss zum Schulbauprogramm 2 als Auftrag angenommen und konsequent umgesetzt. Drei top-sanierte Schulen mit der Realschule in Obernburg und den Gymnasien in Erlenbach und Miltenberg sind der Lohn für den Landkreis! Daran orientieren wir uns nun auch beim Schulbauprogramm 3 und können das Projekt Berufsschule und Sporthallen (Sanierung & Neubau) angehen!

 

Armin Bick, stellvertretender Leiter der Berufsschule, plädierte ebenfalls dafür, möglichst schnell vorzugehen und die Pläne wie bereits beschlossen umzusetzen. „Die Schule ist voll, wir haben keine Räume“, erklärte er und wies darauf hin, dass man mit dem Raumprogramm fertig sei und auf eine Reaktion der Regierung von Unterfranken wartet.

 

Wir starten durch – für unsere Berufsschule und eine Stärkung der beruflichen Bildung!